Was hilft am besten bei Kreuzweh?
250 Besucherinnen und Besucher informierten sich bei der OÖN-Gesundheitstour im Kepler-Universitätsklinikum in Linz über das Thema Kreuzweh. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Ein interessiertes Publikum informierte sich vergangene Woche bei der ersten OÖN-Gesundheitstour im Kepler-Universitätsklinikum in Linz zum Thema "Kreuzweh". Sämtliche Fragen wurden von dem hochkarätigen Experten-Team beantwortet: Univ.-Prof. Tobias Gotterbarm von der Uniklinik für Orthopädie und Traumatologie, Univ.-Prof. Andreas Gruber von der Uniklinik für Neurochirurgie und Primar Rüdiger Kisling vom Institut für Physikalische Medizin und der Klinik für Remobilisation sowie Sportwissenschafterin und Uniqa-Vitalcoach Barbara Schagerl-Müllner.
In welchem Bereich treten am häufigsten Beschwerden auf?
In der Lendenwirbelsäule.
Soll man sich bewegen, wenn man Kreuzschmerzen hat?
Dosierte Bewegung ist auf jeden Fall sinnvoll. Von zu langer Bettruhe wird dringend abgeraten.
Ist Kälte oder Wärme besser bei Rückenschmerzen?
Wärme tut oft gut, außerdem können sanfte Massagen und eine Stufenbettlagerung helfen.
Wann muss ein Bandscheibenvorfall operiert werden?
In 90 Prozent der Fälle verschwinden die Beschwerden mit konservativer Therapie schnell wieder. Eine Operation ist vor allem dann notwendig, wenn Lähmungen und Blasenentleerungsstörungen auftreten.
Wie schnell ist man nach einer OP wieder fit?
Wenn der Patient vorher ein gutes Muskelkorsett hatte, hilft das. Man kann aber gleich wieder trainieren, muss nur das Segment der Wunde schonen. Das Gefährlichste nach einer OP ist die Rotation der Wirbelsäule bei gleichzeitig fixiertem Gesäß. Also wenn man auf der Toilette sitzt und sich nach dem Klopapier umdreht.
Welche Rolle spielt die Psyche?
Ab einer Dauer von zwölf Wochen spricht man von chronischen Kreuzschmerzen. Das ist auch psychisch belastend. Man muss lernen, mit dem Schmerz umzugehen, um die Spirale nach unten wieder umdrehen zu können.
Wie kann man bei einem sitzenden Beruf den Rücken fit halten?
Man sollte jede Gelegenheit nutzen, um aufzustehen. Richtig hinsetzen schaut so aus, als würde man eine Kniebeuge machen. Grundsätzlich kann man sich die richtige Haltung so vorstellen, als würde man eine Medaille auf der Brust und eine Krone auf dem Kopf tragen. Wenn man steht, sollten die Daumen nach vorne zeigen. Wichtig ist auch, regelmäßig zu trainieren. Nicht nur dann, wenn Beschwerden auftreten.
Videobeitrag:
Gesundheitstour 2019, die Termine
Im nächsten Jahr geht’s weiter mit der OÖN-Gesundheitstour:
17. Jänner, LKH Bad Ischl, Thema: Nahrungsergänzungsmittel – braucht man die wirklich
7. Februar, KUK Linz, Thema: Allergien bei Jung und Alt
14. März, LKH Rohrbach, Thema: Bewegung im Alter
4. April, LKH Steyr, Thema: Lunge25. April , LKH Kirchdorf, Thema: Hallux
16. Mai, LKH Gmunden, Thema: Schlank im OP
16. Juni, LKH Vöcklabruck, Thema: Demenz
Die Veranstaltungen finden um 18 Uhr statt, Eintritt ist frei, es gibt eine gesunde Jause.
Hilfreich ist schon am Morgen richtig aus dem Bett zu steigen.
Vorher im Bett den Rücken mit Gymnastik mobilisieren und somit die Bandscheiben auf den Tag vorbereiten.
Beim umdrehen im Bett gleichmäßig drehen Schultern und Po, nicht mit den Schultern anfangen, das wirkt auf die Bandscheiben als ob man einen Lappen auswindet.