Warum ein Saunabesuch gut für Herz und Immunsystem ist
Mediziner sprechen sich gegen die eiskalte Dusche danach aus – das dient eher der Show als der Gesundheit.
Eine Studie der Universität Innsbruck zeigt, dass ein regelmäßiger Saunabesuch das Schlaganfallrisiko um bis zu 60 Prozent senken kann. Warum das so ist, weiß die Wissenschaft noch nicht genau, dass die Hitze aber viele Vorteile mitbringt, ist erwiesen: "Wir wissen, dass das Immunsystem stärker wird, da die Sauna ein Kurzzeitfieber simuliert und den Körper dazu bringt, bestimmte Abwehrzellen zu aktivieren. Auch die Steifigkeit der Gefäße nimmt ab. Außerdem schütten wir bei Hitze ein Schilddrüsenhormon aus, das sich anregend auf den Stoffwechsel auswirkt. Nach einem Saunagang werden auch über einen längeren Zeitraum keine Stresshormone gebildet. All das zusammen ist einfach sehr gut für die Gesundheit", sagt Christian Lehner, Neurologe am Landes-Krankenhaus Steyr.
Trotzdem sollte man nicht ohne Vorbereitung in die Sauna gehen: "Sich als Neuling in die heißeste Sauna zu setzen und womöglich nachher ins Tauchbecken zu springen, ist wenig förderlich. Überhaupt kann ich die große Geste der eiskalten Dusche unmittelbar nach dem Verlassen der Sauna nicht unterstützen", so Lehner. In der Sauna steigt die Körperkerntemperatur um bis zu zwei Grad, die Herzfrequenz verdoppelt sich und auch die Atemfrequenz nimmt zu. Mindestens einen halben Liter Wasser lassen die Saunagängerinnen und Saunagänger außerdem in Form von Schweiß. Dieser Flüssigkeitsverlust muss nach dem Saunagang wieder ausgeglichen werden.
Verlässt man die heiße Umgebung, ist ein Abkühlen natürlich sinnvoll: "Besser als der Kälteschock in der Dusche ist aber ein Spaziergang im Freien", rät Primar Rudolf Vikydal, Leiter der Abteilung für Innere Medizin. "So können sich die Gefäße langsam wieder zusammenziehen. Das ist besonders bei Menschen mit Asthma oder einem schwachen Kreislauf wichtig. Erst danach empfiehlt sich eine lauwarme Dusche.
Wer unbedingt eiskalt duschen möchte, sollte sich von den Füßen nach oben arbeiten", so der Kardiologe. "Saunaverbot gilt für all jene, die an Entzündungen jeglicher Art leiden oder mit einem grippalen Infekt kämpfen."