Generell sollten Kräuter am späten Vormittag und nur bei Schönwetter geerntet werden. "Da haben sie die meisten Inhaltsstoffe und sind trocken, das ist ganz wichtig", sagt Gerda Kainberger, Kräuterfachfrau aus Haslach im oberen Mühlviertel.Ob man die Kräuter danach trocknet (in einem luftigen, warmen Raum auf Papier aufgelegt) oder frisch weiterverarbeitet, mache keinen Unterschied.Getrocknete Kräuter sollten nicht zerdrückt werden, sonst entweichen die ätherischen Öle – also locker aufbewahren!Allgemeines Rezept für Tinkturen (zum Einnehmen) und Einreibungen (zur äußerlichen Anwendung): Ein Teil Kräuter, etwa vier Teile Schnaps (am besten Korn) in ein Glas mit Bügel- oder Schraubverschluss geben und an einen warmen Ort oder in die Sonne stellen. Regelmäßig schütteln.Mutterkraut-Tinktur: Eine Handvoll frische oder getrocknete Blüten mit Schnaps übergießen und danach vier Wochen lang an einem sonnigen Platz stehen lassen. Filtern und am besten tropfenweise verwenden. Auf diegleiche Weise können Tinkturen aus Salbeiblättern, Kapuzinerkresse (Blüten und Blätter) und Echinacea (hauptsächlich Blüten) hergestellt werden.Rosmarin-Lavendel-Einreibung fördert die Durchblutung: Lavendelblüten und klein geschnittenen Rosmarin mit Schnaps übergießen, vier bis sechs Wochen an einen warmen Ort stellen. Gleiche Prozedur für die Arnika-Einreibung, dafür nimmt man den kleinblütigen Wiesenarnika, der im Garten problemlos wächst – der Bergarnika ist nämlich streng geschützt. Hustensirup für Kinder: Tannen- oder Fichtenwipferl sammeln und gemeinsam mit Spitzwegerich, Lungenkraut (Hänsel und Gretel) und Thymian in einem Kochtopf gut mit Wasser bedecken und 15 bis 20 Minuten kochen lassen. Abseihen und die gleiche Menge Vollrohrzucker dazugeben (also auf einen Liter Flüssigkeit ein Kilo Zucker) und noch mal gut aufkochen und in Flaschen füllen. Bei Husten löffelweise einnehmen oder einen Hustentee damit süßen.
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