Selbstwertgefühl steigt bis 70 – und nimmt dann ab
Konflikte oder Erfolge am Arbeitsplatz können das Selbstwertgefühl vorübergehend schwächen oder stärken.
Andere, einschneidendere Ereignisse können den Selbstwert nachhaltig zum Guten oder Schlechten verändern. Bisher war jedoch unklar, ob es einen typischen Entwicklungsverlauf des Selbstwertgefühls über die Lebensspanne hinweg gibt. Forscher der Universität Bern haben nun die Daten von 331 Einzelstudien zum Thema zusammengetragen. Insgesamt waren dafür 160.000 Personen befragt worden.
Die Auswertung zeigt einen Anstieg des Selbstwerts von der Kindheit bis zum Übergang ins Pensionsalter. Im Alter von elf bis 15 kommt allerdings nicht der oft vermutete Knick: "Erfreulicherweise ist das Selbstwertgefühl in der Zeit um die Pubertät zumindest stabil", so Forschungsleiter Ulrich Orth.
Nach der Jugendzeit setzt sich der Anstieg im Selbstbewusstsein fort und erreicht seinen Höhepunkt zwischen 60 und 70. Danach sinken die Werte wieder, zunächst langsam. Erst mit 90 mehren sich stärkere Selbstzweifel, wie die Wissenschafter berichten.