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"Seit ich meine Hündin Kira habe, kann ich wieder durchschlafen"

Von Ulrike Griessl, 21. November 2018, 00:04 Uhr
"Seit ich meine Hündin Kira habe, kann ich wieder durchschlafen"
330 ausgebildete Partner-Hunde hat Elisabeth Färbinger bereits vergeben. Bild: gu

Im Linzer Ars Electronica Center zeigte der Verein Partner-Hunde Österreich am Weltdiabetestag, wie Signalhunde zuckerkranken Menschen helfen.

Mit meinem Signalhund Kira, den ich vor eineinhalb Jahren bekommen habe, hat sich meine Lebensqualität enorm verbessert", erzählt Karin Muresch. Die heute 40-Jährige leidet seit ihrem 32. Lebensjahr an Diabetes Typ 1. "Seit mein Labrador rund um die Uhr auf mich aufpasst, kann ich wieder durchschlafen, weil ich keine Angst mehr haben muss, dass mein Blutzuckerspiegel gefährlich stark absinkt", sagt die Büroangestellte.

Zwar hat Muresch auch einen Sensor, der sie vor Unterzuckerung (Hypoglykämie) warnt, sie habe aber die Erfahrung gemacht, dass die technischen Geräte oft langsamer reagieren als ihr ausgebildeter Diabetiker-Signalhund. "Es ist schon passiert, dass Kira aus einem anderen Zimmer zu mir kam, mich anstupste und anbellte, weil sie trotz der räumlichen Trennung meine drohende Unterzuckerung gerochen hatte", erzählt Muresch. Erst danach habe ihr Sensor diesen Zustand bestätigt. Für sie sei Kira daher "die beste Lebensversicherung".

Vor eineinhalb Jahren hat Karin Muresch ihre Kira als fertig ausgebildeten Diabetiker-Signalhund von Partner-Hunde Österreich übernommen. "18.500 Euro kostet so ein Tier von uns", sagt die Gründerin des Vereins, Elisabeth Färbinger. 2000 Euro musste Karin Muresch für ihren Labrador selbst aufbringen, die restlichen 16.500 Euro hat sie mit Hilfe des Vereins mit Spenden finanziert.

Wer einen Diabetiker-Signalhund möchte, muss bestimmte Kriterien erfüllen. "Wer lediglich einmal pro Woche gefährdet ist, einen Unterzucker zu erleiden, bekommt keinen Hund von uns", sagt Färbinger. Nur wenn die Notwendigkeit eindeutig bestehe, ein so gut ausgebildetes Tier zu bekommen, gebe ihr Verein die Zusage dafür. "Zu den Pflichten eines Diabetiker-Signalhundes gehört es, nicht nur Unterzuckerung Tag und Nacht anzuzeigen, sondern dem Herrchen oder Frauchen auch ein Notfall-Set zu bringen oder, wenn nötig, einen Notfallknopf zu drücken", sagt die Expertin.

"Die Ausbildung unserer Signalhunde, egal ob sie künftig Diabetiker, Epileptiker, gehörlose Menschen oder geistig und körperlich eingeschränkte Personen unterstützen sollen, beginnt bereits mit fünf Wochen", erzählt Färbinger. Nach frühestens einem Jahr seien die Tiere so weit, dass sie ihren Besitzern übergeben werden könnten.

Von Beginn der Ausbildung an lernen Diabetiker-Signalhunde den Geruch des Atems und des Schweißes ihres späteren Frauchens oder Herrchens in verschiedenen Stadien der Unter- oder Überzuckerung zu erkennen. "Mit Speichelproben und benützten Kleidungsstücken trainieren wir die Hunde", erklärt die Chefin des Vereins Partner-Hunde. Wenn die Tiere übergeben werden, sind sie perfekt erzogen. "Die Besitzer müssen dann darauf achten, dass die Hunde auf diesem hohen Niveau bleiben", so Färbinger. Damit dies gewährleistet ist, müssen die Mensch-Hund-Teams einmal pro Jahr beim Verein Partner-Hunde zu einem Test antreten. "Dabei achten wir unter anderem darauf, dass das Leinegehen ebenso wie die Hörzeichen funktionieren, ob das Team harmonisch ist und ob der Hund nicht zu dick oder zu dünn ist", sagt Färbinger.

Fakten zum Verein Partner-Hunde

Elisabeth Färbinger gründete den Verein Partner-Hunde Österreich vor 28 Jahren. Seitdem hat die Biologin zusammen mit ihrem Team mehr als 330 Service-, Signal- und Therapie-Assistenzhunde ausgebildet.

Partner-Hunde: Etwa die Hälfte der Tiere hat der Verein als Servicehunde für Rollstuhlfahrer trainiert, die anderen stehen Diabetikern, Epileptikern, gehörlosen Menschen sowie Personen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen zur Bewältigung ihres Alltags zur Seite.

Gesetz: Assistenzhunden ist es gesetzlich erlaubt, ihre Besitzer in Lebensmittelgeschäfte zu begleiten, zudem dürfen sie im Zug und im Passagierraum von Flugzeugen kostenlos und ohne Maulkorb mitreisen.

Kenndecke: Partner-Hunde tragen eine Kenndecke, um als Assistenzhunde identifizierbar zu sein. Ihre Besitzer haben einen Ausweis des Vereins.

Nähere Informationen unter www.partner-hunde.org

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