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Rollstuhlfahrer: Das sind die Hürden

Von Dietlind Hebestreit, 28. Februar 2018, 00:04 Uhr
Rollstuhlfahrer: Das sind die Hürden
Stufen können für eine Rollstuhlfahrerin ein unüberwindbares Hindernis sein. Bild: colourbox.de

Um nicht ausgeschlossen zu sein, brauchen Menschen mit Rollstuhl bestimmte Rahmenbedingungen. Gunther Trübswasser erzählt aus der Praxis

Das Leben auf vier Rädern ist für Rollstuhlfahrer Normalität. Dass unser Umfeld aber weit davon entfernt ist, für diese Zielgruppe barrierefrei zu sein, sagt Gunther Trübswasser, Vorsitzender von "SOS Menschenrechte Österreich". Der Linzer sitzt seit Kindertagen im Rollstuhl, will aber nicht auf "das Thema Barrierefreiheit" reduziert werden. Für die OÖNachrichten analysiert der frühere Grünen-Landtagsabgeordnete die größten Stolpersteine:

 

Türen: Wenn sie schwer zu öffnen sind, machen sie Rollstuhlfahrern Probleme. Die Betroffenen brauchen auch eine Rangierfläche vor der Türe.

Behindertentoilette: "Eigentlich möchte ich nicht jedes Mal fragen müssen, ob es eine gibt", sagt Trübswasser. Oft sind Waschbecken, Spiegel und Seife zu hoch montiert. Die Spültaste müsse leicht zu betätigen sein. Für all das gibt es Normen.

Bankomat: Manchmal hängen sie immer noch zu hoch. Wenn die Sonne scheint, ist das Display aus der Perspektive des Rollstuhlfahrers oft nicht lesbar.

Gehsteigkante: Die sollte bei Kreuzungen immer abgeschrägt sein, ist es oft aber nicht. "Ich habe noch nie erlebt, dass das bei Garageneinfahrten vergessen wurde – und da geht es nur um Autoreifen", sagt Trübswasser.

Kopfsteinpflaster: Für Rollstuhlfahrer sind sie Stolperfallen. Die Lösung: Ein rüttelfreier Randstreifen, über den sich übrigens auch Radfahrer freuen.

Steile Rampen: Bis zu sechs Prozent sind ideal, mehr als acht Prozent sind ein Problem. In Oberösterreich sind bis zu zehn Prozent erlaubt, "das ist nicht zumutbar", so Trübswasser.

Schalter: Licht aufdrehen, Lift rufen, klingeln – all das geht nur, wenn die Schalter tief genug montiert sind. Auch dafür gibt es Normen.

Arztpraxen: "Ich möchte mir den Arzt danach aussuchen, ob er gut ist, nicht nach seiner Barrierefreiheit", sagt der Linzer.

Stehtische: Oft gibt es bei Empfängen, Ehrungen oder in Lokalen nur Hochtische. "Das empfinde ich als Diskriminierung", sagt Trübswasser. Einfach auch ein paar normale Tische dazustellen!

Tourismus: "In Linz wäre längst ein Stadtführer für Barrierefreiheit fällig", sagt Trübswasser.

Öffentlicher Verkehr: Wichtig wäre, abrufen zu können, wo und wann behindertenfreundliche Busse fahren.

Treppen: Zu viele öffentliche Gebäude sind noch nicht barrierefrei. Löbliche Ausnahme sind die Bundesgebäude. In Oberösterreich müssen nur Lokale barrierefrei sein, die mehr als 25 Plätze aufweisen – auch wenn diese neu gebaut werden. "Dabei sind gerade kleine Gaststätten in Wohnvierteln für den Kontakt zu anderen Menschen wichtig", sagt Trübswasser. Auch dass es oft keine Lifte gibt, ist eine Hürde. "Wohnraum, der nicht barrierefrei ist, muss im hohen Alter meist aufgegeben werden", sagt der SOS-Menschenrechte-Vorsitzende.

 

"Oberösterreich hat bis heute keinen Aktionsplan, bis wann Barrierefreiheit umgesetzt wird – obwohl das eigentlich vorgeschrieben wäre. Die Welt muss nicht morgen in Ordnung sein, aber ich möchte sehen, dass gearbeitet wird", so der Linzer.

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