Rheuma: Neue Therapien ermöglichen Schmerzfreiheit
Schwellungen und Schmerzen in den Gelenken: In Österreich leiden rund zwei Millionen Menschen an Rheuma. Diese Erkrankung umfasst 400 verschiedene Erscheinungsformen.
Viele rheumatische Erkrankungen beginnen bereits im Alter zwischen 30 und 40 Jahren, auch Jugendliche und Kinder können betroffen sein. Das Risiko, irgendwann im Laufe des Lebens daran zu leiden, liegt grob geschätzt bei einer Wahrscheinlichkeit von 70 bis 80 Prozent.
"Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich seit dem Jahr 2000 grundlegend verbessert. Mit neuen Medikamenten kann der Verlauf der Erkrankung gestoppt oder verlangsamt werden. Das neue Therapieziel lautet Beschwerdefreiheit", sagt Rudolf Puchner, Präsident der österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation.
Der Facharzt weiß: "Eine frühzeitige Diagnose und ein Therapie-Mix können den Krankheitsverlauf entscheidend beeinflussen. Rasches Handeln ist deswegen so wichtig, weil es sonst zu dauerhaften Gelenksabnützungen kommt." Gemeinsam mit Gertraud Schaffer, die selbst langjährige Rheumapatientin und Präsidentin der Österreichischen Rheumaliga ist, hat er ein Anliegen: die Information über Rheuma direkt zum Patienten zu bringen. Aus diesem Grund tourt ab Samstag, 13. Oktober, ein Rheuma-Bus durch Österreich und macht vor allem in ländlichen Regionen Station, in denen es teilweise einen Mangel an Rheumatologen gibt.
Mit an Bord sind Ärzte und Therapeuten, die Patienten kompetent aufklären und informieren. Denn Betroffene haben viele Fragen: Wo finde ich einen geeigneten Arzt? Wie wird mein Leben mit der Diagnose aussehen? Kann ich meine Lehre oder mein Studium abschließen? Werde ich meinen Beruf weiter ausüben können? Muss ich Medikamente nehmen und wie lange? Mit welchen Nebenwirkungen der Medikamente muss ich rechnen?
"Außerdem kann man auch selbst viel tun, um die Lebensqualität zu erhöhen", sagt Gertraud Schaffer, die regelmäßig tanzt und sich dadurch ihre Beweglichkeit erhält.
Herz und Nieren in Gefahr
"Wichtig ist es auch, zu wissen, dass rheumatische Erkrankungen auch die Haut und lebenswichtige Organe wie Herz und Nieren betreffen können", sagt Herwig Pieringer, Rheumatologe und Internist in der Klinik der Diakonissen in Linz. Patienten mit rheumatoider Arthritis würden öfter an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes leiden. (bar)
Rheuma-Tag
Der Rheuma-Tag findet am Freitag, 12. Oktober ab 11.30 Uhr im Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels statt. Die Themen der Vorträge: „Rheuma, keine Frage des Alters“, „Die rheumatoide Arthritis“, „Rheuma und Organbeteiligung“, „Zeig Rückgrat – Morbus Bechterew“ sowie „Umgang mit Schmerzen“.
Der Rheuma-Bus hält am Samstag, 13. Oktober von 8.30 Uhr bis 11 Uhr in Ried im Innkreis am Stadtplatz, von 12 bis 14 Uhr am Stadtplatz Braunau, von 16 bis 18 Uhr am Stadtplatz in Rohrbach.
Am 14. Oktober kommt er von 8.30 bis 11 Uhr auf den Stadtplatz in Bad Leonfelden.
www.rheumaliga.at
