Oh du fröhliche! So gelingt das Fest mit Kindern
Fünf Tipps für ein schönes Weihnachtsfest: Gute Vorbereitung, Geschenke, die Freude machen, gemeinsame Zeit.
Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Familie. Die Realität schaut aber oft anders aus. "Viele Jungfamilien kippen in alte Traditionen und Rituale hinein – ohne sich vorher Gedanken zu machen", sagt Katharina Weiner. Die gebürtige Bad Ischlerin leitet das "familylab Österreich" und arbeitet mit dem bekannten dänischen Familientherapeuten Jesper Juul zusammen. Ihr wichtigster Rat: "Treffen Sie bereits vor dem Fest eine bewusste Entscheidung, wie Sie Weihnachten feiern möchten. Gibt es ein Christkind? Wollen wir die Großeltern dabei haben? Was ist unser Wert von Weihnachten?"
Wichtig ist für Weiner, "dass die Eltern die Entscheidung treffen, wie gefeiert wird". Natürlich können die Kinder mitreden, ihre Ideen einbringen – und je älter sie werden, umso mehr werden sie das auch tun. "Es ist aber nicht sinnvoll, etwas nur den Kindern zuliebe zu tun, was einem selbst widerstrebt. Das Kind wird dann zum Glückserfüller und ist überfordert."
Tipps fürs Gelingen
Die Vorbereitung aufs Fest findet das ganze Jahr statt. "Hier werden Beziehung und Atmosphäre erzeugt. Und wenn Eltern und Kinder gleichwürdig miteinander kommunizieren, klappt das auch zu Weihnachten", so Weiner. Gleichwürdig ist nicht gleichwertig – weil Kinder nicht jene Entscheidungen treffen können wie Erwachsene, aber die gleiche Würde haben.
Das Christkind bringt die Geschenke – aber wie lange? Da gibt es laut der Familienberaterin keine Altersangabe. "Es geht vielmehr um die eigene Wahrheit. Wenn Sie das Gefühl haben, mit dem Kind über Ihr Christkind zu reden, tun Sie es." Wichtig sei auch, die Kinder mit ihren Fragen ernst zu nehmen.
Viel zu viele Geschenke – und dann auch noch die falschen – liegen unter dem Baum. "Dagegen hilft der Brief ans Christkind – an den sich Eltern halten sollten. Wenn die Wünsche nicht erfüllt werden, kann das sehr frustrierend sein", weiß Weiner aus Erfahrung. Dabei gehe es keineswegs um die Größe oder den finanziellen Wert des Packerls. "Ein Geschenk macht Freude, wenn man sich gesehen und erkannt fühlt." Mit Verwandten sollte man unbedingt kommunizieren, welche Geschenke "nicht in die Familie passen", so Weiner.
In Patchwork-Familien müssen die Eltern planen, wie das Fest stressfrei ablaufen kann. "Oft wechselt man sich ab oder die Geschwister feiern getrennt mit Mama oder Papa", sagt Weiner.
Der Heilige Abend ist mit zahlreichen Erwartungen aufgeladen, die Aufregung ist groß – und die Kinder sollen brav sein. "Das ist oft zuviel für sie. Je weniger Druck man erzeugt, umso netter wird es meist", sagt die Expertin. Sie hält nichts davon, den Nachwuchs mit dem Christkind oder mit Geschenken zu erpressen. Auch die Bescherung künstlich hinauszuzögern könne problematisch sein. "Es geht einfach darum, Zeit miteinander zu verbringen."
der hat wohl net des Handy kriegt was er wollt