Neue Therapie gegen Vorhofflimmern
Die jüngst erprobte Hochfrequenz-Ablation erleichtert den Eingriff und verkürzt die Dauer.
Vorhofflimmern ist schwer zu diagnostizieren. So war es auch bei Alois Schwaighofer aus Grödig in Salzburg: "Mir blieb immer wieder die Luft weg und ich habe mich nicht so leistungsfähig gefühlt." Erst mit einem Überwachungsgerät mit EKG-Funktion konnte die Diagnose erhärtet werden.
Der 65-Jährige ist einer von 50 Patienten, an denen in einer europaweiten Pilot-Studie am Ordensklinikum Elisabethinen in Linz die neue Hochfrequenz-Ablation erprobt wurde. "Damit kann man die bislang zwei bis drei Stunden dauernde Prozedur auf eine Stunde verkürzen", sagt Prof. Helmut Pürerfellner, Leiter der Rhythmologie und Elektrophysiologie am Ordensklinikum. Möglich wird das durch eine neuartige Sonde, die sogenannte Fehlströme in den Vorkammern des Herzens mit höherer Energie unterbindet.
Österreich hinkt hinterher
Schon bisher wurde die Verödung mit Hitze oder Kälte durchgeführt; doch führt die neue Methode mit der höheren Temperatur nicht nur rascher zum Erfolg, sondern ist auch wesentlich einfacher zu erlernen. Die Therapie wird in Linz voraussichtlich – sowie auch in anderen Zentren – ab 2019 angeboten. So können künftig mehr Patienten behandelt werden, hofft Pürerfellner. Denn zur Zeit bräuchten mehr als 30.000 Patienten österreichweit eine Behandlung, jährlich können aber nur rund 1200 Betroffene berücksichtigt werden. Um europaweit mithalten zu können, müsste die Rate zumindest verdreifacht werden. Die Wartezeit beträgt zum Beispiel beim Ordensklinikum Elisabethinen in Linz fünf Monate.
Symptome für die Erkrankung sind Herzrasen, unregelmäßiger Puls, Atemnot, Brustschmerzen, verminderte Leistungsfähigkeit und Schwindel. Risikofaktoren sind das Alter, Übergewicht und erhöhter Blutdruck. "Herzflimmern" kann Schlaganfälle und Herzschwäche verursachen und steht im Verdacht, Demenz zu begünstigen. (dh)