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Neue Studie: Wie das Gehirn Rachegelüste unterdrückt

Von nachrichten.at/apa, 21. August 2018, 12:11 Uhr
Gehirn
Bild: Colourbox

GENF. Wenn Provokationen so richtig wütend machen, ist der Gedanke an Rache nicht weit. Forschende der Universität Genf haben herausgefunden, welche Teile des Gehirns verhindern, dass wir Rache üben.

Wird man unfair behandelt, kocht die Wut hoch. Und dann bekommt man die Gelegenheit, Rache zu üben. Auf diesem Prinzip beruht ein ökonomisches Spiel, das Olga Klimecki-Lenz von der Universität Genf entwickelt und für ihre Studie eingesetzt hat. Ziel war, live zu beobachten, welche Hirnareale bei Wut aktiv werden und welche verhindern, dass wir Rachegelüsten nachgeben.

Messung der Hirnaktivität während eines Spieles

Gemeinsam mit ihren Kollegen ließ die Forscherin 25 Probanden mit je zwei Mitspielern interagieren, während ihre Hirnaktivität gemessen wurde. Von den Mitspielern sahen sie dabei nur Fotos, erhielten Nachrichten und sahen die finanziellen Transaktionen, die die beiden im Laufe des Spiels tätigten.

Einer der Mitspieler verhielt sich fair und schickte nette Nachrichten, der andere war nur auf seinen eigenen Gewinn aus, agierte gegen die Interessen des Probanden und schickte unangenehme Botschaften. Ziel war, den Studienteilnehmer zornig auf den unfairen Mitspieler zu machen. Seine Wut sollte er selbst auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten.

Angesprochene Gehirnregionen wurden identifiziert

"Während dieser Phase konnten wir Hirnareale identifizieren, die mit Zorn zusammenhängen", sagte Klimecki-Lenz laut einer Mitteilung der Universität Genf vom Dienstag. Je wütender die Probanden beim Anblick des unfairen Spielers waren, desto mehr Aktivität beobachteten die Forschenden in zwei Hirnarealen: dem oberen Teil des Temporallappens und im Mandelkern. Letzterer spielt auch bei Angstgefühlen eine Rolle und ist an der Bewertung von Emotionen beteiligt.

Hälfte der Probanden übte Rache

Aber auch ein Teil des Frontallappens der Großhirnrinde war aktiv, und dieser spielte für eine weitere Phase der Studie eine Rolle. In einem nächsten Schritt des Spiels konnten die Probanden nämlich Rache üben gegenüber dem unfairen Spieler. Rund die Hälfte der Teilnehmenden tat dies auch.

Aber elf der Probanden blieben auch dem unangenehmen Mitspieler gegenüber fair. Je aktiver der dorsolaterale Frontallappen im Laufe der Provokationen war, desto weniger Rache übten die Probanden hinterher, als sie die Gelegenheit dazu hatten.

Der dorsolaterale Frontallappen spielt bei der Regulierung von Gefühlen eine Rolle. Im Zuge ihrer Studie konnten Klimecki-Lenz und Kollegen erstmals einen Zusammenhang zwischen der Aktivität dieses Hirnareals und Verhaltensentscheidungen bezüglich Rache feststellen, wie die Uni Genf schrieb. "Man könnte sich fragen, ob eine Aktivierung des dorsolateralen Frontallappens durch Transmagnetische Stimulation Racheakte reduzieren oder ganz unterdrücken könnte", so die Forscherin. Die Ergebnisse erschienen kürzlich im Fachblatt "Scientific Reports".

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 21.08.2018 16:50

Nun die Haedline zu diesem Artikel im Orginal lautet:
"Distinct Brain Areas involved in Anger versus Punishment during Social Interactions."

Übersetzt heisst diese wissenschaftliche Arbeit:
"Bestimmte Bereiche des Gehirns in besonderer Anspannung, im Vergleich zu ihrem Verhalten im gesellschaftlichen Miteinander."

Im OÖN-Bericht: "Neue Studie: Wie das Gehirn Rachegelüste unterdrückt!"

Ein wissenschaftlicher Artikel ist nie eine "Gebrauchsanweisung". Es handelt sich hier um empirischen Untersuchungen von unterschiedlichen Personen, bei denen ihre Hirnströmen gemessen werden und daraus unterschiedlich Belastungen der jeweiligen Ariale erkannt und festgehalten werden. Solche Untersuchungen wie sie auch im Scientific Reportsveröffentlicht werden, sind nicht zu pseudowissenschaftlichen Journalisteninterpretationen gedacht, sondern dienen als Grundlage für weiter Verhaltensforschungen der menschlichen Gesellschaft.

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observer (22.212 Kommentare)
am 21.08.2018 13:19

Ein Schritt zur Kontrolle der Gefühle,angefacht von einer aForscherin, irgendwann vielleicht realisiert von einem Staat und seinen PolitikerInnen. Heute noch Utopie, vielleicht irgendwann Realtät. Hoffentlich nie.

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