"Neue Brust" nach dem Krebs
Viele Brustkrebspatientinnen leiden nach der Operation daran, dass ihre Brust entstellt ist – die Plastische Chirurgie kann helfen
Von Brustkrebs betroffene Frauen – und das ist immerhin jede achte Österreicherin – leiden unter Ängsten und haben viele Fragen: Werde ich die Krankheit überleben? Wie wird es mir mit der Therapie gehen? Komme ich früher in den Wechsel? Und: Kann ich – wie 80 Prozent der Betroffenen in Österreich – brusterhaltend operiert werden? Ist meine Brust nach der Therapie entstellt? Kann man das Gewebe wiederaufbauen?
Gleich nach der OP oder später?
Die Wiederherstellung des entfernten Gewebes, beziehungsweise der gesamten Brust, gehört zu den Kerngebieten der Plastischen Chirurgie. Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Methoden, um Brüste so zu rekonstruieren, dass die Betroffenen zufrieden sind und das kosmetische Ergebnis der gesunden Brust entspricht. Die Brust kann mit Eigengewebe oder einem Implantat aufgebaut werden. Die Brustrekonstruktion kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt – sofort oder Jahre später – erfolgen.
"Wurde bei der Krebsoperationviel Brustgewebe entfernt, kommt es oft zu Dellen, narbigen Verziehungen und Größenunterschieden der Brüste. Hier ist die Plastische Chirurgie gefragt", sagt Oberärztin Klaudia Knerl, stellvertretende Leiterin der Abteilung Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie im Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz.
Silikon oder Eigengewebe?
Bei vollständiger Brustentfernung werden Silikon-Implantate, körpereigenes Gewebe oder beides kombiniert eingesetzt.
Oft wird mithilfe von Gewebe, das an unauffälligen Stellen an Unterbauch, Oberschenkel oder Gesäß entnommen wird, eine "fast echte" Brust aufgebaut. Welche Methode zur Anwendung kommt, werde mit der Patientin genau besprochen.