Kranke Venen: 15 Prozent müssen operiert werden
Ideal für einen Eingriff ist die kalte Jahreszeit.
Venenkrankheiten sind manchmal keine Lappalie, sondern ein ernsthaftes gesundheitliches Problem. "Aus Krampfadern und unbehandelten entzündeten Venen kann sich einen tiefe Venenthrombose oder gar eine Embolie bilden", sagt Primar Franz Furtmüller, Leiter der Abteilung Chirurgie am LKH Rohrbach. Wer über einen längeren Zeitraum – vor allem abends – geschwollene Beine hat, sollte dies unbedingt medizinisch abklären lassen und auf keinen Fall warten, bis Hautverfärbungen oder -verdickungen auftreten.
"Bei 15 Prozent der Venen-Patienten ist ein operativer Eingriff notwendig, um Folgeschäden auszuklammern", so der Primar. Ideal dafür ist die kalte Jahreszeit. Das Standardverfahren ist nach wie vor die klassische Strippingoperation, bei der mittels einer Sonde die Stammvenen herausgezogen werden und über zusätzliche Mini-Hautschnitte die Venenseitenäste entfernt werden. Alternativ haben sich in den letzten Jahren sogenannte endovenöse Therapieverfahren etabliert.
Als schonende OP-Methode wird am LKH Rohrbach, wenn möglich, die Radiofrequenzablation verwendet. "Dabei wird unter Ultraschallkontrolle durch Punktion der Vene eine Radiofrequenzsonde über eine Schleuse in der Vene platziert. Beim Zurückziehen der Sonde wird die Venenwand mit Wechselstrom auf 120 Grad erhitzt, sodass sich die Vene verschließt, in der Folge wandelt sich die Vene in Bindegewebe um", erklärt der Mediziner.
Frauen sind häufiger von Venenproblemen betroffen als Männer. Bei 90 Prozent der Patienten besteht eine erblich bedingte Venenwandschwäche. Harmlos sind sogenannte Besenreiser, die als kosmetische Maßnahme meistens ziemlich schmerzfrei verödet werden können.