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Klimaanlagen für die Wohnung: Die kühle Brise hat ihren Preis

Von Dietlind Hebestreit, 02. August 2018, 00:04 Uhr
Klimaanlagen für die Wohnung: Die kühle Brise hat ihren Preis
Ein kühler Luftzug hebt die Lebensqualität. Bild: colourbox.de

Geräte sind schlecht für die Umwelt. Je mehr Fenster, um so stärker muss die Anlage sein

Tagsüber brennt die Sonne vom Himmel. Nachts steht die heiße Luft, und viele Menschen wälzen sich schlaflos im Bett. Weil die Sommer auch in unseren Breiten immer heißer werden, entschließen sich auch Private für die Installation von Klimaanlagen in Haus oder Wohnung. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat in seiner August-Nummer der Zeitschrift Konsument je fünf Monoblockgeräte von 350 bis 1050 Euro und Splitgeräte von 1135 bis 2780 Euro getestet.

Splitgeräte nur vom Fachmann

Monoblockgeräte sind wesentlich ineffizienter: Der Abluftschlauch hängt aus dem geöffneten Fenster, durch das wieder warme Luft nach innen gelangt. Der Schlauch erhitzt sich zudem auf bis zu 65 Grad. Für die Abkühlung eines 14-Quadratmeter-Raumes von 35 auf 25 Grad brauchten die Geräte im Test zwischen 45 und 106 Minuten. "Splitgeräte dürfen nur vom Fachhändler montiert werden. Die Installation ist bei guten Angeboten im Listenpreis inkludiert", rät Markus Stingl vom VKI, beim Preis durchaus zu handeln.

Splitgeräte bestehen aus einem Innen- und einem Außenteil. Zwischen ihnen zirkuliert ein Kältemittel und transportiert Wärmeenergie schnell nach außen. Die Anlagen sind im Dauereinsatz meist sparsamer als Monoblockgeräte. Die Stromkosten für zehn Jahre Betrieb betrugen im Test bei den mobilen Geräten 349 bis 479 Euro, bei den Splitgeräten zwischen 216 und 408 Euro.

Auch wenn Konsumenten den Aufenthalt in kühlen Räumen genießen, gibt es doch ein paar Schattenseiten: Die verwendete Kühlflüssigkeit ist umweltschädlich, Geräte müssen später fachgerecht entsorgt werden. "Weltweit werden zehn Prozent des Stroms für Kühlgeräte verwendet, besonders viel davon in Asien", sagt Stingl und rät, im Sinne des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit statt der Verwendung von Klimageräten zuerst andere Methoden zu erproben (siehe Infokasten).

Lärm raubt den Schlaf

Auch der Lärm ist ein Problem: Innerhalb der Wohnung kann er nachts den Schlaf rauben, beim Außengerät fühlen sich oft Nachbarn gestört. Bei hoher Klimageräte-Dichte erwärmt sich auch die Außenluft. Mieter benötigen für solche Anlagen eine Genehmigung vom Vermieter.

"Wichtig ist die richtige Dimensionierung des Geräts", sagt Klemens Mittermayr von der Innung für Kälte und Klimatechnik der WKO OÖ. Bei der Stärke der Anlage kommt es nicht nur auf die Fläche der Räume, sondern auch auf die Größe der Fensterflächen an. Pro 1,5 Quadratmeter südseitiger Fensterfläche wird ein Raum durch die Sommersonne gleich stark erhitzt wie durch den Betrieb eines 1000-Watt-Heizlüfters, heißt es im VKI-Test. "Ist das Gerät zu klein, kann es den Raum nicht so gut kühlen und auch ist dann mit mehr Zugluft zu rechnen", so der Profi. Wichtig sei es auch, die Filter regelmäßig von Fachpersonal wechseln zu lassen, damit sich keine Keime ansiedeln können und der Luftdurchfluss nicht von einer Staubschicht gestört wird.

Auftragsbücher sind voll

Zu bedenken ist bei Splitgeräten auch, dass man nicht nur eine Stromzuleitung, sondern auch eine Wasserableitung in den Kanal braucht – denn durch die Abkühlung der Luft kondensiert eine nicht unbeträchtliche Wassermenge. Bei Splitgeräten müsse man laut Mittermayr pro Raum (20 bis 25 Quadratmeter) mit Kosten von 2000 bis 3000 Euro rechnen. In diesem Sommer noch eine Splitklimaanlage installiert zu bekommen, hält Mittermayr aber eher für unrealistisch: "Die Auftragsbücher sind übervoll."

Hitzetipps vom VKI

Richtig lüften: Sobald das Thermometer über 25 Grad klettert, sollten Sie Fenster möglichst geschlossen halten.

Wärmequellen minimieren: Alles, was mit Strom betrieben wird, erzeugt Wärme. Wäsche statt im Trockner an der Luft trocknen.

Ventilator verwenden: Er kühlt nur die Menschen im Raum, nicht aber das Zimmer selbst.

Viel trinken: Ein Erwachsener verliert pro Tag 1,5 bis zwei Liter Wasser. Zumindest diese Menge sollte wieder zugeführt werden.

Richtig duschen: Eine lauwarme Dusche, bei der sich der Körper leicht abkühlt, ist optimal.

Schatten erzeugen: Den besten Schutz bieten Außen-Rollläden.

Sonnenschutzfolien für die Fenster: Durch die Fenster eindringende Wärmeenergie wird um 50 bis 80 Prozent reduziert.

Eine Sonnenschutzverglasung: Gute Produkte sind besser lichtdurchlässig als Folien.

Richtig dämmen: Auch wilder Wein oder Efeu schützen vor Hitze.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 02.08.2018 07:37

Seit fünf Jahren eine Klimaanlage im Haus und somit kann ich das Klagelied vieler über die Hitze nur mit einem Lächeln abtun...

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NichtBlind (1.886 Kommentare)
am 02.08.2018 07:21

Das berühmte Eigentor der Grünen weil sie nichts im Kopf haben zum denken.
Man hat ja den Vollwärmeschutz eingeführt um Energie zu sparen, aber das nun viele Mieter sich Klimaanlagen kaufen hat keiner begriffen, denn die Hitze kann jetzt im Sommer auch nicht mehr entweichen, egal ob man bei 15 Grad lüftet, sobald die Fenster geschloßen sind erreichen die Temperaturen sofort wieder 25-30 Grad in der Wohnung.
Somit hat der Vollwärmeschutz keine Energieersparnis gebracht, im Gegenteil jetzt wird dank der Klimaanlagen noch mehr Energie verbraucht.
Ich habe im Jahre 1993 bei meinem ersten Hausbau schon eine Klimaanlage installieren laßen.

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blada (630 Kommentare)
am 02.08.2018 09:45

Wie wärs mit Rolläden schließen unter Tags?
Auch der Vollwärmeschutz setzt eine Grundintelligenz der Eigentümer voraus! zwinkern

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( Kommentare)
am 02.08.2018 09:49

Problem sind eher diese modernen "Glaspaläste" mit großen Fenstern und innen nur wenig "Speichermasse" durch Leichtbauplatten etc. So ein ordentlicher Massivbau kann durchaus - falls Nachtabkühlung genutzt werden kann - auch tagsüber schön die Temperatur halten.
Meine Erfahrung mit Vollwärmeschutz-Nachrüstung: Im Winter weniger Heizung - im Sommer auch kühler. Die Speichermasse ist das Um und Auf, mit passender Beschattung (Außenjalousien) und tagsüber geschlossenen Fenstern lässt sich die Hitze gut fernhalten.

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 02.08.2018 19:08

Dass die Dämmung aber auch ein Schutz gegen die Hitz ist, hat dein Kastl nicht geschnallt.
Und der BLAUE Heimbauchner will die Dämmung wohl weshalb möglichst billig bauen?

Setzen!

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( Kommentare)
am 02.08.2018 07:02

Beruflich schätze ich eine professionelle Klimaanlage. Alleine deren Entfeuchtung ist eine Wohltat, wenn nicht alle Zettel wie Post-It´s auf einem kleben und das Hirn im Hitzewahn ins Nirvana entschwebt...

Wer kurzfristig den Wärmeeintrag durch "ungeschützte" Fenster reduzieren will: Alu-Rettungsdecke (aus der Apotheke) außen vor´s Fenster spannen (Fenster damit "einwickeln" und schließen).

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