Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Kindliche Allergie verschwindet oft wieder

Von C. Riedler, 13. Oktober 2018, 21:04 Uhr
Kindliche Allergie verschwindet oft wieder
Achtung, Nüsse! Diese Allergie bleibt immer öfter erhalten. Bild: Colourbox

Beim Ernährungsforum in Eferding drehte sich alles um "Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten". Besonders wichtig ist die Abgrenzung zur Allergie.

Ich vertrage keine Milch, keine Nüsse, keine Weizenprodukte" – viele Menschen leiden an einer Nahrungsmittel-Allergie. Zumindest glauben sie das. "Studien-Vergleiche zeigen, dass die Wahrnehmung der Bevölkerung nicht mit der tatsächlichen Zahl der Erkrankten zusammenstimmt", sagt Kinderarzt Zsolt Szépfalusi, der die Allergieambulanz der MedUni Wien leitet. "An einer bedrohlichen Nahrungsmittelallergie leiden ein bis zwei Prozent der Kinder und jeder zehnte Erwachsene. Alle anderen haben andere durch Nahrungsmittel hervorgerufene Beschwerden", so Szépfalusi. Er war einer der Vortragenden beim Ernährungsforum im Schloss Starhemberg in Eferding mit dem Thema "Nahrungsmittelunverträglichkeiten".

Besonders wichtig sei die Unterscheidung zwischen Unverträglichkeit und Allergie. "Ersteres findet ohne Beteiligung des Immunsystems statt – der Verdauungs- und Transportvorgang macht Probleme, das führt zu Durchfall oder Blähungen. Rund 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung sind betroffen. Eine Allergie ist dagegen eine Überreaktion des Immunsystems – und kann sehr gefährlich sein", erklärte Ernährungswissenschafterin Isabella Pali. Sie forscht an der Medizinischen und auch an der Veterinärmedizinischen Universität: "Tatsache ist, die Häufigkeit der Allergien steigt an, auch bei den Haustieren."

Medikamente wie Magenschutzmittel, welche die Säure reduzieren, könnten das Allergierisiko um zehn bis 15 Prozent erhöhen. Auch veränderte Nahrungsmittel oder eine gestörte Barrierefunktion der Haut sind Einflussfaktoren für Allergien. Die Babys im ersten Lebensjahr allergenfrei zu halten (also keine Nüsse, Eier, Weizen, Kuhmilch zu füttern), bringe laut neueren Studien keinen Schutz vor Allergien. "Man kann alle Lebensmittel schon im ersten Lebensjahr einführen", so die Ernährungswissenschafterin.

Natürliche Toleranzentwicklung

"Viele kindliche Allergien verschwinden von selbst, vor allem jene gegen Eier, Milch und Weizen", sagte Kinderarzt Szépfalusi. Das liege nicht an der Diät, sondern an der natürlichen Toleranzentwicklung. Nur Nuss-Allergien bleiben oft erhalten. Beim Blick in die Ernährungszukunft gab Pali zu bedenken, dass Insekten wie Heuschrecken oder Mehlwürmer auch Allergene enthalten. "Wir haben Kreuzreaktionen bei Hausstaub- und Shrimps-Allergikern festgestellt. Sie sollten bei Insekten-Kostproben aufpassen."

 

Test und Therapie

Nur wenn der Verdacht einer Allergie besteht, wird ein Test gemacht. „30 bis 40 Prozent der Menschen haben nämlich IgE-Antikörper, aber keine Beschwerden, also keine Allergie“, sagt Kinderarzt Szepfalusi.

Zur Abklärung einer Allergie könne man ein Symptom-Tagebuch führen, Eliminations-Diäten machen (einzelne Nahrungsmittel weglassen), einen Bluttest oder den Prick-Test auf der Haut, bei dem Allergene aufgetragen werden (in jedem Alter möglich).

Die Therapie besteht aus einer mehr oder weniger strikten Diät, der Schulung der Betroffenen und Notfallmanagement.

Die Immuntherapie ist bei Nahrungsmittel-Allergien noch im Experiment-Stadium, die Nebenwirkungen sind hoch.

mehr aus Gesundheit

Kreuzweh ade! Neue Therapien für Schmerzpatienten

Das Gewürzregal als Hausapotheke

"Zeigen Sie mir ein Medikament, das so wirkt wie der Wald"

Frühes Screening auf spinale Muskelatrophie hilft Kindern

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Froeschel (354 Kommentare)
am 13.10.2018 21:28

Als früher die Kinder noch auf den Bauerhöfen neben den Misthaufen aufwuchsen, gab es keine Allergie gegegn Nüsse, Tomaten usw. ...

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen