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Kennedys lange Krankenakte

Von Valerie Hader, 24. Mai 2017, 00:04 Uhr
Kennedys lange Krankenakte
John F. Kennedy (links im Bild sein Bruder Robert) ließ sich seine gesundheitlichen Probleme nicht anmerken Bild: dpa

Der 1963 ermordete US-Präsident hatte sein ganzes Leben lang gesundheitliche Probleme – und litt unter anderem an Allergien, Asthma, massiven Rückenschmerzen und der Addisonschen Krankheit.

John F. Kennedy war von 1961 bis zu seiner Ermordung im Jahr 1963 Präsident der Vereinigten Staaten – und wurde weltweit für seine Jugendlichkeit, seinen Charme und sein Charisma bewundert. "Hätte die Nation gewusst, wie krank er wirklich war, wäre er wohl kaum Präsident geworden", ist sein Biograf Robert Dallek überzeugt. Doch ebenso wenig, wie die Öffentlichkeit von Kennedys privaten Eskapaden erfuhr, so wenig wusste sie auch über seinen schlechten Gesundheitszustand Bescheid.

Tatsächlich hatte John F. Kennedy, der vor fast 100 Jahren, am 29. Mai 1917, geboren wurde, schon in seiner Kindheit mit Rückenproblemen, Asthma, extremer Müdigkeit und zahlreichen Allergien zu kämpfen.

Von Kreuzweh bis Sexsucht

Später musste er ein Stützkorsett und orthopädische Schuhe tragen. Neben Schmerzmitteln, Antibiotika, Antidepressiva und Schlafmitteln nahm er bis zu fünf heiße Bäder pro Tag, um die Schmerzen zu lindern. Manche Biografen behaupten gar, seine Sexsucht hing mit seinen Leiden zusammen. Sie meinen, dass die Mixtur aus starken Medikamenten die Virilität des Präsidenten deutlich erhöhte und er deswegen fast keiner Frau widerstehen konnte.

Gravierender als sein Rückenleiden sei laut Historiker Dallek jedenfalls die ärztliche Fehlbehandlung seines Reizdarmes gewesen. Schon als Bub litt Kennedy immer wieder unter Durchfall und mysteriösen Zusammenbrüchen. Später wurde bei ihm die Addisonsche Krankheit diagnostiziert, eine Unterfunktion der Nebennierenrinde (siehe Stichwort). Das Medikament Cortison ließ seinen Körper aufschwemmen, griff seine Knochen an und führte wohl zu Osteoporose – was die Rückenprobleme weiter verschlimmerte.

Kennedy konsultierte zeitweise acht Ärzte gleichzeitig. Nach außen wahrte Kennedy dabei eisern das Image einer Sportskanone, in Wirklichkeit konnte er vor Schmerzen nicht einmal seine Kinder auf den Arm nehmen. Autor Dallek ist jedenfalls überzeugt, dass er "spätestens mit 50 an all seinen Leiden gestorben wäre".

 

Was ist die Addison-Krankheit?

Die Addison-Krankheit, auch Morbus Addison oder primäre Nebennierenrindeninsuffizienz genannt, ist eine Erkrankung der Nebennierenrinde. Dabei kommt es durch eine Zerstörung der Nebenniere zu einem Mangel an Hormonen.

Die häufigste Ursache der Addison-Krankheit ist ein Autoimmunprozess, das heißt, ein Vorgang, bei dem das körpereigene Abwehrsystem aus ungeklärten Gründen das Nebennierengewebe angreift und zerstört.
Wesentlich seltenere Ursachen für eine Schädigung der Nebennierenrinde sind Tumore oder Infektionen.

Die Symptome: Bei einer Addison-Krankheit kommt es zu Appetitmangel, Übelkeit und Gewichtsverlust. Die körperliche Leistungsfähigkeit sinkt, und auch die Fähigkeit des Körpers, Infektionen abzuwehren, nimmt ab. Der Blutdruck ist niedrig, durch den Natriummangel besteht oft gesteigerter Hunger nach Salz. Die Hormonstörungen führen zudem zu einer braunen Verfärbung der Haut. Dadurch wirken die Betroffenen trotz ihrer Beschwerden auf den ersten Blick gebräunt und gesund.

Diagnose und Behandlung: Die Addison-Krankheit wird in der Regel durch einen Hormonspezialisten (Endokrinologen) festgestellt, der verschiedene Blut- und Hormontests durchführt. Die Behandlung besteht in der Gabe der fehlenden Hormone. Dabei verschreibt der Arzt das körpereigene Hormon Cortisol, um den Mangel an diesem auszugleichen. Da sich zerstörtes Nebennierengewebe nicht regeneriert, muss die Therapie ein Leben lang erfolgen.

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