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"Jeder sollte spüren, was sein Auftrag im Leben ist"

Von Barbara Rohrhofer, 19. Dezember 2018, 06:59 Uhr
"Jeder sollte spüren, was sein Auftrag im Leben ist"
Weihnachten als Chance, zur Besinnung zu kommen.

Ordensschwester Mathilde, 76, arbeitet im Ordensklinikum Elisabethinen – im Gespräch mit Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander, 37, sagt sie, auf was es im Leben und im Krankenhaus vor allem ankommen sollte.

Schwester Mathilde steht jeden Tag kurz vor fünf Uhr auf, um vor dem Morgengebet noch ein bisschen Bewegung zu machen. Das hält gesund und macht – neben der Meditation – den Kopf frei für ihre Arbeit auf der Palliativstation. "Seelsorge bedeutet Zuhören, Begleiten, Trösten und Stützen. Ich bin keine große Rednerin", meint sie, als sie sich auf das Treffen mit jener Politikerin vorbereitet, die für die Gesundheitsbelange im Land zuständig ist. Im Gespräch mit Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander stellt sich schnell heraus, dass Schwester Mathilde nicht nur gut zuhören kann, sondern viel zu sagen hat.

OÖN: Was ist in den vergangenen Jahrzehnten in Oberösterreichs Spitälern besser, was ist schlechter geworden?

Sr. Mathilde: Die Behandlungsmöglichkeiten sind wesentlich besser geworden. Als ich 1965 auf der Hautabteilung bei den Elisabethinen angefangen habe, wurde Schuppenflechte noch mit Steinkohle behandelt – heute gibt’s in allen Bereichen viel wirksamere Therapien. Dafür war die persönliche Betreuung früher intensiver und man konnte auf die Wünsche und Sorgen der Patienten mehr eingehen. Die Menschen brauchen das auch heute noch dringend. Deshalb sollte man bei den Dienstposten im Pflegebereich nicht sparen! Christine Haberlander: Positiv ist, dass wir den medizinischen Fortschritt in allen Krankenhäusern des Landes ermöglichen. Aber natürlich ist die menschliche Zuwendung das Herzstück der Behandlung – und diese muss auch heute möglich sein, auch wenn Druck und Stress mehr geworden sind.

Wie schaut Ihr persönliches Gesundheitprogramm aus?

Sr. Mathilde: Ich mache frühmorgens meine Übungen an der frischen Luft, ich meditiere, habe einen sehr geregelten Tagesablauf und nutze regelmäßig die Möglichkeit der kostenlosen Gesundenuntersuchung. Christine Haberlander: So diszipliniert bin ich natürlich nicht. An Arbeitstagen bewege ich mich nicht viel. Dafür versuche ich, an den Wochenenden viel spazieren zu gehen und mich stets gesund zu ernähren.

Welche Bedeutung hat Politik für Sie?

Sr. Mathilde: Ich bewundere alle, die das machen. Für mich wäre das nichts. Christine Haberlander: Politik ist eine wunderschöne Aufgabe, weil man mitgestalten und Verantwortung tragen darf. Es erfordert aber viel, viel Kraft.

Bald ist der Heilige Abend. Was bedeuten Advent und Weihnachten für Sie?

Sr. Mathilde: Wir bereiten uns im Orden intensiv auf das Weihnachtsfest vor. Wir beten und suchen die Stille. So kann Christus in unsere Mitte rücken, der in seinem Tun und Handeln unser Vorbild ist. Zu Weihnachten nehmen wir uns Zeit für die Patienten, die Verwandten, die Freunde. Ich finde es traurig, dass der Sinn des Weihnachtsfestes in unserer Gesellschaft oftmals verloren geht und man nicht mehr zur Besinnung kommt. Ich empfehle, jeden Tag abends für eine halbe Stunde in eine Kerze zu schauen und den Tag Revue passieren zu lassen. Christine Haberlander: Der Advent ist eine traditionell hektische Zeit, Weihnachten nehme ich mir Zeit für die Familie. Da passen wir uns an die Geschwindigkeit meiner Großmutter an, die schon 90 Jahre alt ist.

Schwester Mathilde, was antworten Sie einem Menschen, der Sie zum Sinn im Leben fragt?

Sr. Mathilde: Jeder sollte die Möglichkeit nutzen, zu spüren, was seine Talente sind, was sein Auftrag im Leben ist. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich 30 Jahre lang Krankenschwester sein durfte und jetzt in der Seelsorge auf der Palliativstation arbeite. Menschen in der letzten Phase ihres Lebens begleiten zu dürfen, ist mein Auftrag. Und ich bin dankbar – auch dafür, dass ich meine jüngste Schwester, die lange Zeit krank war, vor kurzem in ihrer letzten Lebensphase zu Seite stehen durfte. Auch wenn mich das noch sehr beschäftigt, weiß ich, dass es gut ist, so wie es ist.

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2  Kommentare
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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 26.12.2018 10:40

Ja Frau Haberlander das sollte jeder und Jede spüren

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jago (57.723 Kommentare)
am 31.12.2018 17:03

so eine moderne krawatte hat sie

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