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Jeder Mensch hat den Schlüssel zum Glück

Von Dietlind Hebestreit, 29. Dezember 2018, 00:04 Uhr
Jeder Mensch hat den Schlüssel zum Glück
Das Gute und Schöne kann jeder Mensch in der eigenen Seele finden. Davon ist Autor Uwe Böschemeyer überzeugt. Bild: colourbox

Uwe Böschemeyer nennt diese inneren Werte die "hellen Farben der Seele".

Das Gute, das Schöne, das Liebenswerte meint Uwe Böschemeyer, wenn er "von den hellen Farben der Seele" spricht. In seinem gleichnamigen Buch zeigt der Schüler von Viktor Frankl auf, wie wir uns diese guten Eigenschaften zunutze machen und damit unser ganz persönliches Glück finden können. Das Buch ist ein Schatzkästchen an Lebensweisheiten und Methoden, die der 79-jährige Psychotherapeut und Rektor der Europäischen Akademie für Persönlichkeitsbildung in 50 Jahren zusammengetragen und entwickelt hat.

 

OÖN: Was verstehen Sie unter den "hellen Farben der Seele"?

Uwe Böschemeyer: Die gelebten spezifisch menschlichen Werte wie Freiheit, Verantwortlichkeit, Liebe, Mut, Hoffnung, Kreativität, Spiritualität, um nur einige zu nennen. Kurzum: das, was Sinn macht, was wertvoll ist, was die Freude am Leben begründet.

Wie findet man Zugang zu diesen Werten?

Indem man in die Stille geht und sich auf sich selbst besinnt. Indem man zuerst jedoch die störenden Gedanken abfließen lässt und darauf wartet, dass sich unsere Seele auszusprechen beginnt und sagt, was sie braucht und was nicht. Und durch Wertimaginationen, durch bewusste "Wanderungen" in die unbewusste Welt, die man allerdings zunächst nicht allein machen sollte.

Sind diese Werte in jedem Menschen grundgelegt?

Meiner Erfahrung nach ja, und seien sie noch so verdrängt, verleugnet oder eingekapselt. Sie bleiben in uns als reale Möglichkeit, solange wir leben. Sie sind das, was im Besonderen den Menschen wert-voll sein lässt, das Menschliche im Menschen.

Warum spürt man sie in unserer Gesellschaft so oft nicht?

Dafür sind zwei vorrangige Gründe verantwortlich: Zum einen nimmt das Wissen über den Menschen zu, die Weisheit aber, wer er ist, ab. Zum anderen breitet sich der Stress so stark aus, dass viele Menschen nicht mehr zur Selbstbesinnung kommen.

Sie nennen den Gegenpart "die dunklen Farben der Seele". Was ist damit gemeint, und was ist notwendig, damit diese nicht überhandnehmen?

Goethe sprach von zwei Seelen, die in unserer Brust wohnen. Das heißt, dass die eine Seite für uns, die andere gegen uns ist. Das muss man wissen: Ein Mensch kann gegen sich sein, muss nicht selbstverständlich für sich sein. Notwendig ist zunächst, sich diese Tatsache zu vergegenwärtigen und sich so weit wie möglich auf "die hellen Farben der Seele" auszurichten.

Sie sagen, dass die Kindheit nicht unser ganzes Leben bestimmt. Wie gelingt es, sich von einer schlimmen Vergangenheit zu lösen?

Menschen brauchen Zeugen für ihr Glück und für ihr Unglück. Deshalb gelingt es am ehesten, sich von einer schlimmen Vergangenheit zu lösen, indem man das, was war, einem Menschen gegenüber ausklagt, ausweint und mit ihm zu verstehen versucht. Dazu braucht man nicht immer einen Therapeuten, sondern manchmal einen mitfühlenden und gescheiten Menschen, der sich Zeit nimmt und so wenig wie möglich sich selbst im Blick hat.

Wie findet man "Sonne in seinem Leben", wie Sie das nennen?

Indem man sich von dem, was früher zu weh getan hat, so weit wie möglich löst und sich für das gegenwärtige Leben entscheidet. Wenn man nur dann sein Leben bejaht, wenn es uns gibt, was wir möchten, wird die Gegenwart oft wenig sonnenhaft sein. Sage ich dagegen Ja zum Leben, zum ganzen Leben, werde ich erfahren, dass es mir entgegenkommt.

Was sind innere Bilder, und warum brauchen wir sie?

Unsere Seele ist ein unermesslich großer Speicher von Bildern. Die Bilder sind die "Gesichter" unserer Gefühle und Gefühlskräfte. Wie sehr wir sie brauchen, erkennen wir zum Beispiel dann, wenn wir durch Wertimaginationen auf sie Einfluss nehmen. Denn dann haben wir die Möglichkeit, das Schwere der Vergangenheit hinter uns zu lassen und uns dem, worauf es im Leben wirklich ankommt, zuwenden zu können.

Warum ist Hoffnung für den Menschen so wichtig?

Hoffnung gehört zu den spezifisch menschlichen Werten. Sie ist der stärkste Grund zum Leben. Sie erst setzt menschliches Leben in Bewegung. Ohne sie steht Leben still. Ohne sie sucht niemand nach Sinn. Ohne sie stirbt das Leben. Hoffnung ist wie der erste Funke eines Feuers. Ohne diesen Funken gibt es kein Feuer. Hoffnung, das ist das Sich-Öffnen für neue Wirklichkeiten. Der Menschenkenner Friedrich Nietzsche verstieg sich sogar zu dem Satz, Hoffnung sei ein noch viel größeres Gut als irgendein Glück.

Was braucht der Mensch unbedingt, um glücklich zu sein?

Die Fähigkeit, so wenig wie möglich um sich selbst zu kreisen!

 

Jeder Mensch hat den Schlüssel zum Glück
Bild: Verlag

Buchtipp: Uwe Böschemeyer: Von den hellen Farben der Seele, 304 Seiten, Ecowin Verlag, 24 Euro

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