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Immer mehr Verletzungen und Todesfälle durch Implantate

Von nachrichten.at/apa, 26. November 2018, 12:26 Uhr
Symbolbild Implantate
Symbolbild Bild: Reuters

HAMBURG. In Deutschland und anderen Teilen der Welt werden laut einer internationalen Recherche immer mehr Menschen durch Implantate verletzt oder getötet.

In Deutschland seien allein im vergangenen Jahr 14.034 Mal Verletzungen, Todesfälle und andere Probleme im Zusammenhang mit Medizinprodukten wie künstlichen Hüft- oder Kniegelenken, Brustimplantaten oder Insulinpumpen gemeldet worden.  Das berichteten am Sonntag die Sender NDR und WDR sowie die "Süddeutsche Zeitung". Die drei Medien haben gemeinsam mit dem internationalen Konsortium für Investigativen Journalisten (ICIJ) zahlreiche Unterlagen zu dem Thema, die sogenannten Implant Files, ausgewertet. Mehr als 250 Journalisten von 59 Medien aus 36 Ländern arbeiteten dabei zusammen.

Das Bundesgesundheitsministerium bestätigte laut NDR, dass das zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen Anstieg von Fällen registriert habe, bei denen eine "produktbezogene Ursache" vorgelegen habe. Das Ministerium betonte dem Bericht zufolge jedoch, dass nicht bei jedem dieser Vorkommnisse der Tod oder eine schwerwiegende Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Betroffenen eingetreten sei.

Die Dunkelziffer dürfte laut den Recherchen von NDR, WDR und "SZ" noch "erheblich höher" sein, da Hersteller, Ärzte und Krankenhäuser den Behörden nur wenige Fälle meldeten, obwohl sie dazu verpflichtet seien. Als Beispiel wurden Brustimplantate genannt: So seien 2017 in deutschen Kliniken 3.170 Implantate allein wegen schmerzhafter Vernarbungen des Gewebes rund um die Silikonkissen herausoperiert worden. Gemeldet worden seien aber nur 141 Fälle.

Weiter hieß es in dem Bericht, die Behörden überließen es den Herstellern in der Regel selbst, fehlerhafte Produkte zurückzurufen oder Sicherheitswarnungen auszusprechen. Seit 2010 hätten die Hersteller dies pro Jahr rund tausend Mal getan, die Behörden hätten im gleichen Zeitraum offenbar nur sechs Mal einen Rückruf angeordnet.

Unter Berufung auf interne Unterlagen des Gesundheitsministeriums berichteten NDR, WDR und "SZ", dass in Deutschland regelmäßig Produkte implantiert würden, die kaum getestet worden seien. Lediglich für eines von zehn Medizinprodukten der höchsten Risikostufe gebe es nach Einschätzung des Ministeriums klinische Daten.

Schäden durch Medizinprodukte würden allerdings selten publik, da die Hersteller Entschädigungszahlungen an Verschwiegenheitsverpflichtungen der Betroffenen knüpften, heißt es in dem Bericht. In den vergangenen zehn Jahren mussten Medizinprodukthersteller demnach außerdem mehr als 1,6 Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro) zahlen, um Korruptions- und Betrugsvorwürfe beizulegen, wie aus Daten der US-Börsenaufsicht SEC und des US-Justizministeriums hervorgehe.

Das Geschäft mit künstlichen Gelenken, Schrittmachern, Hörgeräten oder anderen Medizinprodukten sei laut Gesundheitsministerium mittlerweile auf einen Umfang von 282 Milliarden Euro weltweit gewachsen. Deutsche Unternehmen setzten etwa 30 Milliarden Euro mit diesen Produkten um.

Das BfArM wisse zwar, welche Produkte in den vergangenen Jahren zu den meisten Todesfällen und Verletzungen geführt hätten. Sowohl die Aufsichtsbehörde als auch das Bundesgesundheitsministerium verweigerten aber Auskunft darüber, weil es sich um vertrauliche Informationen handle.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 27.11.2018 17:52

Ein Albtraum! Vermutlich noch in Kombination mit nicht sterilen OP-Bedingungen! Es gehören endlich Statistiken veröffentlicht, wie viele Behandlungsfehler pro Operation in bestimmten Krankenhäusern passieren! Ebenso gehört veröffentlicht, wie viele und welche Krankenhäuser gerade von Krankenhauskeimen betroffen sind! Gerade für Patienten unter Immunsuppression könnten solche Informationen lebensrettend sein. Viele Operationen sind verschiebbar und bei Krankenhauskeimen sind meist nicht alle OP-Räume betroffen! Die betroffenen OPs müssten generalsaniert werden, damit keine Patienten geschädigt werden!

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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 27.11.2018 17:50

Ein Albtraum! Vermutlich noch in Kombination mit nicht sterilen OP-Bedingungen! Es gehören endlich Statistiken veröffentlicht, wie viele Behandlungsfehler pro Operation in bestimmten Krankenhäusern passieren! Ebenso gehört veröffentlicht, wie viele und welche Krankenhäuser gerade von Krankenhauskeimen betroffen sind! Gerade für Patienten unter Immunsuppression könnten solche Informationen lebensrettend sein. Viele Operationen sind verschiebbar und bei Krankenhauskeimen sind meist nicht alle OP-Räume betroffen! Die betroffenen OPs müssten generalsaniert werden, damit keine Patienten geschädigt werden!

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abarth124 (701 Kommentare)
am 26.11.2018 20:56

Hochinteressant. Mehr als 14 000 Fälle nur durch Implantate, rund 10 000 Haushaltsunfälle mit Todesfolge passieren in Deutschland pro Jahr, mindestens 3 000 Verkehrstote, über 100 000 pro Jahr sterben an den Folgen des Rauchens.
Rund 1 000 durch Drogen.

Eine rein willkürliche Auswahl. Welche Implantatträgerin hat Angst zu sterben, wenn sie rauchend ihren Hausputz erledigt, Drogen konsumiert oder Auto fährt?

Angst hat sie vor einem Terroranschlag. Den selbstfabrizierten Anschlag auf ihre Gesundheit nimmt sie bedenkenlos hin. Ein absolut intelligenzbefreites Verhalten.

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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 27.11.2018 17:52

Welche Statistik belegt deine angeblichen Fallzahlen? Gib sie doch an, damit jeder deine Zahlen verifizieren kann.

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oldcharly (2.292 Kommentare)
am 26.11.2018 19:00

Laut deutschem Fernsehsender war die deutsche Regierung dafür dass die Prüfung der menschlichen Ersatzteile der Kontrolle von allen möglichen Unternehmen egal wer es genau ist waren. Wäre für eine Transplantation bei der deutschen MUTTI am besten einen Schxxxxxxxpf rauf operieren denn die trägt die meiste Schuld

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abarth124 (701 Kommentare)
am 26.11.2018 20:58

Eine Kanzlerin soll Verantwortung übernehmen für das verantwortungslose Verhalten ihrer Bürger? Sorry, Leute wie du sind im Kindergarten am besten aufgehoben.

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snoozeberry (5.016 Kommentare)
am 26.11.2018 14:32

Das BfArM wisse zwar, welche Produkte in den vergangenen Jahren zu den meisten Todesfällen und Verletzungen geführt hätten. Sowohl die Aufsichtsbehörde als auch das Bundesgesundheitsministerium verweigerten aber Auskunft darüber, weil es sich um vertrauliche Informationen handle.
Der letzte Satz ist der Schlüsselsatz.
Von wem wird dieses Bundesministerium eigentlich bezahlt?
Diese Informationen sind Eigentum des Steuerzahlers!!

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 26.11.2018 14:51

Es geht ja hier um eine BRD-Studie, dürfte aber in Österreich ähnlich sein.
Auskünfte an Medien dürfen Behörden verweigern, aber es müssten sich die sogenannten Volksvertreter und -innen im Parlament ein bissl mehr für seltsame Vorkommnisse interessieren und Anfragen stellen.
Aber die interessieren sich leider nur mehr für ihre eigenen Gagen und Diäten und Seitenblicke-events.

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snoozeberry (5.016 Kommentare)
am 26.11.2018 23:56

Hi Beppo, in meinem posting hab ich mich eh auf das deutsche BM bezogen. Auch die werden vom (D) Steuerzahler bezahlt.
Abgesehen davon können diese Infos dann an andere Länder weiter gegeben werden.
Es wird Zeit, daß die Qualität und die Behandlungsergebnisse aber auch in ÖSTERREICH endlich öffentlich abrufbar werden!!

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jamei (25.489 Kommentare)
am 26.11.2018 14:14

...."Verletzungen, Todesfälle und andere Probleme im Zusammenhang mit Medizinprodukten wie künstlichen Hüft- oder Kniegelenken, Brustimplantaten oder Insulinpumpen gemeldet worden. "....

Interessant wäre die Aufteilung nach den Implantats Gruppen sowie in männlich/weiblich leider schweigt sich da der Artikel aus.

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betterthantherest (33.770 Kommentare)
am 26.11.2018 12:57

Das kommt davon wenn die Zertifizierungs- und Prüfverfahren ausschließlich privaten Instituten überlassen werden.

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