Heimische Vitaminbomben für den Winter
Kraut und Rüben werden oft unterschätzt, wenn es um ihre gesundheitliche Wirkung geht. Zu Unrecht, denn viele Wintergemüse-Sorten verdienen die Auszeichnung "Superfood".
Wer in der kalten Jahreszeit häufig zu heimischem Wintergemüse greift, hilft seinem Immunsystem auf natürliche Weise, widerstandsfähiger zu werden", sagt Gabriele Wild-Obermayr, Bio-Gemüse-Bäuerin aus Niederneukirchen im Bezirk Linz-Land. Kraut und Rüben würden von vielen Österreichern weniger geschätzt als typisches Sommergemüse wie etwa Tomaten, Gurken und Blattsalate. Zu Unrecht, wie Wild-Obermayr findet. Denn Wintergemüse habe nicht nur den Vorteil, gut und lange lagerbar zu sein, viele Sorten seien sogar richtige Vitamin- und Mineralstoffbomben. So zum Beispiel folgende:
Grünkohl bezeichnet Wild-Obermayr als "Powergemüse", das es locker mit Brokkoli aufnehmen könne. 100 Gramm vom frischen Grünkohl enthalten mindestens 100 Milligramm Vitamin C. Das entspricht der empfohlenen Tagesdosis für einen Erwachsenen. Außerdem enthält Grünkohl viel Folsäure, Vitamin A und Vitamin E sowie etwa 4,5 Gramm Eiweiß. Bei den Mineralstoffen punktet das Kohlgemüse ebenfalls: 100 Gramm frische Blätter enthalten mehr als 200 Milligramm Kalzium, fast 500 Milligramm Kalium sowie Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink. Und obwohl im Grünkohl relativ viel Zucker steckt (etwa 2 Prozent), ist das Gemüse mit 37 Kilokalorien pro 100 Gramm keine Kalorienbombe.
Sellerie hat einen hohen Anteil an ätherischen Ölen, außerdem enhält die Pflanze viel Vitamin C und Vitamin A, Natrium und Kalium, Magnesium und Eisen. In der Naturheilkunde wird Sellerie hoch angesehen, weil er schmerzlindernd, blutdrucksenkend, antirheumatisch und entwässernd wirkt. Zudem sollen seine ätherischen Öle beruhigend auf das zentrale Nervensystem wirken. Selleriesaft entgiftet und entsäuert den Körper.
Schwarzwurzeln enthalten viel Kalium, Kalzium, Natrium, Eisen und Phosphor. Vitamin C und B sind nur in kleineren Mengen vorhanden. Dieses Gemüse enthält Inulin und ist daher für Diabetiker empfehlenswert, da ihre Kohlenhydrate dadurch bei der Verdauung kein Insulin benötigen. Darüber hinaus ist die Schwarzwurzel sehr magenfreundlich.
Die Rote Rübe (Rauner) ist wie die meisten winterharten Knollengemüsearten reich an Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium, Kalzium, Phosphor, Natrium, Magnesium und Eisen. Besonders gesund ist der rote Farbstoff der Knolle, in dem sich Antioxidantien befinden. Die Rote Rübe ist reich an Stickstoff, den sie aus der Erde aufnimmt. Studien haben ergeben, dass das in der Rübe enthaltene Nitrat den Blutdruck senkt.
Rettich: Die wichtigsten Geschmacks- und Geruchsstoffe im Rettich sind die Senföle Allyl- und Butylsenföl sowie Thiocyanat. Der Rettich ist appetitanregend, verdauungsfördernd und antibakteriell. Rettich ist auch ein altes Hausmittel gegen Husten.
Gratinierte Schwarzwurzeln
Zutaten (4 Portionen): 800 g Schwarzwurzeln, 3 EL Zitronensaft, 200 ml Gemüsebrühe, Saft von 1/2 Zitrone, 1 EL Dijonsenf, 100 ml Weißwein, 100 g kalte Butter, 1/2 TL Muskatnuss, 150 g gewürfelten Rohschinken, 1 EL weiße Mandelblättchen, 1 EL Staubzucker, Salz, Pfeffer
Zubereitung: Schwarzwurzeln waschen, schälen, halbieren, in Zitronenwasser legen. 15 Min. in Salzwasser garen. Gemüsebrühe mit Zitronensaft erhitzen, Dijonsenf einrühren, mit Weißwein ablöschen. Kalte Butter einrühren, vom Herd nehmen und würzen. Schwarzwurzeln in Gratinform legen, Sauce und Rohschinkenwürfel darauf verteilen. Bei 200 Grad 20 Min. überbacken. Mandelblättchen anrösten, mit Staubzucker bestreuen und über das Gratin streuen.