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Fotofilter können krank machen

Von nachrichten.at/apa, 05. August 2018, 11:00 Uhr
Wer Selfies der anderen anschaut, wird unglücklich
Selfies gehören mittlerweile zum Alltag, werden aber oft nachbearbeitet. Bild: Colourbox.de

BOSTON. Digital aufgehübschte Selfies in sozialen Netzwerken können Nutzer verunsichern und sogar zu einer Störung der eigenen Körperwahrnehmung führen. Davor warnen US-Mediziner von der Boston University School of Medicine im Fachblatt "Jama Facial Plastic Surgery".

Die Vorstellung von Schönheit verändere sich weltweit, weil heutzutage jeder seine Bilder und Selfies mit Smartphone-Apps bearbeiten könne. Dabei wird beispielsweise die Haut schöner gemacht, die Gesichts- und Augenfarbe wird ausdrucksstärker und die Zähne weißer. Solche Bildmanipulationen waren früher hauptsächlich in der Werbung zu finden. "Bearbeitete Selfies können dazu führen, dass Menschen den Bezug zur Realität verlieren", sagt Forscher Neelam Vashi laut einer Mitteilung seiner Universität. "Die Bilder wecken die Erwartung, dass wir immer perfekt herausgeputzt aussehen müssen."

Die Wissenschafter um Vashi verweisen auf eine aktuelle Befragung von Schönheitschirurgen rund um den Globus. Demnach geben 55 Prozent an, dass sie von Patienten um eine OP gebeten werden, die ihre Erscheinung in Selfies verbessern wollen. 2015 habe dieser Wert noch bei 42 Prozent gelegen. Schönheits-OP-Patienten wollen den Medizinern zufolge nicht mehr so häufig aussehen wie Stars, sondern wie retuschierte Versionen von sich selbst, mit volleren Lippen, größeren Augen oder einer schlankeren Nase.

Vashi und Kollegen schreiben, dass die allgegenwärtigen retuschierten Bilder das Selbstwertgefühl mancher Nutzer beeinträchtigen können. Es kann sogar zu einer sogenannten körperdysmorphen Störung führen. Betroffene beschäftigen sich oft stundenlang mit einem körperlichen Makel, den man objektiv nicht als solchen erkennt oder der sehr gering ausgeprägt ist. Als Folge ziehen sich die Betroffenen sozial oder beruflich oft zurück.

Der Leiter der Abteilung für Interventionelle Biologische Psychiatrie am Universitätsklinikum Freiburg, Professor Thomas Schläpfer, sagt, dass derartige Störungen der Körperwahrnehmung nicht neu seien. "Durch die gestiegene Nutzung von Handys rückt das Krankheitsbild jedoch mehr in den Fokus."

Eine genaue Zahl der Erkrankungen gebe es nicht, sagte Schläpfer. Die Dunkelziffer sei zudem hoch. "Entweder melden sich die Betroffenen nicht beim Arzt, oder sie laufen unter dem Deckmantel Depression mit." Nur wenige Ärzte kennen Schläpfer zufolge das Krankheitsbild oder diagnostische Kriterien. Handlungsbedarf sieht er deshalb vor allem in der Ärzteausbildung.

"Die Folge der oft fehlenden Kenntnis der Ärzte ist, dass Patienten nicht richtig behandelt werden", sagte Schläpfer. Dabei könne man die Störung gut behandeln, und zwar mit einer Psychotherapie, die oft in Kombination mit Medikamenten eingesetzt wird. Dieses Vorgehen empfehlen auch die Wissenschafter um Vashi. Eine Schönheitsoperation hingegen könne die Symptome bei einer körperdysmorphen Störung sogar verschlimmern.

Artikel im Fachmagazin "Jama Facial Plastic Surgery"

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 05.08.2018 12:13

Bild Retusche:
Besondere Fehler, wie Pickel fallen einem bei der Betrachtung eines Bildes sofort ins Auge. Diese sollte man nicht wegretuschieren, sondern mit Dodge & Burn abwedeln. Ebenso sollen im Bild stark auffällige Falten nicht komplett zugekittet werden. Verfärbte Zähne fallen am Foto ins Auge und können mit der Farbe der normalen Zähne etwas angenähert werden.

Die Beauty-Retusche:
Hier werden die natürlichen Poren erhalten, aber durch die Frequenztrennung können diese geglättet werden, ohne die Poren zu zu kitten. Ein Unterstreichen dir Lider, ein leichter Lidschatten, auffällig Härchen glätten, die Augen etwas aufblasen, abstehende Ohren etwas andrücken, Backenknochen durch Schattieren etwas hervorheben eventuell etwas Rouge auftragen das sind einige der Grundsätze bei der Beauty-Retuschen.

Der Höhepunkt : Die glammer Retouche oder glamour Retouche.
Bei diesen ist alles erlaubt. Hier können Teile ausgetauscht und hinzugefügt werden. Diese sind für die Titelseiten der Zeitung

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Gugelbua (31.805 Kommentare)
am 05.08.2018 11:09

die Kosmetik Konzerne und Giganten der Modewelt geben vor wie der Mensch auszusehen hat, ein Milliarden Geschäft da wird sich auch nichts so schnell was ändern, über Bilder von verpfuschten Eingriffen an Promis lacht man nur
Da denke ich immer an den Mann der seine Frau klagte weil die Kinder so hässlich sind grinsen

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