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Extremes Wetter fördert Lungenerkrankungen

Von Claudia Riedler, 28. November 2018, 00:04 Uhr
Extremes Wetter fördert Lungenerkrankungen
Allergien werden häufiger und können auch bei Erwachsenen beginnen. Bild: Colourbox

Wie Luftschadstoffe und Pilzsporen die Atemwege beeinträchtigen – und wer besonders betroffen ist.

Klimawandel, Luftverschmutzung, Stürme und Starkregenfälle – das alles habe Einfluss auf unsere Lunge. Erkrankungen wie Allergien, Asthma und COPD werden häufiger, sagt Primar Josef Bolitschek, Chef der Pneumologischen Abteilung des Ordensklinikums Linz Elisabethinen und im LKH Steyr.

Verschiedene Studien zeigen den Zusammenhang zwischen Luftschadstoffen und Krankenhaus-Aufnahmen. Besonders betroffen sind Kinder. So beschreibt eine neue Studie der WHO, dass 90 Prozent der Kinder weltweit verschmutzte Luft einatmen, die ihre Gesundheit und Entwicklung beeinträchtigen kann.

Gefahr durch kleinste Partikel

Kinder sind empfindlicher als Erwachsene. Die Luftschadstoffe beeinträchtigen einerseits die kognitiven Fähigkeiten, andererseits steigt das Risiko für Asthma, Karzinome und chronische Erkrankungen. 600.000 Kinder weltweit starben 2016 laut WHO an den Folgen von Luftverschmutzung. Laut EAA (Europäische Umweltagentur) hat sich die Luftverschmutzung in der EU zwar leicht verringert, kostet aber weiterhin jährlich Tausenden Menschen das Leben. Die kleinsten Partikel bergen dabei die größte Gefahr für die Gesundheit, weil sie tief in die Lungen eindringen können. "Luftverschmutzung ist ein unsichtbarer Killer", erklärte EAA-Chef Hans Bruyninckx.

Hierzulande bemerke man seit einigen Jahren einen Anstieg von Asthma- und COPD-Patienten. "Ob das direkt mit dem Klimawandel und der Umweltverschmutzung zu tun hat, wird sich erst zeigen", sagt Primar Bolitschek. Sicher sei, dass die Allergien zunehmen. "Das CO2 in der Atmosphäre ist ein sogenannter Fertilizer für die Pflanzen, die Pollen werden größer, die enthaltenen Eiweißsubstanzen werden mehr." Weil durch die Klimaveränderung neue Sträucher und Bäume bei uns wachsen, gebe es neue Allergene. Bereits in den vergangenen Jahren habe die Frühblüher-Saison früher begonnen und länger gedauert. "Das schädliche bodennahe Ozon verstärkt die Reaktion auf die Allergene", erklärt Bolitschek.

Thunderstorm-Asthma (Gewitter-Asthma) kann zudem Menschen betreffen, die sonst keine Erfahrungen mit Asthma haben. Starker Regen, Wind und Gewitter lassen die Pollenkörner aufplatzen und diese kleinen, allergenen Partikel können dann noch tiefer in die Atemwege gelangen. Besonders betroffen sind Kinder und ältere Menschen, die schon eine Lungenerkrankung haben.

Husten nach dem Hurrikan

"Auch Pilzsporen werden künftig eine größer Rolle spielen", sagt der Lungenfacharzt. Überflutungen führen dazu, dass der Schimmelbefall in Räumen häufiger wird. Das verursache oder verschlechtere Erkrankungen der Atemwege. Nach dem Hurrikan Katrina in New Orleans wurde dieses Phänomen festgestellt und sogar die Erkrankung danach benannt: "Katrina-Husten".

Um Lungenerkrankungen vorzubeugen, rät Bolitschek vor allem zum "Nicht-Rauchen". Auch das Thema Berufsallergene spiele eine Rolle. "Wenn also der Arbeitsplatz nicht gut tut, sollte man etwas verändern." Wer Schadstoffe und Allergene meiden könne, solle das tun: COPD-Patienten sollten nicht in der Stoßzeit joggen, Allergiker sollten bei hoher Pollenbelastung nicht ins Freie gehen.

Neue Therapien bei COPD und Asthma

Von COPD sind zehn Prozent der Bevölkerung betroffen, Tendenz steigend. Neben der bisherigen inhalativen Therapie gibt es jetzt auch eine Dreifach-Kombination, die Cortison enthält. „Wichtig ist, dass man sie maßgeschneidert anwendet. Je mehr Verschlechterungsphasen der Patient aufweist, umso eher sollte sie angewendet werden. Lungenfunktion und Lebensqualität werden dadurch verbessert“, sagt Primar Josef Bolitschek.

Von Asthma sind Kinder doppelt so häufig betroffen wie Erwachsene. In Österreich sind das 500.000 Erkrankte. Manchmal tritt es auch erst im Erwachsenenalter auf – ganz ohne Allergie. „Bei schwerem Erwachsenen-Asthma gibt es jetzt sogenannte Interleukin-5-Blocker mit weniger Nebenwirkungen wie die klassischen Kortisontherapien“, so Bolitschek. Aber auch hier gelte: Die individuelle und maßgeschneiderte Therapie sei entscheidend.

 

 

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