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"Einsamkeit wird ein Politikum"

Von Barbara Rohrhofer, 31. Jänner 2018, 05:59 Uhr
"Einsamkeit wird ein Politikum"
(Symbolbild) Bild: colourbox.de

Seit kurzem gibt es in Großbritannien ein "Ministerium der Einsamkeit" – was wie ein Scherz klingt, ist bitterer Ernst. Einsamkeit ist auch in Österreich weit verbreitet.

Großbritannien ist die Hochburg der Einsamkeit, schreibt die Tageszeitung "The Guardian" und beruft sich auf die nationale Statistik. Laut dem Roten Kreuz fühlen sich mehr als neun Millionen Briten – rund 13 Prozent der Bevölkerung – oft allein, und etwa 200.000 Senioren haben höchstens einmal im Monat ein Gespräch mit einem Freund oder mit Verwandten. Nun soll sich Tracey Crouch, Ministerin für Sport und Zivilgesellschaft, um das Thema kümmern. Mehr Statistiken, Erklärungen und mehr Geld sollen her, mehr Gemeindegruppen sollen gegründet werden. Das Amt trägt den klingenden Namen "Ministry of Loneliness".

"Es ist natürlich Aufgabe der Gesellschaft und somit auch der Politik, sich um dieses Thema zu kümmern. Ein eigenes Ministerium finde ich aber übertrieben", sagt Werner Schöny, Linzer Psychiater und Vorstandsvorsitzender von pro mente Österreich.

Extrem belastende Situation

Einsamkeit treffe sehr häufig Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen. "Psychisch kranke und beeinträchtigte Menschen sind oft von Isolation betroffen", sagt der Experte. Aber auch ältere Personen seien immer öfter wirklich einsam. "Ein Zustand, der sehr belastend sein kann. Im Extremfall kann Einsamkeit zum Suizid führen", sagt Schöny.

"Die Vereinsamung im Alter wird in naher Zukunft schon allein wegen der demografischen Entwicklung auch in Österreich zu einer enormen Herausforderung werden", sagte Walter Eichinger, Geschäftsführer von "Silver Living – betreutes Wohnen" bei der Präsentation einer Umfrage, die vom Linzer market-Institut im Vorjahr durchgeführt wurde. "Die Angst vor Einsamkeit im Alter ist schon jetzt weit verbreitet", sagt Studienautor Werner Beutelmeyer. Demnach haben zwei Drittel der Österreicher Angst vor Einsamkeit, rund die Hälfte der 60- bis 69-Jährigen fürchtet sich davor, im Alter wenig Freunde und Bekannte zu haben. 14 Prozent sind sogar überzeugt davon, im Alter einsam zu sein.

Wie 15 Zigaretten am Tag

Laut einer amerikanischen Studie schadet soziale Isolation der Gesundheit genauso stark wie der Konsum von 15 Zigaretten pro Tag. Wer einsam ist, neigt einer anderen US-Studie zufolge dazu, immer mehr um sich selbst zu kreisen. Diese ausgeprägte Selbstbezogenheit wiederum verstärkt auf Dauer die Einsamkeit.

"Vielen älteren Menschen fällt es schwer, den Kontakt zur Außenwelt zu halten. Da müsste es wahrscheinlich mehr Angebote geben, die das erleichtern", sagt Psychiater Werner Schöny.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 31.01.2018 15:01

so ein Problem kann nur In und MIT der gesamte Gesellschaft gelöst werden .
Gier und Egoismus bringen sowas mit sich .

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 31.01.2018 09:40

Die Einsamkeit ist die selber auferlegte Isolation!

Gründe: die anderen Leute sind alle so "pöse" und egoistisch, mit sowas gibt man sich nicht ab!

Der Hauptgrund für die Einsamkeit ist die Weigerung zur Partnerschaft. Es werden einfach zu viele Bedingungen gestellt.

Der Angelpunkt für die Einsamkeit sind die weiblichen Vorgaben: allen voran das Märchenprinzsyndrom!

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 31.01.2018 11:35

😕😕😕

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 31.01.2018 14:43

Das Märchenprinz-Syndrom:

Na ja - wenn ein Mann das Format von einem Niessl hat, dann bekommt er sogar als Opa und als verheirateter Mann eine Single-Frau und Akademikerin als Partnerin.

Das gilt auch für einen Seehofer und für einen Lauda,... Scharinger,...

Wenn aber jemand als Opa in einer Altbauwohnung im Franckviertel haust, eine kleine Rente hat; sonst - Bierbauch, Glatze, untergroß,...

Dann wird die Nase gerümpft! Den mag Frau nicht. Er kommt eventuell als Taxifahrer, als Freizeit-Partner, und als Bezahler im Interspar in Frage. Von wem: Von einer älteren Dame, deren Auswahl schon sehr eingeschränkt ist, und die einen Financee nötig hat.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 31.01.2018 15:07

von decordoba

Wenn aber jemand als Opa in einer Altbauwohnung im Franckviertel haust, eine kleine Rente hat; sonst - Bierbauch, Glatze, untergroß,...

NEIN das ist nicht richtig ... jede und jeder kann sich unter Menschen mischen und ein Plauscherl beginnen , im Park oder im Seniorenheim oder wo anders ...
und es gibt auch noch Computer ....

es hat nichts mit dem Aussehen zu tun .

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 31.01.2018 16:31

Das ist so_weit richtig, ein Plauscherl geht immer, falls beide wollen. Da vergibt sich niemand was. Allerdings muss man da zu einem Senioren Treffpunkt gehen.

Im Park kann man nicht einen wildfremden Menschen ansprechen. Könnte man schon, aber wer weiß, ob das gut ankommt.

Die Sozialen Kontakte im Internet sind kein Problem, da kann man sich unverbindlich unterhalten. Aber häufig erfolgt das über große Entfernung. Da kann man sich nicht so leicht persönlich kennen_lernen.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 31.01.2018 07:32

Ich vermute, dass es nicht die fehlenden Angebote sind, sondern höchstens die passenden fehlen. Rückzug findet oft deshalb statt, weil er aus finanziellen Gründen erforderlich ist. Keiner gibt das gerne zu. Ansonsten würden sich mehr Gleichgesinnten finden können.
Mitten in der Gesellschaft lebend braucht es aber sehr wohl auch finanzieller Mittel, die bei sehr vielen Pensionisten nach der Befriedigung der Grundbedürfnisse nicht mehr vorhanden sind. Fällt dann der gewohnte Partner weg, ist es für viele nicht leicht, nach draußen zu gehen und neue Kontakte zu knüpfen, insbesondere in Zeiten, wo man Armut misstrauisch gegenübersteht bzw. überhaupt Fremden.
Auch die jüngeren Generationen wählen oft zu leichtfertig den Rückzug hinter den PC, einsame Spiele, schriftliche Kontakte... anstatt direkten Kontakt.
Schöny dürfte sich wenig Gedanken gemacht haben. Es ist ein sehr aktuelles Problem und verdient volle Beachtung.

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adhoc (4.106 Kommentare)
am 31.01.2018 15:24

den drittletzten satz kann man gaaaanz dick unterstreichen....

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