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Einsam und allein: Isolation macht herzkrank und erhöht das Demenzrisiko

Von Barbara Rohrhofer, 06. November 2018, 00:04 Uhr
Einsam und allein: Isolation macht herzkrank und erhöht das Demenzrisiko
Der Tod des Partners oder der Verlust der körperlichen Gesundheit macht viele Menschen einsam. Bild: colourbox

Das Gefühl, nicht mehr geschätzt und gebraucht zu werden, lässt Menschen verzweifeln

Bei der Telefonseelsorge Oberösterreich ist Einsamkeit das Thema Nummer eins. "Die meisten Menschen, die sich an uns wenden, sind einsam, ohne es tatsächlich so zu formulieren. Sie beklagen beispielsweise, dass ihnen die Ansprache fehlt. Oder sie rufen bei uns an und erzählen Alltägliches, weil sie einfach jemanden zum Reden brauchen – das menschliche Gegenüber kann durch keinen Computer und durch kein soziales Netzwerk ersetzt werden", sagt Silvia Breitwieser, Leiterin der Telefonseelsorge 142. Unter dieser Nummer gibt es 24 Stunden am Tag jemanden, der zuhört, hilft, redet, der einen guten Rat gibt oder an andere Stellen verweist.

Ältere Menschen sind besonders häufig von Einsamkeit betroffen. Oftmals führen Verlusterfahrungen wie der Tod eines nahestehenden Menschen oder aber eine Einschränkung der körperlichen Gesundheit in die Isolation.

"Wer nicht mehr so mobil ist, kommt seltener raus, verliert sein soziales Netz. Betroffene fühlen sich plötzlich unwichtig und von der Gesellschaft nicht mehr wahrgenommen", erzählt Silvia Breitwieser.

Große Angst vor Einsamkeit

Laut einer Umfrage der Silver-Living-Gruppe befürchtet die Hälfte der 60- bis 69-Jährigen in Österreich, am Lebensende zu wenige Freunde und Bekannte zu haben. Zwei Drittel der Österreicher haben echte Angst vor Einsamkeit.

Es gibt bereits einige Initiativen, die sich mit dem Phänomen Einsamkeit beschäftigen. So hat die Volkshilfe Oberösterreich in Steyr einen "Besuchs-Dienst" ins Leben gerufen. Unter dem Motto "Zeit für Menschen" besuchen freiwillige Mitarbeitet der Caritas ältere Menschen.

Es gehe darum, ein wenig Sonne und Leben in den Alltag zu bringen – sei es durch gemeinsame Gespräche, Spaziergänge, Einkaufsfahrten oder kleinere Unternehmungen wie zum Beispiel Kaffeehausbesuche. "Oft braucht es nicht viel, und vereinsamte Menschen können sich wieder ins gesellschaftliche Leben einklinken. Oft reicht es, sich einmal am Tag mit der Nachbarin zu treffen", sagt Silvia Breitwieser.

Einsamkeit macht dement

Einsamkeit macht aber nicht nur traurig und depressiv. Es gibt sogar einen klaren Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Demenz. Bei Personen, die sich einsam fühlten, erhöhte sich das Risiko, an Demenz zu erkranken, um 40 Prozent – unabhängig von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder Bildungsniveau.

Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie der Florida State University mit 12.000 Menschen, die erst kürzlich veröffentlicht wurde. Das Team rund um Angelina Sutin erforschte auch das Phänomen der Einsamkeit genauer und fand heraus, dass es Menschen gibt, die zwar zurückgezogen und mit wenig sozialen Kontakten leben – sich dabei aber nicht einsam fühlen. Im Gegenzug gab es Personen, die in Familien lebten und viel sozialen Kontakt hatten, aber sich trotzdem isoliert fühlten. Wissenschaftlich erwiesen ist außerdem, dass sozial isolierte Menschen ungesünder leben. Sie erleiden häufiger Herzinfarkte und Schlaganfälle als Personen, die sich in einem sozialen Umfeld eingebettet fühlen.

Einsam zwischen 30 und 40

Es wird geschätzt, dass sich – je nach Altersgruppe – zwischen zehn und 15 Prozent der Bevölkerung einsam fühlen. Dabei gibt es deutliche Altersunterschiede. Bei den über 85-Jährigen sind laut einer deutschen Studie mehr als 20 Prozent betroffen. Aber auch in der Altersgruppe der 30- bis 40-Jährigen wurden erhöhte Einsamkeitswerte festgestellt.

Als einsam und sozial isoliert gilt laut Wissenschaft ein Mensch, der allein lebt, seltener als einmal pro Monat Freunde oder Familie trifft und an Aktivitäten anderer Menschen nicht teilnimmt.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 13.11.2018 19:45

> Als einsam und sozial isoliert gilt laut Wissenschaft ein Mensch,

Jo mei, die Wissenschaft wenn wir nicht hätten und den Löffel, die Suppm müssten wir aus der Schüssel trinken!
(Weiser Spruch aus Oberbayern)

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 06.11.2018 07:12

stimmt!
es gibt zu wenig Einrichtunge für ältere
Menschen,wo mit hausverstand umgegangen
wird,
ein ältere Mensch der geist und körperlich rege
ist braucht keine Bevormundung ,
sondern gute Gespräche untereinander,
kein tutu dass darfst du nicht tun und sagen,
du bist ein alter Mensch den man bevormunden
muss!

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