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Echtes Stottern ist nicht heilbar

Von Claudia Riedler, 02. März 2011, 00:04 Uhr
Echtes Stottern ist nicht heilbar
Colin Firth hat für seine Rolle als stotternder König einen Oscar bekommen und damit vielen Stotterern geholfen, die jetzt mehr Verständnis bekommen. Bild: Senator Film

Als stotternder britischer König George VI in „The King’s Speech“ wurde Colin Firth mit einem Oscar ausgezeichnet. Der Film stellt ein Sprachproblem ins Rampenlicht, mit dem einer von hundert Menschen zu kämpfen hat.

Es ist ein Leiden, das viele Betroffene die große Bühne meiden lässt. Der Kampf gegen das Stottern spielt sich oft im Stillen ab. Umso dankbarer sind Betroffene, dass durch den Film ihr Problem zur Sprache gebracht wird.

„An alle Stotterer der Welt: Ihr habt eine Stimme, und ihr werdet gehört.“ Das sagte Drehbuchautor David Seidler, der als Kind selbst gestottert hat nach der Überreichung des Oscars.

Während im Kindesalter noch vier bis fünf Prozent der Bevölkerung Stotter-Symptome aufweisen, sind es unter erwachsenen Menschen nur mehr ein Prozent. „Bei vielen gibt sich das Stottern spontan, dennoch gilt: Je früher ein Kind eine gute Therapie bekommt, desto besser“, sagt Ingrid Haberl, Präsidentin des österreichischen Logopädieverbandes und Logopädin in Amstetten.

Einschneidendes Erlebnis

Oft wird Stottern als Zeichen von Angst, Nervosität, psychischen Problemen oder Dummheit abgetan. Dabei deuten jüngste Studien darauf hin, dass die Sprachstörung auf Gendefekte zurückzuführen ist und somit angeboren wäre. „Es braucht eine Disposition, die vererbt ist, dann berichten aber viele von einem einschneidenden Erlebnis, nach dem sie zu stottern begonnen haben“, sagt Logopädin Haberl. Grundsätzlich könne man aber jeden Menschen so weit unter Druck setzen, dass er kurzfristig ins Stottern gerate.

Echtes Stottern sei nicht heilbar. „Man wird durch die Therapie aber symptomfrei, lernt also damit umzugehen“, sagt Haberl. Methoden gebe es viele. „Jeder Mensch braucht eine individuelle Behandlung. Je größer die Trickkiste ist, in die ein Logopäde greifen kann, umso besser.“

Grundsätzlich verwende man in der Stotter-Therapie Sprechtechniken, Atemübungen und trainiere im Alltag. „Wir begleiten die Patienten in den Supermarkt oder üben das Telefonieren“, sagt Haberl. Die Therapie werde von der Krankenkasse bezahlt.

Wie sehr ein Stotterer leide, sei unterschiedlich. „Manche stottern so flüssig, dass es sie kaum stört. Andere ziehen sich zurück, kommunizieren kaum mehr“, sagt Haberl. Durch den Film The King’s Speech verstehen jetzt auf jeden Fall mehr Menschen, was Stotterer durchmachen. Und das freut Betroffene, Angehörige und Selbsthilfegruppen.

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