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Das Glück aus dem Norden

Von Valerie Hader, 16. Juli 2018, 00:04 Uhr
Das Glück aus dem Norden
Wer in Finnland lebt, braucht wohl auch eine gute Portion Widerstandsfähigkeit und Lebensfreude. Bild: Colourbox

Die Finnen sind die zufriedensten Menschen der Welt. Ein Grund dafür ist "Sisu", der nordische Geist aus Willensstärke, Kraft und Mut.

Das gute Leben? Das war jahrzehntelang das "Dolce Vita" der Südländer: locker-leichte Tage am Meer mit viel Pasta, Wein und Sonnenschein. Dann wurde das gemütliche "Hygge", das Glückrezept der Dänen, populär, und schließlich das schwedische "Lagom", das für ein gesundes Maßhalten steht. Und nun hat der UN World Happiness Report ergeben, dass die Finnen die glücklichsten Menschen der Welt sind (Österreich liegt auf Platz zwölf der 156 Länder umfassenden Liste.)

Ein Grund für die hohe Zufriedenheit der Menschen aus dem hohen Norden ist "Sisu", eine mentale Eigenschaft, die angeblich nur die Finnen besitzen. Das Wort lässt sich nicht eins zu eins ins Deutsche übersetzen, aber in etwa mit Willensstärke, Eigenständigkeit und Mut umschreiben, auch mit Beharrlichkeit, Unnachgiebigkeit oder Kampfgeist.

Wie Sisu wirkt

"Sisu ist für mich der typisch finnische Dickschädel oder auch Sturkopf, was ja mit Ausdauer, Kraft und Stärke zu tun hat", sagt Natascha Puchner-Doppler. Die Oberösterreicherin aus Waldhausen (Bez. Perg) hat acht Jahre in der Hauptstadt Helsinki gewohnt. "In Finnland zeigt sich Sisu sicherlich beim Trinkverhalten oder bei Sportarten wie Ameisenhaufen-Wettsitzen oder in der Sauna. Da geht’s oft ums Durchhalten. Es kann also auch ziemlich extrem sein", sagt die 44-Jährige.

Die kanadische Journalistin Katja Pantzar hat Sisu nun ein Buch gewidmet – und die finnische Lebensphilosophie auch in ihren eigenen Alltag integriert. "Es hat mir geholfen, meine Depressionen zu überwinden", beschreibt Pantzar. Statt mit dem Auto fährt sie jetzt mit dem Fahrrad, statt Partys zu feiern, macht sie Ausflüge in die Natur und "Winterschwimmen" ist ihr neues Hobby geworden. "Anfangs fühlt sich die Kälte an wie Hunderte Nadelstiche, doch bald weicht der Schmerz einem Glücksgefühl und ich fühle mich unglaublich lebendig", sagt sie. Im Grunde stecke hinter der finnischen Zähigkeit die Philosophie, das Leben jeden Tag an den Hörnern zu packen und sich selbst zu überwinden.

Und wie entwickelt man Sisu? Innere Stärke sei wie ein Muskel, den man trainieren kann. Das Gute daran: Man muss nicht ins Eisbad springen, es sind kleine Schritte, die zählen: etwa zu lernen, sich selbst mehr zuzutrauen. "Aber natürlich auch, die Probleme in seinem Leben mutig anzugehen."

 

Das Glück aus dem Norden
Wer in Finnland lebt, braucht wohl auch eine gute Portion Widerstandsfähigkeit und Lebensfreude.

Katja Pantzar "Sisu – Der finnische Weg zu Mut, Ausdauer und innerer Stärke", Lübbe , 20,60 Euro

 

Wege zu mehr Mut, Kraft und innerer Stärke

„Sich kraftvoller zu fühlen und mutiger durchs Leben zu gehen, das wünschen sich viele Menschen. Das merke ich nicht nur in meiner Praxis sondern auch im Alltag“, sagt Alexandra Schaubmayr, Psychotherapeutin am Kepler-Uniklinikum Linz. Diese innere Stärke kann man zwar nicht über Nacht aufbauen – aber jeden Tag aufs Neue trainieren.

Eine kleine Anleitung:

Sich die eigenen Stärken bewusst machen, zum Beispiel, indem man ein Tagebuch über seine Erfolge führt.
Selbstwert nicht von anderen abhängig machen.

Sich klarmachen, dass einem nicht jede Person gut tut. Lieber Kontakt zu Menschen pflegen, die einem Kraft spenden und aufbauen.

Verantwortung für die eigenen Entscheidungen übernehmen.

Und noch etwas ganz Wichtiges: „Versuchen Sie die beiden Energieräuber ,Hadern mit der Vergangenheit’ und ,Angst vor der Zukunft’ aus ihrem Leben so gut wie möglich auszuschließen. Ohne diese Gedanken werden Sie gestärkter durch das Leben gehen. Vor allem auch in schwierigen Zeiten“, sagt die Linzer Psychotherapeutin.

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