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"Da Vinci" erhält die Manneskraft

Von Barbara Rohrhofer, 28. November 2018, 00:04 Uhr
"Da Vinci" erhält die Manneskraft
So sieht die Operation mit dem Da-Vinci-Roboter aus. Primar Michael Dunzinger (rechts außen) steuert den Computer. Bild: Gesundheitsholding

Im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck operiert Urologie-Primar Michael Dunzinger seit drei Jahren mithilfe des Da-Vinci-Roboters – die OÖNachrichten waren bei einer Operation dabei.

Primar Michael Dunzinger sitzt in einem gut gekühlten Operationssaal des Salzkammergut-Klinikums Vöcklabruck und "bespielt" das Hightech-Gerät Da-Vinci-Roboter wie ein Musiker seine Orgel – also mit vollem Körpereinsatz. Der Urologe braucht dazu beide Hände und auch seine Füße.

Dem Patienten, der auf dem Operationstisch liegt, wird heute seine kranke Prostata entfernt. "Der Krebs ist nicht aggressiv, die Überlebenschancen sind sehr groß", sagt Dunzinger und steuert zielgenau zum nussgroßen kranken Organ, das am Bildschirm viel, viel größer aussehen wird. Ein bis zwei Schnitte in den Körper des Patienten reichen aus, um die vier Roboterarme einzuführen. An jedem "Arm" sitzen mikrochirurgische Instrumente, die sich wie Handgelenke bewegen lassen. Kleine Kameras senden zudem hochauflösende Bilder aus dem Körperinneren, die von den Chirurgen in Echtzeit und bis zu 15-facher Vergrößerung studiert werden können.

Potenz und Kontinenz erhalten

Die Operation gestaltet sich schwierig, weil es durch vorangegangene Gewebeentnahmen an der Prostata viele Verwachsungen gibt. Das bedeutet Stress für das gesamte Team im OP. Schlussendlich gelingt es, das Organ zu entfernen, ohne die umliegenden Strukturen wie Harnblase, Harnröhre und Samenstränge zu verletzen.

Der Patient, der sich während des Eingriffs im Tiefschlaf befindet, ist nach der Operation seinen Krebs los. "Potenz und Kontinenz sind erhalten geblieben", sagt Primar Dunzinger. Im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck werden rund 200 Eingriffe pro Jahr mit dem Da-Vinci-OP-Roboter durchgeführt, vor allem onkologische Operationen der Prostata, der Niere, der Harnblase, der Gebärmutter und der Eierstöcke.

Da-Vinci auch in Linz und Wels

Mit dem High-Tech-Gerät aus den USA arbeiten in Oberösterreich auch das Ordensklinikum Barmherzige Schwestern und Elisabethinen Linz (seit genau zehn Jahren) und das Klinikum Wels-Grieskirchen seit sieben Jahren.

"Wie man sieht, kann der gut geschulte Chirurg bei diesem System mit Joysticks die Roboterarme bewegen und über Fußpedale die Kamera steuern", erklärt Tilman Königswieser, Ärztlicher Leiter des Salzkammergut-Klinikums. Das bringe eine millimetergenaue Präzision ohne Verwackeln mit sich und eine Bewegungsfreiheit, "die mit der menschlichen Hand bei minimalinvasiven Eingriffen nicht zu erzielen ist".

Weitere Vorteile der Roboterchirurgie: Die Patienten verlieren weniger Blut, die Rekonvaleszenzzeit verkürzt sich; und der Chirurg sitzt entspannt an der Konsole und muss nicht in ungesunder Haltung operieren.

Für Primar Dunzinger und Karl Lehner, Vorstand der Gesundheits-Holding GmbH, ist "Da Vinci" die konsequente Weiterentwicklung der minimalinvasiven Chirurgie. "In den USA werden rund 90 Prozent der urologischen Eingriffe damit gemacht."

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