COPD: Sofortiger Rauchstopp ist wichtigster Therapieschritt
Die Med Uni Graz publiziert eine evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für Betroffene
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD hat sich zu einem Volksleiden entwickelt und zählt bereits zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Verlässliche Zahlen, wie viele Menschen in Österreich betroffen sind, liegen nicht vor. Anhaltspunkte bietet eine Untersuchung aus Salzburg, die eine Prävalenz von rund 11 Prozent zeigte. Ein sofortiger Verzicht auf das Rauchen ist der erste Therapieschritt für COPD-PatientInnen.
Rauchen als Hauptursache der gefährlichen Lungenerkrankung
Hauptursache für COPD ist das Rauchen, aber auch genetische Faktoren und Luftverschmutzung können bei der Entstehung der Krankheit eine Rolle spielen. Die Behandlung richtet sich nach dem Erkrankungsgrad und reicht von der Raucherentwöhnung über medikamentöse Therapien und Sauerstoffgabe bis zur Lungentransplantation. Immer mehr Bedeutung finden auch pneumologische, also speziell für die Lunge gedachte, Rehabilitationsprogramme. "Die Betreuung von Patienten mit COPD erfordert eine gute Zusammenarbeit aller Versorgungsebenen und Einrichtungen. Die Hauptverantwortung für die Koordination sollte dabei in der Primärversorgung liegen", sagt Univ.-Prof. Andrea Siebenhofer-Kroitzsch, Leiterin des Instituts für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (IAMEV) an der Medizinischen Universität Graz.
Neue Leitlinien für die Primärversorgung
"Die Behandlungspfade basieren auf internationalen evidenzbasierten Leitlinien. Die Abläufe wurden speziell auf die Strukturen in den neuen Primärversorgungseinheiten abgestimmt", sagt Projektleiter Thomas Semlitsch vom IAMEV. In übersichtlichen Entscheidungsbäumen und dazugehörigen Infoboxen werden die einzelnen diagnostischen und therapeutischen Schritte dargestellt. Neben allgemeinen Grundsätzen in der Behandlung von Personen mit COPD in der Primärversorgung gibt der Pfad auch Empfehlungen zur Basis-Behandlung sowie zur Diagnostik bei Verdacht auf COPD, zum Umgang mit akuter Verschlechterung, zu medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien, zur Raucherentwöhnung, der Langzeit-Sauerstofftherapie, der pneumologischen Rehabilitation sowie zur palliativen Versorgung.