Jugendwahn: Wissenschaft erforscht jetzt Mittel, die das Altern verzögern
Immer mehr Menschen wehren sich laut Umfragen gegen das Älterwerden. Die OÖNachrichten sprachen mit Professor Pidder Jansen-Dürr, dem stellvertretenden Institutsleiter der Biomedizinischen Alternsforschung in Innsbruck über Jugendwahn und darüber, wie man das Altern hinauszögern kann.
OÖNachrichten: Ist unsere Gesellschaft dem Jugendwahn verfallen?
Pidder Jansen-Dürr: Es gibt ihn sicher, wenn man sich anschaut, wie die Werbung und gewisse Medien agieren, nur junge schöne Leute bevorzugen. Wissenschaftlich betrachtet, ist es ein legitimes Bedürfnis der Menschen, dass man Alternsprozesse im Zaum hält.
Wie kann man nun das Altern verzögern?
Einerseits durch Appetit zügeln, also kalorische Reduktion. Aus Tierversuchen weiß man, dass eine Reduktion der Kalorien auf 70 Prozent von dem, was man normal isst, das Altern verzögert. Andererseits moderater Sport. Viele altersabhängige Veränderungen treten dann später oder gar nicht auf. Bewegung ist die Droge des 21. Jahrhunderts. Muskeln auf- und Fett abzubauen, braucht der Körper, um länger fit zu bleiben.
Kann man das Altern auch ohne perfekten Lebensstil hintanhalten?
Wie die kalorische Reduktion funktioniert, wird derzeit international von etwa 100 Labors erforscht. Der Insulin-Signalübertragungsweg spielt wahrscheinlich eine Rolle bei der Lebensverlängerung. Je mehr Nährstoffe aufgenommen werden, umso stärker wirkt das Signal auf die Zelle, umso kürzer ist das Leben. Die Zelle lebt in Saus und Braus und dafür kürzer. Wenn der Mensch weniger isst, ist das Signal schwächer, und er lebt länger. Jetzt ein Gedankenexperiment der Alternsforschung: Wird der Signalweg unterbrochen durch geschickte Manipulation, durch pharmazeutische Behandlung, so könnte das Altern verzögert werden. In Tierexperimenten zeigt die Grundlagenforschung, dass es geht.
Eine lebensverlängernde Pille?
Eine Pille, die es erlaubt, viel zu viel zu essen und dennoch länger zu leben. Für uns Forscher ist das ethisch bedenklich – bei dem Hunger in der Welt die Fettleibigkeit weiter zu fördern. Andererseits hat das riesige Chancen.
Wird man auch Bewegungsmangel mit Pillen ausgleichen können?
Die Zukunftsentwicklung, so etwa in zehn Jahren, könnte soweit sein, mit pharmakologischen Methoden auch den Bewegungsmangel ausgleichen zu können. Das ist aber nur eine Annahme.
Spielt Ihre Wissenschaft da nicht dem Jugendwahn in die Hände?
Die Gefahr ist gegeben. Es gibt Kollegen, die ihn durch bedenkliche Aussagen schüren. So wie einer vor Jahren einmal gesagt hat, die ersten Unsterblichen sind schon unter uns und die Alternsforschung wird den Tod abschaffen. Das ist Blödsinn. Die Alternsforschung ist dazu da, festzustellen, warum man altert. Von der Gesellschaft kommt dann die Idee mit den Pillen. Das macht dann die einschlägige Industrie.
Bei Hautalterung gibt es ja auch schon so manches Hilfsmittelchen.
Es gibt Ingredienzien, die die Alterung des Bindegewebes der Haut hinauszögern. Das sind pflanzliche Stoffe, die die Zellalterung, zumindest im Reagenzglas, verlangsamen können. Wir haben eine Studie publiziert, da war die Kosmetikindustrie schon dabei.
Wie gibt es das, dass so mancher 45-Jährige jünger aussieht als so mancher 35-Jährige, obwohl es die „Wunderpillen“ noch nicht gibt?
Das liegt an der Genetik. Man schätzt, dass etwa 25 Prozent der Unterschiede in der Lebenserwartung auf genetische Disposition zurückzuführen sind. Das erklärt, warum ein Winston Churchill 85 Jahre alt wurde, obwohl er immer „no sports“ praktiziert hat.
Herr Professor, nachdem Sie das alles wissen, leben Sie selbst nach all dem, was Sie gesagt haben?
Ich versuche das mit dem Essen und der Bewegung zu beherzigen. Im Sinne der Lebensqualität mache ich aber auch einmal Ausnahmen.
Würden Sie gern jünger sein?
Das möchte ich ganz und gar nicht.
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aber keiner will ALT werden!
lebenszeit gewonnen, dazu kommt gemäßigter lebenswandel, relative zufriedenheit und gesunde ernährung mit viel obst und gemüse, (ohne rauchen und alkohol, sowie das sinnlose abhängen in diversen ekel-spelunken).
ab und zu schön essen gehen, ab und zu ein glaserl rotwein, und die welt bereisen, sowie sich von der kultur, in maßen berieseln zu lassen, so stell ich mir das ideale leben vor, nicht zuviel aber auch nicht zuwenig von den "gutzis".
jedoch die typen, egal ob manderl oder weiberl, die reichlich, mit dem al-gen gesegnet sind haben auch im leben die ar......karte gezogen, weil sie einfach mit ihrem leben unzufrieden sind und es dann den anderen auch vermiesen wollen.
the profiler
Sorry! Dazu no comment.
85 Jahre, sondern etwas mehr als 90 Jahre alt geworden. Sein Lieblingschampagner was übrigens Pol Roger. Bezüglich seiner Zigarren weiss ich allerdings nichts.
und besseres Leben...aktive bleiben und nicht bereits mit 50 an die Pension denken ...und die richtige Einstellung hilft 100%
Den Tod!
Alle anderen Mittel sind wesentlich weniger effektiv!