Bewerber OÖN-Trachtenhochzeit
Lei(cht), oiwei, åba net glei...
mei oanzig Liab Lång, lång is her,
vor gååånz vül`n Jåhrn,
då håt da Martin d`Eva kennaglernt
und i vazöh euch wia des wår.
Die Jugend dåmals genauso wia heit,
»sturmfrei« und des Häusl vom Bergi woa glei volla Leit.
Da Martin erspäht des Mädl,
des då sitzt vorm Fernseher allan,
it -damals typisch- an »Fishbonepullover« an.
Da Köck: »De is unmögli zum kriagn,
vergiss des glei!« und er: »Jå is sie leicht net frei?«
»Nana, sie is nu singl, nur sie wü nix von so an Schlingl!«
Nu mehr Ånsporn kånn´s für´n Martin net geb´n,
schnappt sei Cola und sitzt bei da Eva glei daneb´n.
Verstånd´n auf Ånhieb und g`låcht -
ja gååånz vü, a bisl Händchen hoitn,
mehr wår net da Eva ihr Zü.
Es wår scho spät, so uma zwölfi,
de Mädls miaßn hoam, da Martin wü´s net recht geh´ låssn
und d` Freundin sågt: »Sodala mia foan!«
Åber vorher verschwind sie alibimäßig nu auf die »Pipibox«
und da Martin küsst d` Eva und sie - m å g s !!!
Ob´s es glaubt´s oda net,
glei am nächsten Tåg bei Sonnenschein,
steht da Bua vor ihrer Haustür
und die Eltern låssn eam rein!
Leicht frågend der Blick von Frau Mama
und tomatenrot des G`sicht von da Eva.
»Schnö raus!« denkt sich då des 16-jährige Mädl,
bei an Spaziergång klär´n wia des mit dem Flegl.
Na! Sie woitat net mit eam geh!
Dawei darat er ihr jå soooo sche`!
Åber pflichtbewusst wia sie jå is,
is z` Schul geh´ z`wichtig und er denkt sich:
»Wås für a Besch...«
A Monat späta håb´n sie sich wieda g`seng,
da Martin Geburtstågparty - gånz souverän.
18 Joahr is er woarn und åbgefüllt bis obenhin.
De Freundin vo da Eva sågt:
»Då miaß ma unbedingt hin!«
Kaum sand de Freundinnen dort,
då hert ma den Martin red`n,
»He Oma! Siagst des Mädl,
sie is die EINE für mei` Leb`n!«
»De wü i håb`n und koa åndere!« sågt er.
Oma schaut vadutzt,
des zu glaub´n foit ihr sichtlich schwer.
De Freundinnen flüchten,
wås soins denn glaub´n von dera Rederei,
und im Kopf vo da Eva: »Wie viel wåhres wår då dabei?«
Wieda a Monat späta bei ana Jugendkellerparty,
schnappt sie sich dann do nu ihren Marty.
Oans, zwoa, drei so schnö kånnst net schau´n,
wåren d´Eva und da Martin in eanan persönlich`n Traum.
Seit dåmals sand viele Jåhr vergånga
und so einige Hürd´n zu bewältig´n gwen.
Jetzt zur Zeit is oft a weng ånstrengend,
åber meistens afoch nua schen.
Zwoa klane Kinda hob´n sie kriagt,
die Lenimaus und den Lukibua,
då geht´s rund den gånz´n Tåg
und månchmoi a bis in d`Fruah.
Des junge Elternpaar kennt sich jetzt scho so lång,
a Familie hoit, nur ohne »Hochzeitsklång«
und weil sich des fia ånständige Leit so ghert,
legt d`Oma an Zeitungsausschnitt auf den Tisch
und lehrt: »De OÖNachrichten-Trachtenhochzeit fia euch zwoa,
håbt´s mi verstand`n, na dånn is jå ois kloa!«