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Prozess nach tödlichem Unfall bei Radrennen

Von nachrichten.at/apa, 20. März 2019, 13:02 Uhr

GRAZ. Ein 75-jähriger Pensionist aus der Oststeiermark ist am Mittwoch wegen eines tödlichen Verkehrsunfalls bei einem Radrennen in Graz vor Gericht gestanden.

Der Mann soll im August des Vorjahres beim Überholen einer Renngruppe zumindest einen Sportler erfasst haben. Drei kamen zu Sturz, einer starb wenige Tage nach dem Unfall. Der Autolenker hatte Alkohol getrunken. Er bekannte sich schuldig.

Mit schwierigen Rahmenbedingungen war die Richterin im Grazer Straflandesgericht konfrontiert: Der Beschuldigte erschien in Trachtenanzug mit Hut, seine Hörgeräte waren deutlich zu sehen. Doch trotz der technischen Hilfe, hörte der Angeklagte kaum die Worte der Richterin. Die Staatsanwaltschaft Graz wirft dem 75-Jährigen grob fahrlässige Tötung und Körperverletzung vor. Der Lenker habe zu schnell und ohne den passenden Seitenabstand einzuhalten an der Radgruppe vorbeifahren wollen.

Der Verteidiger meinte, dass dem Pensionisten leidtue, was passiert ist. Er werde sich schuldig bekennen. Festzuhalten sei aber, dass der Angeklagte kurz vor dem Unfall von einem Begleitmotorradfahrer aufgefordert worden sei, schneller an den Radsportlern vorbeizufahren.

Als der Beschuldigte von der Richterin befragt wurde, meinte er zuerst: "Ich versteh' nix." Erst als er weiter nach vor rückte, ließ sich eine ordentliche Befragung durchführen. Auf die Frage, was er vor dem Unfall getrunken habe, meinte er: "Ich habe zwei Mischungen getrunken, ah nein, zwei Kaffee. Dann bin ich zum Friedhof weitergefahren, habe noch einen Kaffee getrunken. Beim Heimfahren bin ich noch zum Standl gefahren und habe eine Mischung getrunken." Zudem will er morgens alkoholhaltige Tropfen - ein "Hausmittel" - genommen haben. Gespürt habe er die Mischungen nicht.

Anschließend stieß er auf die Radfahrer der Weltradsportwoche. Zuerst überholte er auf einer schmalen Gemeindestraße eine Damen-Gruppe. Dann habe ihn der Lenker des Motorrads angeschrien, er solle schneller weiterfahren. Daraufhin habe der Beschuldigte Gas gegeben, um auch eine Herrengruppe zu überholen. Dabei kam es zur Kollision mit zumindest einem der Radfahrer, einem 70-jährigen Schweizer. Er starb wenige Tage nach dem Unfall. Es stürzten auch zwei weitere Sportler. Sie wurden teilweise schwer verletzt. "Ich habe den Motor hinter mir aufheulen gehört, mich umgedreht und in dem Moment wurde ich schon von meinem Kollegen hinter mir getroffen", schilderte einer der Sportler. Er war nach dem Unfall zwei Monate lang arbeitsunfähig und hat noch immer bei Belastung Schmerzen.

Der Motorradfahrer sagte vor Gericht, er habe den Lenker nicht angeschrien, sondern stets eine Pfeife im Mund, um damit die Sportler zu warnen. Er habe den Mann deswegen gar nicht anschreien können. Das unterstrich eine Radfahrerin. Sie habe gesehen, wie der Motorradfahrer Handzeichen gab, weil der Autofahrer vor der Damengruppe abrupt abgebremst hatte. Dann sei der Lenker aufs Gas gestiegen und wenig später war bereits ein Kracher zu hören. "Es wirkte, als ob er sich geärgert hätte, aber vielleicht war er auch überfordert."

Da der Sachverständige nicht zum Prozess erschienen war und weitere Zeugen geladen werden, wurde der Prozess vertagt.

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