Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Das ewige Eis schmilzt weiter: Gletscher verloren im Vorjahr bis zu 128 Meter

Von nachrichten.at/apa, 12. April 2019, 14:30 Uhr
Der Dachsteingletscher blieb unter dem Durchschnitt Bild: ebra

INNSBRUCK. Österreichs Gletscher sind auch in der Periode 2017/18 weiter auf dem Rückzug gewesen. Der größte Längenverlust wurde mit 128 Metern bei der Zunge des Viltragenkeeses in der Venedigergruppe in Osttirol dokumentiert. Im Schnitt waren es 17,2 Meter – der sechst höchste Wert seit 1960.

Der durchschnittliche Längenverlust betrug 17,2 Meter (2016/17: 25,2 Meter), berichtete Gerhard Karl Lieb, Leiter des Messdienstes des Alpenvereins bei der Präsentation des "Gletscherberichts 2017/18" am Freitag in Innsbruck. 89 der 93 beobachteten Gletscher zogen sich zurück, vier blieben stationär.

Video: So veränderten sich Österreichs Gletscher im Vorjahr

Der größte Längenverlust wurde im Haushaltsjahr 2017/18 mit 128 Metern bei der Zunge des Viltragenkeeses in der Venedigergruppe in Osttirol dokumentiert. Diesem Negativ-Spitzenreiter folgten mit minus 86 Metern der Alpeinerferner (Stubaier Alpen), das Schlatenkees (Venedigergruppe) mit minus 67 Metern und das Untersulzenbachkees (Venedigergruppe) mit minus 53 Metern.

Der Große Gosaugletscher in Oberösterreich blieb mit einem Längenverlust von elf Metern unter dem Durchschnitt. Ebenso der Hallstätter Gletscher mit einem Längeverlust von 6,4 Metern. 

Während sich im letzten Berichtsjahr gleich drei Gletscher um mehr als 100 Meter zurückzogen, sei es im aktuellen Bericht lediglich das Viltragenkees gewesen, sagte Lieb, Geograf an der Uni Graz.

Grafik: 

Sechs höchste Wert seit 1960

Auch bei den stationären Gletschern gab es eine geringfügige Verbesserung. Blieb in der Messperiode 2016/17 lediglich ein Gletscher stationär, waren es 2017/18 vier. Dies signalisiere aber keine Trendwende, betonte der Leiter des Messdienstes. Der Gletscherschwund sei auch im Haushaltsjahr 2017/18 massiv ausgefallen. "Der Rückzug der Gletscher erscheint nur in Bezug zu den extremen Werten im letzten Berichtsjahr etwas gedämpft", erklärte Lieb. Der durchschnittliche Längenverlust von 17,2 Metern sei der sechst höchste seit 1960.

Grund für die etwas weniger dramatischen Rückgänge sei der schneereiche Winter 2017/18 gewesen. Dadurch habe eine Schneedecke die Gletscher weit bis in den Sommer hinein geschützt, berichtete der Messleiter. Doch ab April sei der Sommer 2018 durchschnittlich um rund zwei Grad Celsius zu warm gewesen, weshalb auch das Haushaltsjahr 2017/18 ein "sehr ungünstiges" für die heimischen Gletscher gewesen sei, meinte Lieb.

Keine Trendwende in Sicht

"Es wird mit den Gletscher auch so weiter gehen", blickte der Experte in die Zukunft. Eine Trendwende sah er jedenfalls nicht kommen. Denn die Gletscher hätten keine Reserven mehr, durch die "eine Massenbewegung von oben nach unten" und somit ein Gletschervorstoß zustande kommen könnte. "Es bräuchte schon zwei oder drei Jahrzehnte, um wieder Reserven aufzubauen und dafür bräuchte es überaus kalte Sommer, was derzeit nicht zu erwarten ist", sagte Lieb.

Auch überaus schneereiche Winter wie der letzte, würden keine Trendumkehr mit sich bringen, da die entscheidende Phase der Sommer sei. Entwarnung gab der Experte aber sowohl für die Energiewirtschaft, als auch für die Trinkwasserversorgung. Denn die Gesamtwassermenge bleibe gleich und auch für die kommunale Wasserversorgung in Österreich sei nichts zu befürchten.

"Den Gletschern ist es wurscht, wenn sie schmelzen"

Ein Plädoyer für mehr Umweltschutz hielt indes Ingrid Hayek, Vizepräsidentin des Alpenvereins. "Den Gletschern ist es völlig wurscht, wenn sie schmelzen, wir sind die, die sich ärgern. Den Bergen ist es völlig wurscht, wenn der Permafrost auftaut, wir sind die, die Probleme damit haben werden", sagte sie. Der Planet habe schon Schlimmeres erlebt und sich wieder erholt. "Nur werden wir bei der Erholung nicht mehr dabei sein. Wir sind nicht unmoralisch, sondern dumm, denn nicht die Natur leidet, sondern wir leiden", fügte sie hinzu.

Der WWF forderte angesichts der präsentierten Zahlen ein "Rettungspaket" für die heimischen Gletscher. "Wir müssen alpine Ruhegebiete gegen die grenzenlose Verbauung unserer Berge einrichten, das Klima besser schützen und unsere Wasserressourcen sichern", sagte Josef Schrank, Experte für Alpenschutz beim WWF in einer Aussendung. Aufgrund der verfehlten Klimapolitik drohe den Alpengletscher bis 2050, die Hälfte ihrer Masse zu verlieren. Jetzt gehe es darum, "zu retten, was noch zu retten ist", betonte Schrank.

mehr aus Chronik

Österreichs Direktoren sind am Anschlag

Pensionistin (69) in Uttendorf von Hund angefallen und gebissen

Grausiger Fund: In Plastiksack verpackte Leiche in Wiener Keller entdeckt

11-jährige Tochter im Wörthersee ertrunken: Mutter erhielt Diversion

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

13  Kommentare
13  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
DerRechte (730 Kommentare)
am 13.04.2019 21:02

Wie sagte die Alpinvize? Die Erde hat sich schon mehrmals erholt. Waren also früher auch schon Diesel unterwegs?

lädt ...
melden
sol3 (13.727 Kommentare)
am 13.04.2019 18:17

Mitleid nur für Gletscher?

lädt ...
melden
dachbodenhexe (5.660 Kommentare)
am 13.04.2019 02:28

Der Wandel gehöhrt zum Leben, es gibt nichts auf der Erde und auch nichts im Universum das starr und steif ist man sehe sich nur die Entwicklungen in der Vergangenheit an.

Diejenigen welche etwas für Umweltschutz tun wollen, dürfen bei sich selbst beginnen, ich denke dabei an Fleisch und der damit verbunden Massentierhaltung oder auch den unbedachten Gebrauch des KFZ sowie unsere Plastikverschmutzung!

lädt ...
melden
926493 (3.101 Kommentare)
am 13.04.2019 01:19

Ewig ist nichts, auch kein Eis.
Vielleicht ist der Wandel ewig, aber auch das ist nicht sicher.
Vielleicht expandiert das Universum solange, bis ein riesiges Vakuum entsteht mit ein einzelnen Atomen drin, Lichtjahre voneinander entfernt. Warum nicht.

Wer erstellt einen Masterplan für die nächsten Milliarden von Jahren?

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 13.04.2019 03:23

ähm, wir sind ja schon in einen Vakuum, aber vielleicht bildet sich ein zweites.

lädt ...
melden
dachbodenhexe (5.660 Kommentare)
am 12.04.2019 19:14

Das Klima auf der Erde war in der Vergangenheit noch nie konstant.
Man findet in Wikipedia daz einen Graphen der die Temperatur über letzten Jahrtausende aufzeigt.
Es wird daraus ersichtlich, daß wir uns derzeit in einer sehr temperaturstabilen Zeit befinden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Klimageschichte#/media/File:All_palaeotemps_G2.svg

Daher frage ich mich, ob diejenigen welche uns weißmachen wollen daß eine Klimaschwankung etwas abnormales ist, möglicherweise andere Absichten verfolgen als sie vorgeben.

lädt ...
melden
Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 12.04.2019 21:03

Was Sie anführen, ist ebenfalls nichts Neues. Auch die Tatsache, dass immer wieder Arten aussterben, ist nichts Neues. Mittlerweile ist aber erwiesen, dass der Mensch den derzeitigen Klimawandel zu 95 % beeinflusst. Daher liegt es auch in der Hand des Menschen, diese Einflüsse wieder weitestgehend zurückzudrängen, um eine Katastrophe zu verhindern. Und das ist mir doch noch lieber, als aus Bequemlichkeit achselzuckend da zu sitzen und zu stammeln: Na und, das hat es eh schon alles gegeben und die Dinosaurier sind ja auch ausgestorben?!. Könnten Sie ernsthaft Kindern in die Augen schauen und ihnen das so sagen!?

lädt ...
melden
926493 (3.101 Kommentare)
am 13.04.2019 01:24

Denen wird eingeredet, dass man nichts für das Klima tun kann, Idioten glauben es.

lädt ...
melden
926493 (3.101 Kommentare)
am 13.04.2019 01:23

Der Mensch verheizt zu viel fossile Kohlenstoffe. Die Erderwärmung ist real, der Mensch hat den Klimawandel verursacht. Eine unbestreitbare Tatsache.

Wenigstens das wissen wir. Und was dagegen zu tun wäre, wissen wir auch.
Was wir mit den Deppen machten sollen, die immer noch Geld wichtiger nehmen als die Zukunft der Menschheit? Keine Ahnung.

lädt ...
melden
jamei (25.498 Kommentare)
am 13.04.2019 09:35

926493 …..."wir mit den Deppen machten sollen, die immer noch Geld wichtiger nehmen als die Zukunft der Menschheit?"...

Die von Ihnen angesprochenen Deppen haben dann auch noch das Problem -"Ostern: An den Strand oder doch besser auf die Piste?"

und verwenden dafür einen ganzen Artikel:
https://www.nachrichten.at/nachrichten/chronik/osterverkehr-reisewellen-zwischen-strand-und-piste;art58,3119364

lädt ...
melden
alleswisser (18.463 Kommentare)
am 12.04.2019 18:48

"Keine Trendwende in Sicht"

Die Zahlen beziehen sich auf den letzten Winter 2017/2018. Der jetzige Winter ist wieder deutlich schneereicher und die Gletscher gewachsen. Ob es in einem Jahr also nochmal so einen schreierischen Artikel geben wird?

lädt ...
melden
Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 12.04.2019 21:13

Dreimal dürfe Sie raten. Der Klimawandel und dessen menschliche Verursachung sind fix. Eine etwas kühlere Aprilwoche kann keinen langjährigen Trend ungeschehen machen. Und das, was Ihnen "schreierisch" erscheint ist allenfalls Ihr Gewissen und Ihr Hausverstand die beide kapiert haben, dass es Zeit ist zu handeln.

lädt ...
melden
926493 (3.101 Kommentare)
am 13.04.2019 01:25

Einzelne extreme Wetterphänomene sagen nichts über das Klima aus.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen