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Vom niedlichen Welpen zum "Problemhund"

Von Ulrike Griessl, diplomierte Hundepsychologin, 23. Februar 2018, 05:32 Uhr
Vom niedlichen Welpen zum "Problemhund"
Die ersten Monate eines Welpen prägen sein weiteres Leben massiv. Erziehungsfehler wirken sich oft lebenslänglich massiv auf das Verhalten des Hundes aus. Bild: colourbox.com

Wer grobe Erziehungsfehler im ersten Lebensjahr seines Hundes vermeidet und ihn in jedem Entwicklungsstadium richtig fördert, wird mit einem ausgeglichenen Gefährten belohnt.

"Mädchen warf Stöckchen, Hund verbiss sich in Hand." "Kettenhund fiel Amtstierarzt an." Immer wieder lösen Vorfälle wie diese Diskussionen darüber aus, wie so etwas geschehen kann und wer schuld daran ist. Oft heißt es dann: "Das war halt ein Problemhund." In Wahrheit liegt das Problem jedoch in den allermeisten Fällen auf der anderen Seite der Leine. Denn viele Hundehalter machen grundlegende Fehler bei der Erziehung ihrer tierischen Gefährten.

Besonders gravierend wirkt sich der falsche Umgang mit Hunden im ersten Lebensjahr aus. Denn in dieser Zeit durchläuft das Tier sechs Entwicklungsstadien, die es ein Leben lang positiv wie auch negativ prägen.

Der Wiener Verhaltensforscher Eberhard Trumler hat diese Entwicklungsphasen in den 1980er Jahren gründlich erforscht. Wer diese kennt, kann besser einschätzen, in welchem Alter es für den Welpen wichtig ist, seine Umwelt zu erkunden, soziale Kontakte zu knüpfen und Disziplin zu lernen.

Die vegetative Phase (1. und 2. Woche): In der ersten und zweiten Woche nach seiner Geburt folgt der Welpe seinem angeborenen Instinkt. Er sucht die Nähe der Mutter, schläft und trinkt. Der Mensch sollte sich in dieser Phase möglichst wenig einbringen, die Hundemutter wärmt, nährt und umsorgt ihre Welpen.

Die Prägungsphase (3. bis 7. Woche): Etwa in der dritten Lebenswoche beginnen die Welpen, ihr Lager immer wieder zu verlassen und die Welt rund um sich zu erkunden. Diese Phase wird in der Verhaltensforschung als wichtigste im jungen Leben jedes Hundes betrachtet. Jetzt macht das Tier erste bewusste Erfahrungen mit den Menschen, die es umgeben. Sind seine Eindrücke gut, so ist eine wichtige Voraussetzung gegeben, dass der Hund später ein umgängliches Familienmitglied wird. Wichtig ist, dass der junge Hund nicht nur den Züchter um sich hat, sondern auch andere Menschen kennenlernt und Bekanntschaft mit Artgenossen außer Haus macht. Jede positive, aber auch jede negative Erfahrung mit der Umwelt prägt den Hund in dieser Phase ganz besonders. Es ist auch die ideale Zeit, um dem Welpen verschiedene Bodenbeschaffenheiten (Gras, Erde, Schotter, Fliesen...) zu zeigen.

Die Sozialisierungsphase (8. bis 12. Woche): In dieser Phase werden die meisten Welpen an ihre endgültigen Besitzer abgegeben. Diese sollen sich intensiv mit dem Neuankömmling beschäftigen. Es ist auch der richtige Zeitpunkt, um eine gut organisierte Welpenspielstunde zu besuchen, denn der Hund entwickelt jetzt seinen Sinn für Gemeinschaft. Viele Junghunde-Besitzer machen den Fehler, dass sie dem jungen Hund alles durchgehen lassen, weil er ja noch so klein und putzig ist. Doch schon jetzt muss er spielerisch lernen, wer das Sagen im Haus hat.

Die Rudel- ordnungsphase (5. bis 6.Monat): Die Zeit des spielerischen Erkundens ist vorbei. Der Welpe hat den Höhepunkt seiner Lernbereitschaft erreicht. Diese Tatsache sollten sich Hundebesitzer unbedingt zunutze machen, um dem Tier zu vermitteln, welches Verhalten erwünscht ist und welches nicht. Auch der Wolf muss in dieser Lebensphase verstehen, was Disziplin im Rudel, Kooperationsbereitschaft und bedingungslose Anerkennung des Anführers bedeuten.

Die Pubertätsphase (7. bis 10. Monat): Wie beim Menschen ist die Pubertät auch beim Hund eine schwierige Phase. Die Hündin kann das erste Mal läufig werden, der Rüde beginnt, das Bein zu heben. Manche jungen Hunde werden in dieser Phase frecher und sind besonders unternehmungslustig, andere wiederum wirken plötzlich schreckhafter und sensibler. Zu gehorchen, fällt pubertierenden Hunden schwer, alles bisher Gelernte scheint verloren gegangen zu sein. Doch keine Sorge, das gibt sich wieder. Sanfte Konsequenz in der Erziehung ist jetzt extrem wichtig.

Der erwachsene Hund (ab dem 11. Monat): Wann die Entwicklung abgeschlossen ist, hängt stark von der Rasse ab. Kleinhunde sind oft mit etwa einem Jahr schon ausgereifte Persönlichkeiten. Sehr große Hunde wie der Neufundländer oder Doggen sind hingegen ausgesprochene Spätentwickler. Der Rottweiler ist oftmals sogar noch mit zwei Jahren recht verspielt. Auch jetzt gilt: Die konsequente Erziehung darf keinesfalls vernachlässigt werden. Mit einem Jahr sollte jeder Hund genau wissen, welche Regeln in seiner Familie herrschen.

Verhaltensforscher Eberhard Trumler

Der Wiener Verhaltensforscher Eberhard Trumler (1923 bis 1991) gründete zusammen mit seinem Kollegen und Medizin-Nobelpreisträger Konrad Lorenz in den 1980er-Jahren die Gesellschaft für Haustierforschung. Das wissenschaftliche Interesse Trumlers galt vor allem dem Sozialverhalten von Hunden. Als Grundlage dafür dienten ihm Beobachtungen von Wildhunden. Trumler hat die Entwicklungsphasen von Welpen studiert. Diese Phasen spielen heute eine wichtige Rolle in der Hundeerziehung.

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25  Kommentare
25  Kommentare
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Selten (13.716 Kommentare)
am 23.02.2018 18:08

http://www.nachrichten.at/reisen/Ein-grosses-Leckerli;art119,2816848

Seht euch diese beiden Geschäftemacher an und die seelisch und geistig verkrüppelten deppenhaften Hundehalter.

Gott sei Dank, dass Trumler so etwas nicht mehr erleben musste!

75 % sollten keinen Hund halten dürfen, weil er weder Freizeittool noch Seelenkrücke, Partner-oder Kinderersatz ist.

Wer nicht imstande ist, Dinge allein zu tun, ist jedenfalls nicht genug Chef um einen Hund zu führen. Vermutlich verhält es sich bezüglich Kindern ähnlich.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 23.02.2018 17:57

Trumler war wirklich gut.

Ich kann nur jedem raten, lieber einen guten alten E Trumler zu lesen als zwanzig der inflationär erscheinenden pseudowisenschaftlichen Ratgeber diverser Flüsterer, Psychologen, Kommunikatoren, Trainer, Wolfsversteher etc.

Ich finde die ganze Expertenszene, die sich mittlerweile von diversen Medien bis ins Ministerium zeckenartig festgesaugt hat zum Kotzen. Gierig, präpotent und inkompetent.

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Froeschel (354 Kommentare)
am 23.02.2018 16:58

Der Artikel betrifft haargenau auch den Menschen nur miteiner anderen Zeitleiste.

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scharfer (5.103 Kommentare)
am 23.02.2018 14:26

leider gibt es so verblödete menschen, die schon 3 hunde haben u. die ganze gegend verscheissen, besonders in linz bei der ehemaligen frauenklinik.

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 23.02.2018 15:31

oh ja solche gibt es!
es gibt aber auch andere die die
hinterlassenschaft ihrer hunde
wegräumen,daher muß ich schon
feststellen dass sie nicht alle
hundebesitzer in einem atemzug
nennen sollen!!!

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scharfer (5.103 Kommentare)
am 24.02.2018 14:33

despina 15: bitte genau lesen, ich habe nicht geschrieben, daß alle hundebesitzer verblödet sind. leider gibt es aber genug davon.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 23.02.2018 14:00

Vom niedlichen Welpen zum "Problemhund"
Das könnte auch unter Politik laufen.

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Sandbank (2.806 Kommentare)
am 23.02.2018 17:38

Das wollte ich auch gerade schreiben und habe sogar an eine ganz konkrete Person gedacht.

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Milka (2.615 Kommentare)
am 23.02.2018 19:08

Auch wenns für manche kaum vorstellbar ist, aber es gibt auch noch ein Leben abseits der Politik....

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Bergretter (2.323 Kommentare)
am 23.02.2018 13:31

Das alles sollte ein Hundebesitzer wissen. Leider sind viele damit überfordert und sehen den Hund nur als Spielzeug. Damit sind aber die späteren Probleme vorprogrammiert. Nicht das Herrl oder Frauerl bestimmt, was geschieht, sondern der Hund. Besonders die kleinen Rattler glauben, oder sind es auch wirklich, der Chef im Haus zu sein und benehmen sich dann auch so.

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 23.02.2018 13:34

👍🏻👍🏻👍🏻

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 23.02.2018 12:38

Meiner Meinung nach sollten 80 % keinen Hund haben, da überfordert oder zu bequem.

Ein Hund bedeutet - Arbeit, Beschäftigung, Auslastung, Spielen ..... uvm. An braucht viel Know How und Gefühl.

Für mich gelten folgende Regeln für das Halten eines Hundes: Zeit, Erfahrung, Geld, Haus&Garten, geeignete Gassistrecken, gutes Futter und ein guter Tierarzt.
Fehlt einer dieser Punkte, würde ich mir keinen Hund nehmen.

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ElimGarak (10.744 Kommentare)
am 23.02.2018 14:55

Ist leide bei vielen Tierarten so. Auch bei Reitern (nicht auf dich bezogen). Was man am Reitplatz so sieht entbehrt manchmal auch jeglicher Grundlage!

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 23.02.2018 16:55

Da gebe ich dir vollkommen Recht.
Dem ist leider genau so, wie du sagst.

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jamei (25.498 Kommentare)
am 23.02.2018 20:03

alf_38
..."Für mich gelten folgende Regeln für das Halten eines Hundes: Zeit, Erfahrung, Geld, Haus&Garten, geeignete Gassistrecken, gutes Futter und ein guter Tierarzt.
Fehlt einer dieser Punkte, würde ich mir keinen Hund nehmen."...

100%-tige Zustimmung und +++++++++++++++++++++++++++++++++

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Gugelbua (31.900 Kommentare)
am 23.02.2018 12:21

wenns schon mit den Kindern nicht so richtig hinhaut, wieso sollte es bei Welpen klappen ?
brauchen wir nicht schon alle einen Psychologen ? grinsen

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 23.02.2018 12:39

Ein Welpe ist fast genau soviel Arbeit, wie ein kleines Kind. Die meisten Leute unterschätzen das.

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( Kommentare)
am 23.02.2018 17:01

Ich hab´ schon ein Kind unterschätzt. zwinkern
OK, ich bin ehrlich.. ich würde mir nie ein Haustier zulegen, dazu fehlt mir die Zeit bzw. die Bereitschaft.
Ich mag Hunde nicht (die meisten stinken)... sie mich aber um so mehr.
Ich würde allerdings niemals einem Tier ein Leid zufügen.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 23.02.2018 18:00

Ja, besonders die mit dem Menschennamen, die nur auf den Schinken aus war, ich erinnere mich. zwinkern

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 23.02.2018 19:42

Ich auch 😉.

Vernünftige Einstellung 😀👍🏻

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( Kommentare)
am 23.02.2018 10:58

"Ulrike Griessl, diplomierte Hundepsychologin"

grinsen grinsen grinsen grinsen grinsen grinsen

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Selten (13.716 Kommentare)
am 23.02.2018 19:22

Ulrike Griessl, diplomierte Hundepsychologin UND LEBEN-REDAKTEURIN der OÖN.

Sind OÖN-Redakteure auf Nebenjobs angewiesen?

Und bekommen sie einen Teil ihrer Gage in Naturalform, indem sie für ihre Nebentätigkeit werben dürfen?

WAS MICH BESONDERS INTERESSIERT:

Was hat Frau Griessl mit Eberhard Trumler zu tun, das rechtfertigt, dass sie dessen Namen im Zusammenhang mit ihrere Tätigkeit als Hundespychologin nutzt???

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( Kommentare)
am 23.02.2018 08:53

stimmt,es gibt viele dumme hundebesitzer.die brauchen den Hund nur,weil sie meinen der Hund muß sie von haus aus beschützen und richten den Hund von anfang an als kampfhund ab.aber ein Hund ist immer auf der seite von seinen Besitzer.das ist bei Tieren so,der beschützt automatisch sein herrl oder frauerl und die Kinder.darum heißt es ja das Tier ist der beste freund eines menschen.und nicht die waffe von einen menschen.

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 23.02.2018 10:50

sie haben vollkommen recht,
man braucht keinen hund zu
einem schutzhund machen,auch
ein guterzogener hund steht seinem
besitzer bei,fallst es zu probleme
kommen sollte,
im übrigen heisst es wie der herr
so s'gscher,mensch keine erziehung,
hund auch keine!!!!

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Andrula (818 Kommentare)
am 23.02.2018 15:05

despina , genau so seh ich das auch !

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