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Valsartan-Rückruf: 71.000 Hochdruckpatienten betroffen

Von nachrichten.at/apa, 10. Juli 2018, 17:17 Uhr

WIEN. Seit vergangener Woche läuft europaweit eine Rückrufaktion für Blutdruck-Arzneimittel mit dem Wirkstoff Valsartan aus chinesischer Produktion wegen Verunreinigungen.

In Österreich sind davon rund 40 Prozent der entsprechenden Medikamente (Mono- und Kombipräparate) betroffen. Es geht um 71.000 Patienten, sagte am Dienstag Christoph Baumgärtel vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG). 

Die Behörden haben mittlerweile das Ausmaß der Affäre näher bestimmen können. Man geht davon aus, dass in Österreich aktuell rund 500.000 Patienten in Blutdruckbehandlung sind, damit würde somit etwas mehr als ein Drittel auch mit Valsartanen behandelt werden und potenziell betroffen sein. Wir wissen aber auch, dass der Rückruf mit den eigentlich tatsächlich betroffenen Produkten (acht Hersteller von Nachfolgepräparaten/Generika, 54 betroffene Produkte von 179 zugelassenen) einen Marktanteil von 40 Prozent aller verkauften Valsartane ausmacht", hieß es vonseiten der Behörde. Insgesamt käme man auf rund 71.000 betroffene Bluthochdruckpatienten.

Für Ärzte und Patienten am leichtesten ist eine Umstellung auf Valsartan-Produkte des Originalherstellers Novartis, dessen Produktion in Europa stattfindet und die von den Verunreinigungen mit N-Nitrosodiemethylamin, wie dies beim chinesischen Hersteller Zhejiang Huahai Pharmaceutical erfolgte, nicht betroffen ist. Laut Baumgärtel stellt sich aber die Frage, ob Novartis für den ausfallenden Anteil am Valsartan-Markt einspringen kann.

Möglich wäre auch der Umstieg auf andere "Sartane", welche verwandte Substanzen sind bzw. auf dem gleichen Wirkmechanismus - Hemmung der Angiotensin-II-Rezeptoren - beruhen. Das wären Arzneimittel zum Beispiel mit den Wirkstoffen Losartan oder Candesartan. "Wir werden die Lage selbstverständlich weiter sorgsam monitieren", sagte Baumgärtel. Sollte es bei allen "Sartanen" zu Lieferschwierigkeiten kommen, gäbe es auch noch die Möglichkeit, in der Bluthochdruckbehandlung auf einen der vielen ACE-Hemmer umzusteigen. "Sartane" gelten als etwas nebenwirkungsärmer.

Laut dem Experten vom BASG konnte auch eine für die Kassenpatienten gute Regelung für den Umtausch bereits abgegebener Valsartan-Medikamente, die von dem Rückruf betroffen sind, erreicht werden: Die österreichischen Apotheken würden die Packungen einfach zurücknehmen, gegen ein nicht betroffenes gleichwertiges Arzneimittel austauschen und auch keine neuerliche Rezeptgebühr verlangen. In Österreich werden pro Jahr rund 2,15 Millionen Packungseinheiten von Valsartan-Arzneimittel abgegeben.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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decordoba (3.803 Kommentare)
am 22.07.2018 07:41

Vergleich mit Dimethylamino-Phenazon:

In den 70-er Jahren wurde das Dimethylamino-Phenazon häufig als Komponente der gängigen Schmerzmittel verwendet. Es war gut wirksam und gut verträglich.

Nachher sind die Forscher draufgekommen, dass es die oben erwähnte krebserregende Wirkung hat. Es wurde vermutet, dass es Darmkrebs auslöst. So wurde dieser Arzneistoff verboten.

Wenn es nun so gewesen wäre, dass Dimethylamino-Phenazon den Darmkrebs ausgelöst hat, müsste durch das Verbot die Häufigkeit an Darmkrebs zurückgehen.

Das Gegenteil war der Fall. Der Darmkrebs hat an Häufigkeit noch zugenommen.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 22.07.2018 07:39

Blutdrucksenker Valsartan

Bei den Valsartan-Tabletten eines chinesischen Herstellers wurden (Spuren?) von Nitroso-Dimethylamin gefunden. Dieser Stoff gilt als krebserregend. Es ist richtig, dass die Tabletten dieses Herstellers vom Markt genommen worden sind; allerdings sollten die Patienten deswegen nicht in Panik verfallen.

Der Mensch nimmt täglich (vorwiegend mit Fleischprodukten) Dimethylamino-Stoffe und andere sekundäre Amine auf, die sich im Darm zur Nitroso-Verbindung umwandeln. Diese Sachen gelten auch als krebserregend.

---> Vergleich nächster Kommentar

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amha (11.322 Kommentare)
am 10.07.2018 18:19

Ist es nicht die OÖGKK, welche federführend für die Verschreibung von "preiswerten aber gleichwertigen" Generika agiert? Hat nicht genau diese Kasse mit ihrer "Zielvereinbarung" die Ärzteschaft massivst unter Druck gesetzt, die billigsten (ev. chinesischen) Generika zu verschreiben? Link: https://vertragspartner.ooegkk.at/cdscontent/load?contentid=10008.594378&version=1391229801

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 10.07.2018 17:51

Sind da Babys und Kinder, Kleinkinder auch dabei?
Dann Sägens 6%,
sonst ist der Prozentsatz deutlich höher

ERSCHRECKENDE

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