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Skitourengeher nach Lawinenabgang unverletzt geborgen

Von nachrichten.at/apa, 05. Jänner 2019, 18:56 Uhr
Lawine Lawinengefahr
(Symbolfoto) Bild: Hörmandinger

ZELL AM SEE. Bei einem Lawinenabgang bei der Schützingalm in Thumersbach bei Zell am See hat Samstagnachmittag ein einheimischer Skitourengeher einen Lawinenabgang unverletzt überlebt.

Der Mann wurde vollständig unter den Schneemassen verschüttet, er hatte aber eine ausreichende Atemhöhle und konnte selbst telefonisch Hilfe anfordern. Bergretter mussten rund eine Stunde zu Fuß zur Unglücksstelle aufsteigen.

Die Lawine ging gegen 12.40 Uhr ab. Der laut Bergrettung erfahrene Skitourengeher war alleine unterwegs und wurde auf etwa 1.800 Meter Seehöhe verschüttet. Sein Kopf war gut einen Meter unter dem Schnee, sagte Einsatzleiter Rainer Straub von der Bergrettung Zell am See Samstagabend zur APA. Nach eingehen des Notrufes sei versucht worden, mittels Rettungshubschrauber-Team "Martin 10" einen Hundeführer und Einsatzkräfte vor Ort zu bringen. Der Hubschrauber hätte aber aufgrund der widrigen Bedingungen nicht landen können. Deshalb seien 35 Bergretter der Ortsstellen Saalfelden und Zell am See sowie vier Hundeführer-Teams, zwei Alpinpolizisten und drei Ärzte der Bergrettung zu Fuß ins Gebiet aufgestiegen.

Die Einsatzleitung hätte mit dem Verschütteten telefonisch Kontakt gehabt und der Skitourengeher hätte die Unglücksstelle ungefähr beschreiben können. Die erste Truppe der Bergrettung habe den Lawinenkegel gesehen und hätte den Verschütteten aufgrund seiner Skistecken etwa um 14.20 Uhr rasch lokalisieren und unverletzt ausgraben können. "Dem Mann ist es gelungen, seine Skistecken aus der Schneedecke rausstecken zu können", erzählt Straub.

Nachdem drei Ärzte festgestellt hatten, dass der Mann lediglich unterkühlt war, aber keine Erfrierungen oder andere Verletzungen erlitten hatte, sei er gemeinsam mit der Bergrettung selbst mit den Skiern bis zur ersten Hütte runtergefahren. "Dort haben wir ihn dann der Polizei übergeben, die den Mann heimgebracht hat", so Straub.

Da der Verschüttete nicht direkt den Alpinnotruf 140, sondern einen Freund mit seinem Handy, kontaktierte, konnten die Einsatzkräfte ihn nicht orten. Weiters konnte der Verschüttete seine genauen Koordinaten nicht sagen, da er die GPS-Datenerfassung nicht aktiviert hatte. Die Bergrettung rät dringend dazu, bei Bedarf den Alpinnotruf zu wählen und sich die GPS-Daten am Handy anzeigen zu lassen: "Das ist lebensrettend."

Der Einsatz war für die Einsatzkräfte bei der Wetterlage mit Lawinenwarnstufe vier auf der fünfteiligen Skala, "eine grenzwertige Situation". Man hätte in dem Gebiet, wo der Mann verschüttet war, aufgrund der hohen Lawinengefahr auch keinen größeren Sucheinsatz mit Sondieren machen können. "Wir waren knapp davor, dass wir den Einsatz abbrechen hätten müssen", so Straub.

Aktuell herrscht fast im ganzen Bundesland Salzburg Lawinenwarnstufe vier und das werde auch das ganze Wochenende noch so bleiben. Die intensiven Schneefälle sollen teils bis Sonntagmittag anhalten. Feuchter Schnee treffe auf kalten Pulverschnee, eine explosive Mischung, "die spontane und große Lawinenabgänge sehr wahrscheinlich macht", so Bernhard Niedermoser, Leiter der Lawinenwarnzentrale Salzburg. Die Gemeinde St. Koloman im Tennengau riet am Samstag aufgrund möglicher Lawinenabgängen seinen Bürgern bis Sonntagmittag in den Häusern zu bleiben. Zuvor mussten bereits eingeschlossene Personen und teilverschüttete Autos aus Schneemassen befreit werden.

Es mussten auch zahlreiche Straßen in ganz Salzburg wegen der hohen Lawinengefahr gesperrt werden. So ist etwa seit Samstag, 17.00 Uhr, die B99 zwischen Untertauern und Vordertweng gesperrt, Obertauern ist damit nicht mehr erreichbar. Auch die Felbertauernstraße zwischen Mittersill und Matrei ist seit 17.00 Uhr nicht mehr passierbar. Dazu kommt eine Sperre der Glemmtaler Landesstraße (L111) am Taleingang bei Maishofen ab Samstag, 19.00 Uhr. Saalbach-Hinterglemm und Viehhofen sind damit nicht erreichbar. "Die Orte sind aber sicher, Menschen sind aus derzeitiger Sicht nicht in Gefahr. Die ärztliche Versorgung ist gesichert", sagte der Bürgermeister von Saalbach-Hinterglemm und Vorsitzende der Lawinenwarnkommission, Alois Hasenauer. Ab 22.00 Uhr wird die B311 zwischen Saalfelden (Höhe Brandlhof) und Weißbach gesperrt.

Für eine Lawinensprengung nahe Flachau wird die Tauernautobahn (A10) am Sonntag von 8.30 bis etwa 9.30 Uhr in beide Fahrtrichtungen gesperrt. In Richtung Villach wird der Verkehr bei der Einhausung Flachau angehalten, in Richtung Salzburg bei der Raststation Lungau.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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il-capone (10.383 Kommentare)
am 05.01.2019 19:47

> ... Der laut Bergrettung erfahrene Skitourengeher ... <

- - - - -

Und wer lügt da jetzt?

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( Kommentare)
am 05.01.2019 20:04

Die Bergrettung verteidigt meist ihnen bekannte Einheimische, die selbst oft Mitglieder derselbigen sind und meinen, aufgrund ihrer "Erfahrung" die Verhältnisse vor Ort ohnehin bestens zu kennen. Nicht umsonst sind viele Opfer in den heimischen Alpen auch Mitglieder beim Alpenverein bzw der Bergrettung.

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( Kommentare)
am 05.01.2019 18:25

Alleine schon der Gedanke daran, vielleicht eine Skitour unternehmen zu wollen, ist in dieser Situation hirnrissig.Aber es ist ja Wochenende und es MUSS etwas unternommen werden, denn die trostlose Arbeitswoche steht ja schon wieder bevor.
Es wird in Österreich so vieles gesetzlich geregelt, aber in diesem Bereich herrschen gesetzeslose Zustände.
Jeder weiss, dass es verboten ist, alkoholisiert ein Fahrzeug zu lenken. Und wenn man einen Schaden anrichtet, drohen drakonische Strafen. Wieso aber hat es keine Folgen, wenn man bei Lawinenwarnstufe 4, ws eher schon 5, eine Skitour unternimmt.
Jedes Jahr kommen immer wieder auch Retter in den Alpen bei solchen Sucheinsätzen ums Leben?

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Juni2013 (9.844 Kommentare)
am 05.01.2019 17:16

Ich hoffe, dass dieser hochintelligente Einheimische wegen grober Fahrlässigkeit angezeigt wird und auch die gesamten Bergungskosten tragen muss. Dieser unverantwortliche Skitourengeher hat die Rettungskräfte fahrlässig in Lebensgefahr gebracht.
Offensichtlich kann man Skitouren auch bei sehr hoher Lawinengefahr und somit Lebensgefahr nicht verbieten. Es müsste dann doch möglich sein gesetzlich festzulegen dass jemand, der ab Lawinenstufe 3 noch Skitouren unternimmt, für evtl. erforderliche Rettungseinsätze in vollem Umfang persönlich für die enstandenen Kosten haftet.

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