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Rekrut brach bei Marsch zusammen und starb: Infektionsverdacht

05. August 2017, 00:04 Uhr
Rekrut brach bei Marsch zusammen und starb: Infektionsverdacht
Todesfall beim Bundesheer Bild: Weihbold

HORN/WIEN. 19-jähriger Soldat könnte an bakteriellem Infekt gelitten haben: Breitband-Antibiotika für 200 Angehörige der Kaserne in Horn.

Nach dem Tod eines 19-jährigen Rekruten der Kaserne in Horn, der am Mittwoch bei einem Marsch im Waldviertel zusammengebrochen und im Spital gestorben war, hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen.

"Wir haben die Gerichtsmedizin mit einer Obduktion beauftragt, weil die Todesursache unbekannt ist", sagte am Freitag Barbara Waidecker, die Leiterin der Staatsanwaltschaft Krems. Auch das Bundesheer führe eine Untersuchung des Todesfalles durch, man wolle eng mit der Justiz zusammenarbeiten, sagte Dietmar Rust, Sprecher des Verteidigungsministeriums.

Vor einem Monat eingerückt

So viel steht fest: Der 19-Jährige war erst vor einem Monat eingerückt und nahm an einem sogenannten Stationsmarsch teil. Nach etwa einem Drittel des Marsches klagte er über Schwindel und kollabierte. Der Zugskommandant rief die Rettung und brachte den Soldaten mit dem Auto vom Truppenübungsplatz in die wenige Minuten entfernte Kaserne zurück. Dort traf kurz danach ein Notarzt ein und brachte den Jugendlichen ins Spital.

Der 19-Jährige könnte an einer bakteriellen Infektion verstorben sein - dem Vernehmen nach könnte es sich um einen Meningokokken-Infekt gehandelt haben. "Wir haben präventive Sofortmaßnahmen ergriffen und 200 Rekruten und Kasernen-Mitarbeitern Breitband-Antibiotika verabreicht", sagte Ministeriumssprecher Rust. Der Todesfall sei sehr tragisch. Die Ausbildner seien angewiesen worden, bei Übungen an heißen Tagen auf Trinkpausen zu achten.

Gestern erreichte die OÖN eine anonyme E-Mail, die aus Rekrutenkreisen zu stammen scheint. Darin hieß es, der 19-Jährige habe während des Marsches über Beschwerden geklagt, sei aber 20 Minuten lang "angeschrien" worden, weiter zu marschieren. Die Rettung habe "40 Minuten gebraucht". Dies sei falsch, sagt ein Heeressprecher. Der Notarzt sei binnen weniger Minuten zur Stelle gewesen. (staro)

 

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11  Kommentare
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decordoba (3.803 Kommentare)
am 13.08.2017 07:10

Es wird darüber nachgedacht, dass die Gestaltung des Trainings bei Hitze geändert wird (parlamentarische Bundesheer-Kommission).

Das reicht nicht! Die Ausbildner müssen ihre Einstellung zu den "Auszubildenden" ändern.

Es ist nicht notwendig, die Grundwehrdiener "fertig zu machen", dass sie am Zahnfleisch daherkriechen.

Wenn ein junger Mann völlig gesund ist, hält er schon was aus; aber es ist auch in diesem Fall nicht notwendig, ihn durch Anschreien, Demütigen,.. zu zwingen, an seine Leistungsgrenzen zu gehen, diese zu überschreiten, bis er nicht mehr kann!

Manche junge Männer sind nicht völlig gesund, sie haben eine Schwäche, die bei der Musterung nicht aufgedeckt worden ist. Es könnte jemand eine akute Infektion haben, das kann tödlich enden, wie in diesem Fall.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 13.08.2017 07:24

Ich war 1970 beim Bundesheer in Ebelsberg eingerückt. Am Morgen vor dem ersten Gefechtsdienst hat sich ein Rekrut aufgehängt. Er wusste noch gar nicht, wie der Gefechtsdienst sein wird! Es wurde schon in den Tagen vorher Angst und Schrecken verbreitet.

Der Bataillons-Kommandeur - ein Oberst, der schon im WK2 gedient hatte - ließ nach dem Begräbnis des Soldaten das PzGr-Bataillon 15 antreten und sprach zu den Soldaten. Es war nicht Klartext - es war verklausuliert, was er gesagt hatte. Jedenfalls hätte das Bundesheer keine Schuld an seinem Tod, möglicherweise hatte er private Probleme oder sonst was.

Ein anderer Rekrut hatte solch Angst vor dem Gefechtsdienst, dass er eine Tube Zahncreme gegessen hatte. Er wurde krank und ist dem Gefechtdienst entgangen. Sein erster Gefechtsdienst war eine Woche später, da war es nicht mehr so schlimm!

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 11.08.2017 20:30

Ich hatte bereits am Tag nach dem Todesfall vermutet, dass es eine Infektion ist. Ich dachte aber an Chlamydia pneumoniae, welche zuerst eine Atypische Lungenentzündung verursacht und in der Folge einen Herzinfarkt auslöst, wenn die Keime über die Blutbahn bis in das Herz verschleppt worden sind.

Wie wir heute gehört haben, waren es Streptococcus pneumoniae und Haemophilus influenzae, welche beide auch eine Lungenentzündung auslösen können. Dass diese Keime über die Blutbahn in Form einer Sepsis im Körper verstreut werden können, wusste ich nicht. Ich habe aber keine medizinische Ausbildung.

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eihwaz (1.127 Kommentare)
am 11.08.2017 17:38

Ich war 1970 9 Monate in NÖ beim BH. Ein Offizier Stv. und seine Kumpane mit 1 und 2 Plastiksternderln taten sich besonders hervor mit ihrem Motto: Vater und Mutter werdet ihr vergessen, aber den Namen S........r nicht. Gebrüll und Fußtritte gehörten für diese Psychopaten zum Tagesgeschäft.Dafür trauten sich diese " Pfeifferlbuben" wochenlang nicht in die Gasthäuser der Umgebung. Damals war das BH ein Tummelplatz für Sadisten und Gestörte.

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herst (12.748 Kommentare)
am 05.08.2017 08:11

Der 19 jährige habe während des Marsches über Beschwerden geklagt, sei aber 20 Minuten angeschrien worden, weiter zu marschieren.

Das ist beim Militär der Normalzustand während der Grundausbildung.
Zu meiner Zeit waren sogar noch Fusstritte normal zur "Aufmunterung" weiterzumarschieren. Naja,ist auch schon eine längere Zeit aus.
Besonders hervortun -taten- sich da sogenannte "Jungausbildner",unter dem Schutz der Zugs - Kompaniekommandanten.
Amen.

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mahoba (472 Kommentare)
am 06.08.2017 12:26

So bedauerlich dieser Tod des jungen Solden ist und vor allem für seine Angehörigen, Sollte sie nicht schon nach Abschluß der Erhebungen das Bundesheer und seine Angehörigen verurteilen. Nachdem was ich in diesem Artikel gelesen habe, wurde nachdem über Schwindel klagte und dazu noch kollabierte, wurde von seinem Vorgesetzten ALLES und sicher auch rechtszeitig unternommen, um das Leben des jungen Manns zu retten.
Daher sollte man mit Vorverurteilungen vorsichtig sein.
Nur noch, auch ich war neun Monate-(1961-62) bei der Garde eingerückt und wir mußten nicht nur sehr hart und viel exerzieren, sonder machten Märsche in Allentsteig, Hainburg und was weiß ich noch wo, unter anderen eine Marsch bei großer Hitze von der Fasangartenkaserne bis Bruck an der Leitha. Aber von Fußtritten oder so Ähnliches, habe ich nie wahrgenommen.

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 08.08.2017 16:44

"Nachdem" ist das Problem!

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 09.08.2017 16:58

Ja eh, wie der Ambros schon sagte:

Die Jugend hat kein Ideal, kan Sinn für wohre Werte.
Den jungen Leuten geht's zu gut, sie kennen keine Härte!
So reden de, de nur in Op kräul'n,
Schmiergeld nehman, packeln tan,

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( Kommentare)
am 08.08.2017 16:28

Im posting-gesperrten neuen Artikel ist zu lesen, dass Überhitzung Todesursache wäre.

Mit den Aussagen, dass er zuvor mehr als 20 Minuten mit Gebrüll "zum weitermachen animiert" worden wäre, ergibt sich für mich ein grausames Bild...

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( Kommentare)
am 09.08.2017 17:14

44 Körpertemperatur -> Ermittlung der Staatsanwaltschaft wegen Fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen (§ 81 StGB) - wird mit bis zu drei Jahren bestraft.

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( Kommentare)
am 05.08.2017 01:42

Ich hoffe auf eine faire Aufklärung des Todesfalls.
Sollte der Inhalt der Mail stimmen, auch auf entsprechende personelle Konsequenzen.

Den Angehörigen und Freunden ein herzliches Beileid!

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