Prozess: 47 Welpen für Transport in Auto gepfercht

Von nachrichten.at/apa   14.Jänner 2018

Der 34-jährige Fahrzeuglenker, der mit den Hunden 1100 Kilometer zurücklegte, muss sich wegen Tierquälerei und Urkundenfälschung verantworten.

Der Wagen sei bis unters Dach mit Transportboxen angefüllt gewesen, hieß es damals. Neben Chihuahuas und Yorkshire Terriern mussten auch Französische und Englische Bulldoggen sowie Zwergspitze die Reise, die vom Osten Rumäniens nach Frankreich führen hätte sollen, mitmachen. Die Tiere sind nach Ansicht der Anklage damals drei bis sieben Wochen alt gewesen. Sie hätten damit deutlich das gesetzlich festgelegte Alter von zumindest acht Wochen unterschritten.

Weil der Beschuldigte Fütterung und Tränke der Hunde unterlassen haben soll und sich weder Futter noch Wasser im Wagen befunden hätten, wird dem 34-Jährigen aus Rumänien Tierquälerei vorgeworfen. Darunter fällt auch der Umstand, dass die Welpen sich in viel zu kleinen Transportboxen befunden hätten und übereinanderliegen mussten.

Gefälschte Tierausweise

Bei ihrer Kontrolle fanden die Polizisten auch noch 24 Heimtierausweise, die allerdings nicht zu den mitgeführten Hunden passten und die, wie sich herausstellte, verfälscht waren. Deshalb lautet die Anklage auch auf Urkundenfälschung. Im Fall eines Schuldspruchs wegen Tierquälerei ist ein Strafausmaß von bis zu zwei Jahren Haft vorgesehen.

Die beschlagnahmten Welpen waren nach Eisenstadt ins Tierschutzhaus Sonnenhof gebracht worden, wo sie veterinärmedizinisch betreut und aufgepäppelt wurden. Nur ein Welpe, der an einem schnell wachsenden, juvenilen Tumor litt, hat nicht überlebt. "Alle anderen konnten wir vergeben", sagte der Leiter des Tierschutzhauses, Wolfgang Böck.

Im Herbst des Vorjahres habe der Sonnenhof quasi ein "Hunde-Klassentreffen" veranstaltet, zu dem auch die Besitzer der inzwischen herangewachsenen Welpen mit ihren Vierbeinern eingeladen wurden. "Den meisten dürfte es sehr gut gehen, soweit wir das in Beobachtung haben", meinte Böck.