Nach Dreifach-Mord: U-Haft über 54-Jährigen verhängt
BOCKFLIESS. Über den 54-Jährigen, der am Donnerstag im Bezirk Mistelbach seinen Vater, dessen Ehefrau und seinen Bruder erschossen haben soll, wurde am Samstag die Untersuchungshaft vorläufig bis 31. Dezember verhängt.
In der kleinen Gemeinde Bockfließ herrscht seit Donnerstagnachmittag Ausnahmezustand. Dutzende Journalisten und mehrere Kamerateams belagern das Schloss Bockfließ im Ortszentrum der ansonsten beschaulichen 1350-Einwohner-Gemeinde.
Hinter den alten Mauern des Wehrschlosses wurden am Donnerstag gegen 14 Uhr drei Menschen Opfer einer unbegreiflichen Bluttat. Schlossherr Tono G. ist in Haft. Er soll seinen Vater (92), dessen Partnerin (87) und seinen Bruder (52) mit einem Schrotgewehr erschossen haben. Insgesamt sollen aus der Waffe fünf Schüsse abgegeben worden sein. Wem diese Waffe gehört, war gestern noch Gegenstand von Ermittlungen der Kriminalpolizei. Das Schrotgewehr wurde am Tatort sichergestellt.
In den ersten Einvernahmen gestern am späten Vormittag zeigte sich der 54-Jährige im Beisein seines Anwalts zu den Vorwürfen geständig, heißt es aus der Pressestelle der niederösterreichischen Landespolizeidirektion. Weitere Details aus den Vernehmungen des Verdächtigen wollte die Polizei mit einem Verweis auf den Datenschutz gestern nicht bekannt geben.
Video: Geständnis nach Dreifachmord
G. wurde gestern Nachmittag in die Justizanstalt Korneuburg gebracht. Über ihn wurde am Samstag die Untersuchungshaft vorläufig bis 31. Dezember verhängt. Das sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Korneuburg, Doris Demler. Der Mann habe keine weiteren Angaben gemacht und halte jene, die er bei der Polizei gemacht hatte.
Über das Motiv der Bluttat wird nicht nur in Bockfließ wild spekuliert. Im Gespräch mit Handwerkern, die vor kurzem im Schloss tätig waren, erfuhren die OÖNachrichten, dass es zwischen Vater und Sohn immer wieder zu teils lautstarken Auseinandersetzungen gekommen sein soll. Bei diesen Konflikten soll es mitunter um Geld gegangen sein.
Obduktion kommende Woche
Die Obduktion der beiden männlichen sowie des weiblichen Opfers soll "so schnell wie möglich" durchgeführt werden, sagte ein Polizeisprecher. Sie wird voraussichtlich Anfang kommender Woche stattfinden.
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