Muss Estibaliz C. lebenslang in Haft?
WIEN. Wird die Eisdielen-Betreiberin Estibaliz C. (34) wegen Mordes an ihren zwei Beziehungspartnern zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt? Diese Frage dürfte das Schwurgericht am Donnerstag am späten Abend beantworten.
Die Staatsanwaltschaft fordert die Höchststrafe für die Frau, die die ermordeten Männer-Leichen mit einer Kettensäge zerstückelt und im Keller ihrer Eisdiele in Meidling einbetoniert haben soll. Dazu sollen in dem aufwändigen Verfahren 47 Zeugen gehört werden. Doch am Mittwoch wurde bekannt, dass es bei den Zeugenladungen Probleme gab. Eine Kanzleikraft dürfte vergessen haben, die Prozess-Ladungen von sieben Zeugen abzufertigen. Die Betroffenen wussten gar nicht, dass sie vor Gericht aussagen sollten. Die Polizei forschte die Personen aber aus, und die Befragungen wurden gestern bzw. heute nachgeholt. Bei den Einvernahmen ging es bisher vor allem um den Charakter der Angeklagten, die von der Psychiaterin Heidi Kastner zwar als schuldfähig, aber narzisstisch schwer gestört eingestuft wird.
Am Mittwoch war der Gerichtsmediziner Johann Missliwetz am Wort und dokumentierte für das Schwurgericht, wie die beiden Leichen zerstückelt worden waren.
Dazu projizierte der Gutachter mit einem Videobeamer Fotos der abgesägten Körperteile auf eine Leinwand – keine Schonkost für Geschworene und Publikum.
Die OÖNachrichten beobachten das Prozessfinale ab 9 Uhr wieder live aus dem Großen Schwurgerichtssaal in Wien und informieren die Leser wieder imLiveticker auf nachrichten.at.