Missbrauch in der Kirche: Mauer des Schweigens fällt

10.März 2010

Der Vatikan wehrt sich gegen Vorwürfe, angesichts der zahlreichen Fälle nicht entschlossen genug gehandelt zu haben. Betroffen sind neben Irland, Deutschland und Österreich auch die Niederlande.

Öffentlich gemacht wurden die Vorfälle in Österreich (die OÖN haben berichtet) von einem heute 53-jährigen Mann. Er soll vor rund 40 Jahren vom Erzabt des Stiftes St. Peter (Salzburg) sowie zwei anderen Patres sexuell missbraucht worden sein.

Der Rücktritt des Erzabts wurde gestern angenommen. Das Salzburger Opfer habe im November des Vorjahres den Erzabt mit den Vorwürfen konfrontiert, worauf dieser den Missbrauch eingestanden, aber damals einen Rücktritt abgelehnt hatte. Stattdessen soll er dem Opfer 5000 Euro Schweigegeld angeboten haben, wenn es keine weiteren Schritte setze. Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser entgegnete, es habe sich um „Schmerzensgeld“ gehandelt.

Sechs Jahre lang wurde das heute 53-jährige Opfer außerdem von zwei anderen Patres missbraucht. Einer von beiden ist der bereits verstorbene Pater B., der jahrelang in oberösterreichischen Pfarren tätig war. Inzwischen wurde bekannt, dass es auch im Kloster Mehrerau in Vorarlberg und in einer oststeirischen Pfarre sexuellen Missbrauch gegeben haben soll.