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Hotelier ließ Nachbars Hecke radikal stutzen: Prozess

Von nachrichten.at/apa, 20. August 2018, 14:15 Uhr
Hecke Schneiden
Bild: colourbox,de

SALZBURG. "Wertloses Unkraut" für die einen, eine "hochwertige Hecke" aus Fichte, Haselnuss und Buche für die anderen: In Salzburg hat sich am Montag ein Hotelier vor Gericht verantworten müssen, weil er eine Hecke eines Nachbarn radikal hat kürzen lassen.

Die Staatsanwaltschaft legte dem Mann schwere Sachbeschädigung zur Last, der Anwalt der Geschädigten bezifferte den Schaden gar mit 30.000 Euro. 

Der angeklagte Unternehmer aus Zell am See hat Mitte Juni eine Gartenbaufirma beauftragt, am Nachbargrundstück auf der anderen Straßenseite eine vier Meter hohe Hecke auf rund einen Meter zusammen zu stutzen. "Ein Radikalschnitt mit der Motorsäge" beklagte der Sohn der Hauseigentümer. "Dabei ist die Hecke unser Ein und Alles gewesen." Als vor einigen Jahren mit dem Bau des 2016 eröffneten Hotels begonnen wurde, hätten seine Eltern den einst knapp zwei Meter hohen Zaun als Sicht- und Lärmschutz weiter wachsen lassen.

Doch je höher das Strauchwerk spross, desto unzufriedener wurde der Hotelier. Denn der 46-Jährige bewirbt seine Suiten mit uneingeschränktem Ausblick auf Stadt und See. "Der komplette Ausblick von drei Suiten war versperrt. In die Zimmer ist kaum Licht gefallen", beklagte der Mann heute vor Gericht. Man habe nur mehr die Hecke gesehen und Absagen und Stornos bekommen. "Ich habe das als existenzbedrohend für mich und meine Familie gesehen. Ich habe sicher nicht böswillig gehandelt", meinte der deutsche Staatsbürger heute zu Richter Christian Hochhauser.

Er sei auch einige Male bei den Nachbarn gewesen und hätte angeboten, die Hecke auf seine eigenen Kosten zu schneiden. "Wir machen das selber. Wir brauchen ihre Hilfe nicht", hätten diese nur gemeint - und ihn aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet. "Die Hecken wurden absolut fachgerecht geschnitten, ich habe ausdrücklich gesagt, dass nur das Unkraut, nicht aber die Kulturhecken gekürzt werden dürfen", versicherte der Hotelier.

Das konnte der Anwalt der Nachbarn nicht ganz verstehen. "Die Hecke wurde zu einem Zeitpunkt im Hochsommer beschnitten, wo der Schnitt für die Pflanzen nicht verkraftbar war. Sämtliche diesjährigen Triebe wurden zerstört", erklärte er. Mehrere Baumexperten hätten den Schaden zwischen 25.000 bis 35.000 Euro beziffert, pflichtete ihm der Sohn der Geschädigten bei. Und von Unkraut könne keine Rede sein, die Fichten und Haselstauden habe sein Vater schon vor Jahrzehnten gepflanzt.

Der Angeklagte selbst bekannte sich heute zwar schuldig, er zog aber die Höhe des angerichteten Schadens in Zweifel: "Ich bin überzeugt, dass nur Unkraut, keine Kultursträucher vernichtet worden sind." Warum er denn vor dem Schnitt nicht ein Zivilgericht oder einen Anwalt aufgesucht habe, wollte der Staatsanwalt wissen. "Ich habe die Gemeinde kontaktiert, damit sie mit den Nachbarn sprechen - aber ohne Erfolg." Dass Vertreter von Zell am See mit seinen Eltern gesprochen haben, das schloss der Sohn der Eigentümer heute allerdings dezitiert aus.

Der Richter vertagte schließlich den Prozess. Zum einen soll ein Gutachten über den Wert der Hecke eingeholt werden, zum anderen werden weitere Zeugen geladen - etwa Mitarbeiter des Gartenbauunternehmens, die den Schnitt durchgeführt haben. Außerdem forderte der Verteidiger des Hoteliers die Vorlage eines Baubescheids, in dem offenbar festgestellt wurde, dass 1,20 Meter Heckenhöhe beim Nachbarn ausreichend seien.

Doch egal wie das Verfahren enden wird, der Sohn der Geschädigten hielt am Montag weiteres Ungemach für den Hoteler bereit. "Wir wollen noch heuer eine zweite, immergrüne Hecke setzen. Damit man auch im Winter Sichtschutz hat."

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30  Kommentare
30  Kommentare
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Grufti2016 (433 Kommentare)
am 22.08.2018 10:39

Ich denke auch eine 2m Hecke ist Sichtschutz genug wenn es einer unbedingt braucht. Aber auch ich kann verstehen das dies nicht immer so ist. Gott sei dank habe ich tolle Nachbarn, die selbst darauf bedacht sind eine gute Nachbarschaft zu haben. Und ja ich finde wenn es ein Gesetz gibt wie hoch die Hecken sein dürfen dann sollt dies ohne viel Gericht sofort in einer Forderung der Gemeinde ausgeführt werden müssen auch wenn es dem Besitzer nicht passt. Ich kann mir ja auch nicht aussuchen ob ich die Kanal, Wasser und Müll- Gebühren bezahle oder nicht. Schränke ich durch mein Verhalten einen Nachbarn in seiner Qualität ein muss ich das ändern nicht das Gericht.

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dobisam (871 Kommentare)
am 21.08.2018 19:07

Ein Unkraut, welches überraschend vier Meter hoch wird??
Es gibt eigentlich kein Unkraut sondern nur Wildkräuter, aber dies ist meine persönliche Meinung.
Nach den Aussagen des Sohnes der Betroffenen handelte es sich um Haselnusssträucher und Fichten die man keinesfalls als irgendwelches Kraut bezeichnen kann und diese Hecke war bei Baubeginn vor ein paar Jahren zwei Meter hoch.
Der Hotelier wusste also, dass auf der anderen Straßenseite eine Hecke steht und diese wachsen wird.
Nachdem seinem Wunsch nach Stutzung nicht nachgekommen wurde, einfach ein Unternehmen zu beauftragen ist schon etwas "mutig"
Auch habe ich Verständnis für die Besitzer, ich würde mir auch nicht gerne alle paar Tage von neuen fremden Leuten in meinen Garten oder vielleicht auch mein Schlaf-, Bade,- Wohn- oder sonstiges Zimmer gaffen lassen
Was mir im Artikel fehlt ist, wann erfuhren die Besitzer vom Eingriff auf ihren Besitz und wo waren sie da?

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oliverh (274 Kommentare)
am 21.08.2018 17:23

Eine 4 Meter hohe Hecke ist willkür! Ist zwar nicht fein kann aber den Hotelie verstehen!

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hochhaus (1.821 Kommentare)
am 21.08.2018 14:03

Sehr egoistisch, mit einer 4 m hohen Hecke dem Nachbarn die Sicht zu verbauen!

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 21.08.2018 14:08

Die Sicht oder doch die Einsicht???? 🤔

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jago (57.723 Kommentare)
am 21.08.2018 14:21

DAS ist doch gar nicht das Kriterium traurig

Da stehen 2 Rüpeleien gegenander, die seit den letzten paar Generationen wie selbstverständlich eingerissen sind: Eingriff in die Rechte von Mitmenschen ohne zu Fragen.

Das fällt mir zunehmend auf, dass das zur Selbstverständlichkeit geworden ist.

In diesem Fall hat der Eine die Hecke hinüberwachsen lassen, ohne den Nachbarn zu fragen und der Andere die Hecke geschnitten ohne den Nachbarn zu fragen.

Die Anwälte freuen sich über solche Geschäfte traurig

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tulipa (3.227 Kommentare)
am 21.08.2018 12:16

Die Baum- und Heckenpflanzer sind aber oft total rücksichtslos (Hauptsache der eigene Swimmingpool liegt in der Sonne, und gegenüber dem Nachbar hat man Sichtschutz, auch wenn dieser 15, 20 oder 30 m hoch wird). Ich kenne zig Hecken, die 4, 5, 6 m hoch sind, und keiner hilft einem, dass die Besitzer diese auch mal zurückschneiden müssen. Reden - endet oft nur damit, dass der Nachbar meint, ihm gefällt das so, und er möchte es halt so haben. Und ich spreche nicht von Grundstücken, wo die hohen Bäume oder Sträucher schon beim Kauf da waren.
Unsere Ex-Nachbarn pflanzten 3 Robinien an die Grundstücksgrenze, Bäume die 30 m hoch werden, und sehr viel Mist machen, auch lange Stacheln haben. Nach 10 Jahren war unser ganzer Garten am Nachmittag von den Bäumen beschattet. Das Versprechen, die Höhe der Bäume auf 10 m zu beschränken war nichts wert. Gottseidank verkauften sie das Haus, und der neue Nachbar war gewillt, gegen Kostenbeteiligung die Bäume entfernen zu lassen.

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spoe (13.450 Kommentare)
am 21.08.2018 09:54

Die Gartenbaufirma sollte aber auch mehr vom Nachbarschaftsrecht verstehen und nicht blind einen Auftrag ausführen.

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 21.08.2018 09:33

Ist der Hotelier noch ganz dicht ?!?!?? Diese freche, unverschämte Person hätte ein ordentliches Problem, wäre es mein Nachbar.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 21.08.2018 09:11

4m hohe Hecke ist wohl eine Einschränkung der Lebensqualität.

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Stoiko (1.337 Kommentare)
am 21.08.2018 09:14

wenn ich ein Hotel neben mir hingestellt bekomme, lass ich mir auch eine Hecke wachsen

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 21.08.2018 09:33

So ist es !!

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Wosisdolos (711 Kommentare)
am 21.08.2018 08:31

Und dazu im Dorf der Burka.

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cawo (657 Kommentare)
am 20.08.2018 22:02

typisch piefke die glauben auch sie können sich alles erlauben.

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Lerchenfeld (5.195 Kommentare)
am 20.08.2018 17:42

Aus Erfahrung:In so einem Fall gibts nur eines,reden reden reden,sonst wirds für beide Parteien sauteuer,denn die wahren Gewinner sind die Rechtsverdreher.
Nachbarn und Verwandte kann man sich halt nicht immer aussuchen....

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pepone (60.622 Kommentare)
am 20.08.2018 17:51

Lerchenfeld

hast du noch keine Erfahrung mit Piefke gemacht die glauben die Welt gehört ihnen und sie alleine beherrschen die Welt ?
Hör mal zu wenn sie sich im Urlaub unterhalten , da glaubst sie sind die Könige ! ja sind sie , beim saufen in Mallorca.

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Lerchenfeld (5.195 Kommentare)
am 20.08.2018 18:14

Pepone

Diesbezüglich Gott sei Dank noch nicht, nur so mancher Waldviertler könnte auch über Einheimische aus der fernen Hauptstadt, eine Geschichte erzählen.

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Orlando2312 (22.212 Kommentare)
am 20.08.2018 19:25

Sehr traurige Einstellung, werter pepone. Es gibt sie nicht, DIE Deutschen, ebensowenig wie die Schweizer, die Franzosen, die Briten.

Alle miteinander sind wir ein wenig anders als die Anderen. Ich bin auch nicht DER Österreicher, nur EIN Österreicher und ich möchte nicht mit allen anderen Österreicher in einen Topf geworfen werden.

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teja (5.804 Kommentare)
am 20.08.2018 21:26

Rassist.

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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 20.08.2018 17:19

Und schon steht eine Birke oder Esche am Rand des Gartens, dann hat der Piefke genug zum zusammenkehren...
Oder Flieder, der riecht gut - und intensiv.

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Banker10 (300 Kommentare)
am 20.08.2018 16:46

Wann findet hier endlich der Gesetzgeber eine Regelung?
Eine Maximalhöhe der Sträucher/Bäume im Ortsgebiet, ein festgelegter Abstand zum Nachbargrundstück je nach Baumhöhe, Baumschnitt des Baumeigentümers auch auf der Nachbarseite und schon wären viele Nachbarstreiteren zu vermeiden.

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meisteral (11.565 Kommentare)
am 20.08.2018 17:07

Gekauft wie gesehen, wennn die Bepflanzung schon vorher da war, kaum Chancen auf „das Recht nach Sonnenlicht und freier Sicht“.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 21.08.2018 09:14

Falsch!

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c.sainz (1.259 Kommentare)
am 21.08.2018 07:42

Regelungen dazu gibt es eh, nur bis man die dann durchsetzt dauert es halt.

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Heza (816 Kommentare)
am 20.08.2018 15:40

Wenn ich den Nachbarn ärgern möchte, lasse ich Bäume und Sträucher wild in die Höhe wachsen. Ich habe einen wunderschönen Garten und liebe die Natur, aber unser Nachbar hat birkenbäume die sicher schon 25m hoch sind, die Sonnenkollektoren auf unserem Dach bekommen daher erst ab ca.13 Uhr Sonne. Ein Zaun darf nur maximal 2m Höhe haben, diese Regelung sollte auch für lebende hecken Gültigkeit haben. Auf dem Grundstück befindliche Bäume nicht höher als das zu genehmigende Haus, damit würden viele nachbarschaftsstreitigkeiten erledigt werden.

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Orlando2312 (22.212 Kommentare)
am 20.08.2018 19:20

Muss denn ALLES gesetzlich reguliert werden? Hecken, Bäume,....

Wir haben in den letzten Generationen verlernt, miteinander zu reden.

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higgs (1.249 Kommentare)
am 21.08.2018 09:25

wenn es nicht funktioniert - ja.

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Stoiko (1.337 Kommentare)
am 20.08.2018 15:08

So ein Baum ist wertvoller als man denkt.
Wenn die Hecke im Ursprungszustand wiederhergestellt werden müsste, wären das zig adulte Bäume die (falls das überhaupt möglich ist) mühselig verpflanzt werden müssten.
Der Holzwert ist dabei noch das mindeste

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pepone (60.622 Kommentare)
am 20.08.2018 15:01

a piefke in Österreich ! zwinkern

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 20.08.2018 16:23

Piefke-Saga ...

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