Heiße Diskussionen bei "Hundegipfel" erwartet
WIEN/LINZ. Ministerin Hartinger-Klein lotet bundesweit einheitliches Gesetz aus – Podgorschek hält Oberösterreichs Regelwerk für "sehr gut".
Die Diskussionen nach einer tödlichen Biss-Attacke eines Rottweilers in Wien – ein Kleinkind starb – reißen nicht ab. So lädt Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FP) heute zum runden Tisch, um Möglichkeiten für eine bundesweit einheitliche Gesetzgebung bei der Hundehaltung auszuloten. Der oberösterreichische Landesrat Elmar Podgorschek (ebenfalls FP), der der Runde angehören wird, sagte gestern den OÖN, dass unser Bundesland "schon jetzt ein sehr gutes Hundehalte-Gesetz hat".
Tatsächlich sind die Regelungen von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, liegt doch die Tierhaltung in der Kompetenz der Länder: Wien und Niederösterreich schreiben für bestimmte Hunderassen verpflichtend einen Hundeführerschein vor, in Oberösterreich reicht ein allgemeiner Sachkundenachweis für das Halten von Hunden und ein erweiterter Sachkundenachweis für auffällige Hunde. Jetzt sagt die Ministerin: "Der tödliche Biss zeigt die Notwendigkeit einer einheitlichen rechtlichen Sicherheitsregelung für alle Bundesländer."
"Keine anlassbezogene Politik"
Podgorschek, selbst viele Jahre lang Hundebesitzer, hält wenig von einer "anlassbezogenen Politik", geringfügigen Änderungen stehe er offen gegenüber. Zur Erklärung: In Oberösterreich müssen Hundebesitzer zweistündige Kurse absolvieren, Tierarzt und Hundetrainer lehren die Theorie der Hundehaltung. Für auffällige Hunde gilt ein erweiterter Sachkundenachweis mit anschließender Prüfung durch die Bezirkshauptmannschaft. Die Kategorie "Listenhunde" gibt es bei uns nicht. "Hunde aller Rassen müssen an öffentlichen Plätzen im Ortsgebiet sowieso an der Leine oder mit Maulkorb geführt werden", sagt Podgorschek, und betont, dass in Oberösterreich die Zahl der Hundebisse zurückgegangen sei.
Skeptisch wird der Vorstoß von Hartinger-Klein auch in Wien gesehen. So ist für die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SP) das Ziel des Gipfels unklar. Sie sagt: "Wien hat das strengste Tierhaltegesetz Österreichs und lässt sicher keine Nivellierung der Standards nach unten zu." Wien hatte zuletzt eine Verschärfung des Tierhaltegesetzes angekündigt. Doch die angekündigte Maulkorbpflicht für Listenhunde kommt vorerst nicht, weil die Grünen Diskussionsbedarf sehen. Doch Sima ist "wild entschlossen", Listenhunden einen Maulkorb vorzuschreiben.
Frage -- warum reist Podgorschek nach Wien , wenn Birgit Gerstorfer Landesrätin für Tierschutz ist ? seit wann gibt es in der Landesregierung keine Kompetenzaufteilung mehr , oder macht jeder was er will ?
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