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Göschl: „Wir können nur hoffen und beten“

Von Helmut Atteneder, 14. März 2012, 00:04 Uhr
Gerfried Göschl Bild: privat

LIEZEN. Von Extrembergsteiger Gerfried Göschl fehlt im Karakorum immer noch jede Spur.

„Wir befinden uns 450 Höhenmeter unterhalb des Gipfels. Ich glaube, wir schaffen es. Ich melde mich später wieder.“ Zwei optimistische Sätze, die zum bisher letzten Lebenszeichen des Extrembergsteigers Gerfried Göschl via Satellitentelefon am 8. März geworden sind. Am Freitag wurde der 39-Jährige mit seinen beiden Kameraden – ein Schweizer und ein Inder – zum letzten Mal knapp unter dem Gipfel des Hidden Peak (8068 Meter) von polnischen Bergsteigern gesehen.

Das Trio wollte mit der ersten Winterüberschreitung eines Achttausenders Alpingeschichte schreiben. Daraus geworden ist ein Hoffen und Bangen zwischen Leben und Tod, weiß Bergfilmer Hans-Peter Stauber, der die Expedition für Servus TV mitverfolgte und an einer Dokumentation arbeitete. Stauber hat gestern mit Göschls Bruder und seiner Frau Heike gesprochen: „Wir alle sind optimistisch und haben große Hoffnung, dass die drei rechtzeitig vor Eintreffen der Schlechtwetterfront absteigen konnten. Wir können nur beten und hoffen.“

Minus 30 Grad

Meteorologe Charly Gabl meldete gestern Außentemperaturen von minus 30 Grad im Suchgebiet. Die entscheidende Frage lautet jetzt: Haben es Göschl und seine Kameraden geschafft, auf unter 7000 Meter abzusteigen und dann in einem Zelt zu biwakieren. Stauber: „Wenn das gelungen ist, dann können sie dort fünf, sechs Tage aushalten, wenn sie genügend Heizmaterial haben und sich gegenseitig wärmen.“ In der so genannten Todeszone zwischen 7000 und 8000 Metern wäre ein Überleben über Tage nur schwer vorstellbar. Mit Göschls Frau bangen auch deren beiden Töchter daheim in Liezen. Derzeit steigen polnische und spanische Alpinisten auf, um die Vermissten zu suchen. Den Einsatz von Rettungshubschraubern ließ das schlechte Wetter gestern nicht zu. Diese können außerdem nur bis 6000 Meter aufsteigen.

Wetterlabiles Gebiet

Vor seiner Expedition suchte Gerfried Göschl auch Rat beim erfahrenen Linzer Bergsteiger Edi Koblmüller, der bereits mehrmals im Karakorum war. Er erinnert sich: „1981 habe ich die weltweit erste Winterexpedition in dem Gebiet organisiert. Die Schwierigkeit ist das beständig unbeständige Wetter. Wir hatten damals von 47 Tagen am Berg 42 Tage lang Schlechtwetter.“

Porträt

Gerfried Göschl (39), verheiratet, zwei Töchter. Der Extrembergsteiger war 2005 als erster Österreicher ohne künstlichen Sauerstoff und Trägerhilfe am Mount Everest. Göschl ist Hauptschullehrer, Jugend und Familienberater, leitet Seminare und Trainings. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
 

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