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Furchtloser Winzling mit Chef-Ambitionen

Von Ulrike Griessl, diplomierte Hundepsychologin, 09. März 2018, 05:30 Uhr
Chihuahuas benötigen trotz ihrer Größe wie jeder Hund eine konsequente Erziehung. Bild: EVELINE TAVERNARO

Der Chihuahua ist eine uralte Hunderasse, die sich in Österreich wachsender Beliebtheit erfreut.

Fröhlich läuft der siebenjährige Chihuahua Tommi über die Wiese. Dass ihm ein Schäferhund und ein Labrador hinterher galoppieren, von denen jeder ungefähr zehnmal so viel wiegt wie der knapp zwei Kilogramm leichte Tommi, stört den mutigen Winzling nicht. Denn Furcht kennt er nicht, im Gegenteil, wenn ihm ein größerer Artgenosse nicht passt, dann bellt er ihn frech an. "Das ist typisch für den Chihuahua, klein, aber oho", sagt Gerda Bolter, Vizepräsidentin des Chihuahua-Clubs Österreich und Zuchtwartin lachend. Oft scheine es so, als würden sich die kleinen Hunde im Körper eines großen, starken Artgenossen wähnen. Sie würden vor nichts und niemandem zurückschrecken. "Dazu kommt, dass sie einen starken Schutztrieb haben", ergänzt Bolter.

Im Interview erzählt die Chihuahua-Expertin unter anderem über Zuchtprobleme und die richtige Erziehung des frechen Winzlings.

OÖNachrichten: Was ist das Liebenswerte an dem Chihuahua?

Gerda Bolter: Er ist ein fröhlicher, wachsamer Hund, der bei guter Erziehung auch ein äußerst anschmiegsamer und freundlicher Begleiter ist. Außerdem ist der Chihuahua wegen seiner geringen Größe recht praktisch. Man kann ihn fast überall hin mitnehmen, weil er so handlich ist.

Bei vielen Hunden dieser Rasse hat man den Eindruck, dass sie wegen ihrer geringen Größe ausschließlich in der Tasche herumgetragen werden. Finden Sie das richtig?

Nein, das finde ich gar nicht gut. Diese Rasse braucht viel Bewegung, denn sie ist von Natur aus temperamentvoll und lebhaft. Man kann mit einem Chihuahua sogar Hundesport wie zum Beispiel Agility betreiben. Ich gebe meine Hunde nur zum Schutz in die Tasche, wenn ich mit dem Zug fahre oder auf einem belebten Markt gehe, wo sie von Passanten leicht übersehen und verletzt werden könnten.

Ist dieser zart gebaute Hund gesundheitlich empfindlicher als größere Rassen?

Nein, der Chihuahua ist sogar besonders robust und erreicht oft ein ungewöhnlich hohes Alter. Er kann bis zu 20 Jahre alt werden. Gesundheitliche Probleme hatte diese Rasse früher vor allem mit den Kniescheiben, die sich aufgrund einer erblichen Disposition leicht verschoben haben (Fachbegriff: Patellaluxation; Anm. d. Red.). Aber dieses Problem haben wir durch eine gute Auswahl der Zuchthunde im Griff. Problematisch kann die Sache allerdings auch heute noch werden, wenn man sich einen Chihuahua von einem Hobbyzüchter nimmt, der sich nicht an den Standardvorgaben des ÖKV (Österreichischer Kynologenverband; Anm. d. Red.) orientiert. In diesem Fall kann es sein, dass man einen Hund bekommt, der anfällig für so manche Krankheiten ist.

Welche?

Zum Beispiel werden Chihuahuas wegen der wachsenden Nachfrage von unseriösen Züchtern absichtlich klein gezüchtet– zu so genannten Teacup-Hunden. Diese leiden oft an chronischer Herzschwäche, Augenerkrankungen und Schädeldeformationen. Ein Chihuahua von einem guten Züchter hat als erwachsener Hund zwischen eineinhalb bis drei Kilogramm und ist gesundheitlich fit.

Chihuahuas bellen recht gern. Liegt das an der Rasse oder daran, dass diese kleinen Hunde oft nicht gut erzogen sind?

Die Tatsache, dass diese Rasse sehr klein ist, verleitet viele Hundehalter dazu, sehr schlampig mit der Erziehung zu sein. Das ist natürlich falsch. Dieser Hund muss genauso konsequent erzogen werden wie größere Rassen. Der Chihuahua braucht sogar besonders klare Grenzen, weil er sonst gern das Kommando übernimmt. Wenn er machen kann, was er will, entwickelt er sich rasch zum Kläffer oder Angstbeißer – und diese schlechten Eigenschaften kann man ihm dann nur schwer abtrainieren.

 

Furchtloser Winzling mit Chef-Ambitionen
ie sind sehr wachsame, lebhafte Hunde, die sich gern bewegen und nicht nur in Handtaschen herumgetragen werden sollten. Bild: Picasa

Steckbrief

Herkunft: Der Chihuahua gilt als kleinste Hunderasse der Welt. Die Herkunft dieses winzigen, aber durchaus intelligenten und wesensstarken Hundes wird mit der im Norden Mexikos gelegenen Provinz Chihuahua in Verbindung gebracht. Dort soll er von Vertretern des Kriegerstamms der Tolteken ab dem 8. Jahrhundert nach Christus vor allem als Opfertier gezüchtet worden sein.

Mitte des 19. Jahrhunderts gelangten wilde, teilweise von Indianern domestizierte und verkaufte Chihuahuas mit Touristen als Souvenirs in die Vereinigten Staaten, wo sie weitergezüchtet wurden.

Als eigenständige Rasse wurde der Chihuahua zu Beginn des vorigen Jahrhunderts in Zuchtbüchern registriert.

Aussehen: Der Chihuahua ist ein Gesellschafts- und Begleithund, hat im Durchschnitt eine Schulterhöhe um die 20 Zentimeter und wiegt bis zu drei Kilogramm. Das Fell dieser Rasse ist weich und dünn, es gibt langhaarige und kurzhaarige Züchtungen in vielen verschiedenen Farben.

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6  Kommentare
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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 09.03.2018 08:40

Nervige Fußhupen - meist von nervigen Humanoiden gehalten, zum gemeinsamen Nerven.
Aber schmackhaft wenn sie am Steckerl sind.

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Fifi-Wuff (1.278 Kommentare)
am 09.03.2018 09:43

sie habens wohl überhaupt bissi mit den Nerven grinsen
Meine kleinen Nachbarn sind nicht so, absolut angenehm. Tolle Hunde!

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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 09.03.2018 12:42

Pferde wiehern, Kühe muhen, Schweine grunzen, Hühner gackern (gut, die meisten Frauen machen das auch), Hunde bellen ABER diese Quietscher ... was soll das?

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Fifi-Wuff (1.278 Kommentare)
am 09.03.2018 14:01

hmmm ... also ich finde die Frauen (egal ob sie "gackern" wie sie schreiben) und die kleinen Hunde wunderbar! <3 grinsen

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despina15 (10.066 Kommentare)
am 09.03.2018 06:39

die süssen zwerge wurden in
mexiko zur rattenjagt gezüchtet!

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landlinzer (656 Kommentare)
am 09.03.2018 09:06

Das sind Ratten

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