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Film über Folter aus Grundausbildung für Polizeischüler gestrichen

25. September 2018, 17:11 Uhr
 Bakary J. war von Wega-Beamten schwer misshandelt worden. Bild: (APA/GEORG HOCHMUTH)

WIEN. 2012 hatte der österreichische Regisseur Stefan Lukacs, dessen Spielfilmdebüt "Cops" derzeit in den heimischen Kinos ist, den Kurzfilm "Void" zum Folterfall Bakary J. gedreht. Der Streifen wurde sogar in die Grundausbildung für Polizeischüler übernommen. Nun wurde der Film aus der Ausbildung gestrichen.

Christoph Pölzl, Sprecher des Innenministeriums, bestätigte am Dienstag der APA den Bericht des Wiener Stadtmagazins „Falter“. Es habe mit Stefan Lukacs für das Vorzeigen des Spielfilms "Void" für Schulungszwecke "eine auf fünf Jahre Dauer ausgerichtete Werknutzung" - Kosten 3.360 Euro - gegeben, "welche vor kurzem abgelaufen ist". Eine Evaluierung habe ergeben, dass etliche Polizeischüler den Spielfilm bereits gekannt hätten.

"Außerdem thematisiert der Spielfilm zwar die Problematik von Gruppendruck bzw. Gruppendynamik und die Vorbildwirkung von Vorgesetzten, spart jedoch Lösungsansätze aus. Aus diesem Grund wurden seitens der Bildungszentren die zur Aufarbeitung dieses Films entwickelten Ausbildungsschwerpunkte als besser geeignet beurteilt als der Film an sich. Zudem nimmt sich der Film durchaus auch viele künstlerische Freiheiten heraus, die absolut nicht der Realität entsprechen", hieß es in der Stellungnahme des Ministeriums.

Darüber hinaus führte Pölzl Änderungen in der Grundausbildung an. "Aufgrund der Evaluierung in Verbindung mit den Änderungen im Ausbildungsplan ist eine Verlängerung der Werknutzungsrechte für den Spielfilm 'Void' nicht erforderlich", hieß es.

Keine Rücksprache mit Regisseur

Lukacs betonte gegenüber dem "Falter", das Ministerium habe ihn wegen einer Verlängerung der Nutzungsrechte nicht kontaktiert. Am Geld wäre das sicher nicht gescheitert. "Aber es scheint, dass der Wille fehlt", konstatierte der Regisseur.

Bakary J. war im April 2006 von Wega-Beamten in eine mittlerweile abgerissene, an der Brigittenauer Lände gelegene Lagerhalle gebracht und dort schwer misshandelt worden. Der Gambier streitet noch immer mit der Republik Österreich in einem Zivilprozess um höheres Schmerzengeld. Er hatte zunächst 110.000 Euro Wiedergutmachung bekommen. Nach Ansicht seiner Rechtsvertreter, Nikolaus Rast und Susanne Kurtev, war dies ein deutlich zu gering bemessener Entschädigungsbetrag. Sie klagten die Republik auf weitere 384.000 Euro, forderten eine monatliche Rente für den traumatisierten Mann und zusätzlich die gerichtliche Feststellung, dass auch für allfällige weitere zukünftige Folgeschäden gehaftet wird. "Wir warten auf die Entscheidung der Richterin", sagte Rast am Dienstag der APA.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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europa04 (21.652 Kommentare)
am 25.09.2018 18:29

Sämtliche geforderten Entschädigungszahlungen an das Opfer der Polizei-Gewalt auszahlen und von den unfähigen "Polizisten" bis auf den letzten Cent zurückfordern!

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 25.09.2018 23:57

Aber dass sich der Kerl vorher mit brutalster Gewalt wie ein Berserker gegen seine Abschiebung gewehrt hat, geht natürlich unter. Das ging solange weiter, bis den Beamten endgültig die Nerven durchgingen und sie über das Ziel schossen. Betäubungsgewehr und Verfrachtung wäre besser gewesen, aber das darf der Pilot nicht zulassen.
Also ein Märtyrer ist der beileibe nicht!

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jago (57.723 Kommentare)
am 26.09.2018 00:04

Du kannst doch nicht einen Menschen wie ein Vieh mit einem Betäubungsgewehr "ruhigstellen".

Nur weil er kein Österreicher ist. Nicht einmal ein Beamter grinsen grinsen

Lustige Sachen gibts da im Forum.

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 26.09.2018 00:20

Besser wäre eh eine Gummizelle gewesen, wo er sich müde toben kann. grinsen

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 25.09.2018 18:02

Ganz klar der Stil von Kickl und seiner Polizei.

Da wird in Cops die Wega naja. ein bisserl Frauenfeindlich patschert dargestellt und schon kommt die Retourkutsche.

Und sowas soll Regierungsverantwortung übernehmen?

Weil das der einzige Fall ist wo so reagiert wird.

Bei Mir kamen Wähler nicht einkaufen,
weil Mich FPÖ Wähler als Grüner Aktivist und
einer Schmieraktion von Hofer Plakaten dargestellt haben.

Trotz Anzeige von Mir wurde nichts unternommen.
Warum Wohl?

Mobbing ist in Österreich leider wegen der Politiker die das vormachen und vorzeigen ein Bagadell Delikt.

Egal was für Schäden von Moppern angerichtet wird.

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lentio (2.769 Kommentare)
am 25.09.2018 17:26

Beziehen die zwei frühpensionierten Täter eigentlich immer noch ihre Beamtenpension?

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