Fast alle Gewässer in Österreich haben niedrige Wasserstände

Von nachrichten.at/apa   11.August 2018

"Bei 70 Prozent der fernübertragenen Messstellen, die uns zur Auswertung zur Verfügung stehen, ist der Grundwasserstand derzeit nieder bis sehr nieder", teilte der Sprecher des Umweltministeriums, Michael Strasser, der APA mit.

Der landesweite Niedrigwasserstand wirke sich auf die Gebiete nördlich der Alpen aus, vor allem auf die Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich und Niederösterreich (mit Ausnahme des Tullner Felds). In der Südsteiermark sei die Situation - mit mittleren Grundwasser-Ständen - zwar noch ein bisschen entspannter gewesen, sagte Strasser. Aber auch hier gehen die Pegelstände durch die anhaltende Trockenheit zurück.

Seit sechs Monaten regnete es vor allem im Westen und nördlich der Alpen auffallend wenig. Von Vorarlberg bis Oberösterreich habe es seit Februar dieses Jahres in Bezug auf den vieljährigen Vergleichswert um rund 50 Prozent weniger geregnet. Länger anhaltende Niederschlagsperioden über einige Tage lieben laut Ministerium aus.

Die Schneeschmelze begann in den alpinen Einzugsgebieten bereits Anfang April und war im Juni abgeschlossen. Die geringen Niederschläge im Juli reduzierten die Abflüsse in den Fließgewässern und die Wasserstände der Seen in fast allen Einzugsgebieten auf ein Niederwasserniveau. Nur die Abflussfracht der Leitha im Osten Österreichs, blieb durch wiederholt aufgetretene Starkniederschläge Ende Juni und in der ersten Juli-Hälfte noch mit 20 Prozent über dem Durchschnitt.

Mit Ausnahme von wenigen Gebieten im Nordosten Österreichs und in Wien, war es auch im Juli extrem trocken und um zwei bis drei Grad wärmer als das Temperaturmittel von 1981 bis 2010, hieß es aus dem Ministerium. Auf die Fläche Österreichs gerechnet, blieb die Niederschlagssumme im Juli etwas mehr als 40 Prozent unter der mittleren Niederschlags-Monatssumme.