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Ein Nährboden für radikale Prediger

Von Valentina Dirmaier aus Brüssel, 16. Juli 2016, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Molenbeek: Wo muslimische Extremisten wohnen
Bild: diva

Der Brüsseler Bezirk Molenbeek ist Heimat für Fundamentalisten, die ihre Hass-Botschaft auch in Österreich verbreiten.

Gewächshaus des Islamismus. Terror-Hochburg. Brutstätte des Radikalismus in Europa. Molenbeek-Saint Jean genießt einen schlechten Ruf. Denn dieser eine der insgesamt 19 Bezirke Brüssels war Ausgangspunkt von Terroranschlägen wie jenem von Paris.

Es gibt auch eine direkte Verbindung nach Österreich. Viele radikale Prediger sollen von Molenbeek aus nach Österreich kommen um neue fanatische Anhänger zu gewinnen. Bei dem Lokalaugenschein der OÖNachrichten ist das auf den ersten Blick nicht zu sehen

Molenbeek ist ein Viertel, in dem die Arbeitslosenrate sehr hoch ist. Hier ist im Alltag fast nur Arabisch zu hören, die meisten Frauen tragen Kopftuch oder Schleier. Molenbeek gilt als Brennpunkt. In diesem Stadtteil tauchten Attentäter wie Salah Abdeslam, der Drahtzieher der Anschläge von Paris, unter. Hier in der Rue des Quatre-Vents wurde Abdeslam heuer im März von Spezialeinheiten aufgespürt und nach einem Feuergefecht verhaftet.

Von all dem ist in Molenbeek, zu Deutsch Mühlenbach, heute nichts mehr zu sehen. Militär und Polizei sind abgezogen, patrouillieren ausschließlich in der Innenstadt und im grauen EU-Viertel. Normalität scheint wieder eingekehrt zu sein.

Die Angst ist geblieben

Die Uniformierten sind verschwunden, die Angst bei Bewohnern und Besuchern ist geblieben. Dabei liegt die arabische Hochburg Belgiens nur eine Viertelstunde zu Fuß entfernt vom Europaparlament und seinen schicken Anzugträgern.

"Die Unsicherheit ist ein ständiger Begleiter", erzählt Süleyman, der ein Fischrestaurant in der Hauptstraße Chaussée de Grand führt, wo Banken auf Arabisch ausgewiesen sind und wo Abayas, die traditionellen islamischen Kleidungsstücke für Frauen, im Sommerschlussverkauf in Massen zu haben sind.

Die Bilder vom Militär, das auf der Suche nach den Terroristen durch die Straße seines Wohnviertels gezogen ist, bekommt er nicht so schnell aus dem Kopf, erzählt der gebürtige Marokkaner in gebrochenem Deutsch. "Aber trotzdem ist Molenbeek lebenswert", beteuert Süleyman.

Für Außenstehende ist das nur sehr schwer vorstellbar. Besonders weil Nicht-Muslime, die seit der Festnahme des Paris-Attentäters häufig hierher pilgern, permanent beobachtet werden. Wie Eindringlinge, die in einem abgeschotteten System, in dieser Parallelwelt, nicht willkommen sind. Männer an Straßenecken starren. Jeder Schritt, jeder Handgriff wird genau verfolgt. Ein Wohlfühl-Besuch ist das nicht, auch wenn die Läden in der Einkaufsmeile teils schmuck, mitunter sehr europäisch eingerichtet sind.

Hinter den Fassaden ist das einstige Arbeiterviertel, in dem knapp 100.000 Menschen – 80 Prozent mit Migrationshintergrund – leben, Nährboden für radikale Prediger, die sich zum Teil ins Ausland absetzen, um dort ihre Ansichten zu verbreiten.

Ein massives Problem, mit dem auch Österreich konfrontiert ist, warnt der Islam-Experte Ednan Aslan, Professor an der Universität Wien. "Wir wissen, dass salafistische Bewegungen seit den 80er Jahren hier in Brüssel sehr aktiv sind", sagt Aslan, der sich für eine Neustrukturierung der islamischen Glaubensgemeinschaft in Europa stark macht.

Über Belgien nach Österreich

"Hier in Belgien ist auch das Mekka für radikale Prediger aus Österreich", sagt Aslan. Radikale Imame aus Saudi-Arabien und der Türkei, denen die direkte Einreise nach Österreich nicht gestattet ist, würden über Belgien in die Europäische Union einreisen und sich dann nach Österreich absetzen. Eine Entwicklung, die Aslan Sorgen bereitet. "Im Moment haben wir die Situation nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa, dass wir es mit Fremdstrukturen aus Saudi- Arabien und der Türkei zu tun haben. Wenn wir auf diese Probleme nicht vernünftig reagieren, riskieren wir die Zukunft unserer Demokratie".

Den schlechten Ruf als Terrorhochburg, Brutstätte des Radikalismus und Gewächshaus des Islamismus wird Molenbeek wohl nicht so schnell loswerden.

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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jamei (25.489 Kommentare)
am 17.07.2016 11:59

Zg - Servus

Es dürfte aber schon zu spät sein, wenn man sich die Aussage von Aslan zu Gemüte führt - zzerst wird`s negiert, dann schön geredet und anschließend verschlafen..... grinsen

"Über Belgien nach Österreich

"Hier in Belgien ist auch das Mekka für radikale Prediger aus Österreich", sagt Aslan. Radikale Imame aus Saudi-Arabien und der Türkei, denen die direkte Einreise nach Österreich nicht gestattet ist, würden über Belgien in die Europäische Union einreisen und sich dann nach Österreich absetzen.

Eine Entwicklung, die Aslan Sorgen bereitet."

Ich glaub ja der ängstigt sich zu Unrecht, weil es ist ja alles in Ordnung und man soll sich ja ENTÄNGSTIGEN wie uns über die Medien immer mitgeteilt wird.... traurig

Ach ja - eventuelle Einzelfälle - das sind nur psychisch und enttäuschte KRANKE - da sind die Österreicher selber Schuld....

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Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 17.07.2016 12:03

jamei, servus!

mit der (auch unkontrollierten) Zuwanderung und dann wegen Arbeistlosigkeit zum Nichtstun Verurteilten wirds ein tolles Pulverfass! traurig

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Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 17.07.2016 11:51

Guten Morgen!!!

... falls es nicht schon zu spät ist! traurig

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