Dreister Kunstdiebstahl: Eine Festnahme in Amsterdam
WIEN/AMSTERDAM. Nach dem dreisten Diebstahl eines Renoir-Gemäldes, das am 26. November aus dem Wiener Dorotheum entwendet wurde, ist ein Tatverdächtiger geschnappt worden.
Nach dem dreisten Diebstahl eines Renoir-Gemäldes, das am 26. November aus dem Wiener Dorotheum entwendet wurde, ist ein Tatverdächtiger geschnappt worden. Für den gebürtigen Ukrainer klickten vor wenigen Tagen in Amsterdam die Handschellen, bestätigte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, am Mittwoch.
Wie Bussek erläuterte, wurde der Mann "entweder am Wochenende oder am Montag" festgenommen. Wie man auf die Spur des Mannes gekommen war, wurde aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben. Die Wiener Justiz bemüht sich nun um die möglichst rasche Auslieferung des Verdächtigen. "Das Übergabeverfahren läuft", stellte Bussek fest.
Zwei Komplizen auf der Flucht
Die zwei Komplizen des Ukrainers dürften sich noch auf der Flucht befinden. Ob die Identität der Gesuchten mittlerweile abgeklärt werden konnte - im Dorotheum angebrachte Überwachungskameras hatten gestochen scharfe Bilder der Täter aufgenommen, die auch medial veröffentlicht wurden - konnten bzw. wollten weder die Wiener Landespolizeidirektion noch die Staatsanwaltschaft beantworten. Um die laufenden Ermittlungen nicht zu behindern, gebe es vorläufig keine weiteren Informationen, hieß es.
Das gestohlene Kunstwerk - der Schätzwert des 1895 entstandenen und 27 x 40 Zentimeter großen Landschaftsgemäldes liegt zwischen 120.000 und 160.000 Euro - dürfte weiterhin von der Bildfläche verschwunden sein. "Was den Verbleib betrifft, wissen wir überhaupt nichts", teilte eine Sprecherin des Dorotheums dazu auf Anfrage mit.
Auktionshaus gratulierte
In einem Statement gratulierte das Auktionshaus der Polizei zum Fahndungserfolg: "Die Identifizierung des nunmehr verhafteten mutmaßlichen Täters erfolgte aufgrund der guten Fotos der Sicherheitskameras. Wir gehen davon aus, dass die beiden weiteren Täter bald gefasst werden können und der Fall positiv abgeschlossen werden kann."
Die drei Diebe hatten am 26. November um 17.15 Uhr das Dorotheum betreten und sich zielgerichtet zu dem im zweiten Stock ausgestellten Gemälde von Pierre August Renoir begeben, das zwei Tage später bei einer Auktion für Klassische Moderne unter den Hammer hätte kommen sollen. Sie nahmen das Werk aus dem Rahmen und verließen damit unbehelligt das Gebäude in der Dorotheergasse. Die Polizei ging nach dem gewagten Coup davon aus, dass die Täter aufgrund ihrer Vorgangsweise zweifellos Profis waren.