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Der Fall Fritzl: Zehn Jahre danach

19. April 2018, 06:00 Uhr
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Bildergalerie Heute vor 10 Jahren wurde der Fall Fritzl bekannt
Bild: (Reuters)

AMSTETTEN. Am 19. April 2008 wurde die kranke Tochter des Peinigers vor dem Spital in Amstetten gefunden – die Aufklärung einer der spektakulärsten Fälle der Kriminalgeschichte folgte.

Der 19. April 2008, also auf den Tag genau vor zehn Jahren: Eine junge Frau wird in das Landesklinikum Amstetten eingeliefert. Bei der schwerkranken damals 19-Jährigen findet sich ein Brief, in dem die Mutter um Hilfe für ihr Kind bittet. Was zu diesem Zeitpunkt keiner auch nur im Ansatz erahnen konnte: Mit der "Weglegung" kamen wenig später die schrecklichen Verbrechen des Josef Fritzl ans Tageslicht.

Das jahrelange Martyrium: Am 26. April, also eine Woche später, wurden Fritzl, seine 42-jährige Tochter und zwei Kinder aufgrund eines Hinweises nach einem Spitalsbesuch bei der 19-Jährigen (ihr genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt) von der Polizei abgefangen. Der Mann wurde in Haft genommen. Bei den Beamten dürfte die kranke Frau "ihr Fenster in die Freiheit" gesehen haben, wie Oberst Franz Polzer, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich, zwei Tage später bekanntgab. Schon bald werden erste Details von Fritzls teuflischem Plan bekannt: 24 Jahre lang hatte er seine Tochter in einem Kellerverlies gefangen gehalten, sexuell missbraucht und mit ihr sieben Kinder gezeugt. Drei davon, darunter die kranke 19-Jährige, mussten mit Fritzls Tochter in den teils nur 1,70 Meter hohen Kellerräumen ohne Sonnenlicht in dessen Haus in Amstetten leben. Drei Kinder wurden vom Täter als Pflegekinder "adoptiert", sie durften im Haus wohnen. Fritzl hatte ein angebliches Hinterlassen der Babys durch seine vermisst gemeldete Tochter inszeniert. Ein Kind starb kurz nach der Geburt.

Wie geht es den Opfern heute? Die Republik schützt die Opfer von Fritzl. Die Familie lebt unter neuem Namen an einem unbekannten Ort. Die Kinder sind zwischen 20 und 29 Jahre alt. Ein Polizist, der im Jahr 2008 die kranke 19-Jährige im Spital vor Neugierigen und der angereisten Weltpresse beschützte, erzählte erst kürzlich, dass er nach wie vor Kontakt mit der Familie habe und diese "inzwischen in ein relativ normales Leben gefunden hat".

Was ist mit dem "Horror-Haus"? Das Kellerverlies des Hauses in der Amstettner Ybbsstraße wurde mit 120 Kubikmeter Beton gefüllt, das Haus verkauft. Der neue Besitzer hat das ehemalige "Horrorhaus" umgebaut, alle zehn Wohnungen sind vermietet.

Was macht Josef Fritzl? Fritzl, der seit wenigen Tagen 83 Jahre alt ist, wurde 2009 zu lebenslanger Haft verurteilt. Er sitzt in der Justizanstalt Krems-Stein ein. Er leide an Demenz, heißt es. Im Vorjahr ließ er sich in "Josef Mayrhoff" umbenennen. Angeblich, damit ihn neue Sträflinge nicht erkennen.

Video: Der Fall Fritzl - zehn Jahre danach

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