"Da war mir klar, dass etwas passiert sein muss"
WIEN. Die Mutter von Natascha Kampusch spricht über die Entführung ihrer Tochter am 2. März 1998.
Heute vor 20 Jahren wurde Natascha Kampusch entführt. Achteinhalb Jahre lang wurde die damals Zehnjährige von Wolfgang Priklopil in einem Bunker seines Hauses in Niederösterreich festgehalten. Im OÖN-Interview spricht Nataschas Mutter, Brigitta Sirny, über die sehr emotionale Zeit, das Wiedersehen und Vorwürfe.
OÖN: Denken Sie heute noch an jenen 2. März 1998 zurück, an dem Ihre Tochter entführt wurde?
Brigitta Sirny: Auch wenn ich das Ganze schon gut aufgearbeitet habe, verdränge ich den Tag, so gut es geht.
Wann war Ihnen bewusst, dass Natascha etwas zugestoßen ist?
Das war, als man mir weder im Krankenhaus noch im Kommissariat etwas über meine Tochter sagen konnte. Da war mir klar, dass irgendetwas passiert sein muss.
Welche Gedanken gingen Ihnen da durch den Kopf?
Das war, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich konnte nicht mehr selbst Auto fahren, musste mich zum Kommissariat fahren lassen.
Hatten Sie bereits die Hoffnung aufgegeben, Natascha je wieder lebend zu sehen?
Nein. Ich sagte, solange sie mir nichts präsentieren, das meiner Natascha gehört, ist sie auch am Leben.
Und dann kam jener Tag vor zwölf Jahren, an dem sie fliehen konnte. Was ging da in Ihnen vor?
Ich war fassungslos, habe geschrien und geweint.
Haben Sie Natascha gleich wiedererkannt? Sie hatten sich ja über acht Jahre nicht gesehen.
Ja, sofort. Nur sie meinte, dass ich ganz anders ausschaue, als sie es sich gedacht hatte. Sie hätte eine ältere Person erwartet.
Hatten Sie sofort wieder eine Verbindung zueinander?
Wir haben uns schon wieder von Neuem annähern müssen. Dies ist uns mit einigen Auf und Abs auch gelungen. Niemand, auch nicht ich als Mutter, wusste, wie man mit so einem Menschen umgehen soll, der etwas Derartiges erlebt hat.
Wie geht es Natascha heute?
Es geht ihr mit einigen Höhen und Tiefen gut. Dass aber je wieder Normalität in ihrem Leben einkehrt, kann ich nicht mehr glauben.
Weil das Erlebte einfach zu prägend war?
Genau. Sie hat ja den wichtigsten Lebensabschnitt, die Pubertät, in Gefangenschaft verbracht. Diese Zeit kann man nicht zurückholen.
Ihre Tochter hat nach ihrem Auftauchen nur kurz bei Ihnen gelebt. Seither wohnt sie alleine.
Das war ihr Wunsch. Sie hat nach ihrer Flucht menschliche Nähe und großen Wirbel nicht gut vertragen. Wenn jemand bei uns zu Besuch war, war ihr das gleich zu viel.
Gibt es etwas, das Sie sich selbst in Zusammenhang mit der Entführung vorwerfen? Sie waren an diesem Tag im Streit auseinandergegangen.
Dieser Zwist wirkt jetzt nicht mehr nach. Da ging es nur um das Gewand, das ich ihr für die Schule hergerichtet hatte, das sie aber nicht anziehen wollte. Einen Vorwurf mache ich mir aber sehr wohl: Sie wäre an diesem Tag erst zum dritten Mal alleine zur Schule gegangen. Davor hatte ich sie immer gebeten anzurufen, wenn sie gut angekommen ist. Bei diesem dritten Mal hab’ ich gesagt, sie braucht das nun nicht mehr tun. Den einen Schilling für das Telefonat sollte sie sich sparen. Weil ich ja wüsste, dass sie gut ankommt. Da hat sie sich sicher oft gefragt: "Wenn die Mama das weiß, warum weiß sie dann nicht, wo ich jetzt bin?"
Gefangenschaft im Bunker
Die Entführung von Natascha Kampusch am 2. März 1998 machte weltweit Schlagzeilen. Auch nach ihrer spektakulären Flucht 8,5 Jahre später ist das öffentliche Interesse an der heute 30-Jährigen ungebrochen.
Es war kurz nach 7 Uhr früh, als Kampusch die elterliche Wohnung in Wien verließ, um zur Volksschule zu gehen. 300 Meter davor wird die damals Zehnjährige von Wolfgang Priklopil, einem arbeitslosen Nachrichtentechniker, in einen Kleintransporter gezerrt und zu seinem Haus im niederösterreichischen Strasshof gebracht. Jahrelang wurde das Mädchen dort in einem Betonbunker gefangen gehalten. Am 23. August 2006 gelang der mittlerweile 18-Jährigen die Flucht, Priklopil beging daraufhin Selbstmord.
Obwohl die polizeilichen Ermittlungen zum Ergebnis kamen, dass der Entführer alleine gehandelt hatte, und auch Kampusch selbst dies bestätigte, waren anderslautende Verschwörungstheorien nie verstummt.
Kampusch, die sich in ihrer Gefangenschaft ein enormes Wissen angeeignet hatte, holte den Hauptschulabschluss nach und veröffentlichte zwei Bücher. Mittlerweile ist sie Schmuckdesignerin und lebt alleine in Wien. „Sie wirkt sehr gelassen und blickt positiv in die Zukunft“, sagt ORF-Redakteur Christoph Feurstein den OÖN, der Kampusch seit ihrer Flucht medial begleitet hat.
...und wieder wird die suppe "fall kampusch" neu aufgewärmt !!!
...hat ihre tochter mit ihrem buch doch einiges an geld verdient, hat nun auch die mutter begriffen, dass sie mit dieser geschichte ebenfalls ganz leicht und viel geld zu verdienen ist !!!
...und so geht auch sie mit dem "schicksal der tochter" neuerlich an die öffentlichkeit !!!
...erbärmlich !!!
Vorsicht, der Zensor reitet wieder! Gleich wird Ihr Beitragganz rot vor Scham!
mich hat er erwischt
Verschwörungstheorien ? Ein toter Ermittler ? Angeblich Selbstmord ? Priklopil ? Ein Arbeitsloser der einen Lebensstandard hat wie ein Reicher ? Und einen Freund und Mutter gehabt hat, die angeblich nichts gemerkt haben ? Natascha die mir immer wieder leid tut, wenn sie in den Medien berichten muss, wie es ihr geht ? Auf mich macht die keinen Eindruck, dass schon drüber hinweg ist. Sie wirkt nervös, unglücklich und verkrampft. Wir haben in Österreich sehr viele Pädophile; wann werden die endlich aufgedeckt.Man weiß es und findet sie angeblich nicht ?
Muss????
Und die Mutter MUSS auch?
was sagte vor einigen jahren der erfolgloseste fm molterer: es reicht.
.....und kein Ende.
immer WIEDER WIRD ALTES AUFGEWÄRMT; ES WAR SCHLIMM; DOCH JETZT REICHT ES
Immer u.immer wieder!Es reicht!
Und ewig grüßt das Murmeltier
Oh auch wieder mal in den Medien, Frau Kampusch?
Es ist halt 20 Jahre her, na und. Wenn sie so grantln bringt's auch keine Änderung. Wer sollte jetzt aus ein paar Zeilen noch einen Vorteil ziehen?
Ja, es ist 20 Jahre her und mehr als zwei Bücher und Schmuckdesign hat sich seither nicht ereignet.
Kann sein, dass Mutter und Tochter das nicht aufgearbeitet haben, aber Medienöffentlichkeit ist dazu jedenfalls nicht die richtige Stelle.
Da drängen sich unfreundliche Gedanken geradezu auf, mit jedem Aufwärmen mehr.