Bergretter müssen auch auf eigenes Wohl achten
Die aktuell großen Schneemengen beschäftigen die Rettungsdienste. "Die hohen Lawinenwarnstufen stellen uns vor Herausforderungen - insbesondere in Gebieten, wo die Gefährlichkeit auch uns nicht erlaubt dorthin vorzudringen", betonte Martin Gurdet, Bundesverband-Geschäftsführer der Bergrettung.
Für die Einsatzleitungen seien schwierige Entscheidungen zu treffen, wie zu sagen: "Wir müssen hier unterbrechen und das Leben und Wohl der Bergretter beachten", erläuterte Gurdet. Er verwies auch auf die Suche nach zwei seit Samstag vermissten Tourengehern in Hohenberg (Bezirk Lilienfeld) in Niederösterreich, die unterbrochen wurde.
"Wenn die Straße gesperrt ist, dann ist sie eben gesperrt. Das gilt für alle." Insofern riet er Personen in den betroffenen Gebieten zu "Defensivität, um weder sich selbst noch Einsatzkräfte zu gefährden".
Die insgesamt rund 12.700 heimischen Bergretter in 291 Ortsstellen "stehen für Einsätze zur Verfügung, wie sie hereinkommen", sagte der Niederösterreicher. Die Bergrettung sei wegen des Winterwetters derzeit auf lokaler Ebene auch in Einsatzstäben vertreten. "Wir sind das ganze Jahr über einsatzbereit, so auch in dieser Phase - mit besonderem Bedacht, dass unseren eigenen Einsatzkräften nichts passiert." Aber auch bei niedrigeren Lawinenwarnstufen sei von den Bergrettern immer angepasstes Verhalten an den Tag zu legen, betonte Gurdet.
Beim Rettungsdienst des Roten Kreuzes herrschte "einerseits großteils Regelbetrieb, aber gestört durch die Straßenverhältnisse", sagte ÖRK-Bundesrettungskommandant Gerry Foitik. Bestimmte Einheiten wurden daher verschoben, um Fahrzeiten zu verkürzen. So seien Teams aus der Oststeiermark in die stärker betroffene Obersteiermark nach Liezen verlegt worden. Andere Einsatzgruppen wurden verstärkt oder in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
Dialysepatienten wurden vorzeitig in Krankenhäuser gebracht, damit die Behandlung nicht unterbrochen wird, erläuterte Foitik. Das Rote Kreuz steht mit den Ländern, dem Bund und dem Innenministerium in Kontakt, teilweise wurde bei kurzfristigen Evakuierungen geholfen. Die Situation "wird nicht so groß werden", schätzte Foitik aus Sicht des ÖRK. Es handle sich zwar um viel Schnee, aber generell bei Schneefall "nicht um eine plötzlich eintretende Katastrophe", sagte der Bundesrettungskommandant.
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Wer jetzt bei diesen Gegebenheiten noch immer irgendwo im freien Gelände oder auf gesperrten Pisten unterwegs ist, der muss damit rechnen, dass niemand kommt. Der will es nicht anders.
Im Sommer apert er ohnehin wieder aus.